U-Boot Zwischenfall 1996 - Druckversion +- Nordkorea-Info.de (http://www.Nordkorea-Info.de/forum) +-- Forum: Nordkorea-Info.de (http://www.Nordkorea-Info.de/forum/forum-5.html) +--- Forum: Allgemeines (http://www.Nordkorea-Info.de/forum/forum-6.html) +--- Thema: U-Boot Zwischenfall 1996 (/thread-972.html) Seiten:
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U-Boot Zwischenfall 1996 - kadarjanos - 03.05.2012 1996 strandete an der Küste Südkoreas ein nordkoreanisches U-Boot das zuvor einen Felsen gerammt hatte. Da es zu diesem doch ziemlich interessanten und für mich bis vor kurzem völlig unbekannten Thema noch keinen Thread gibt eröffne ich mal einen. Südkoreanische Version (Wikipedia): Bei der Durchsuchung des Geländes nahm das (Südkoreanische) Militär den nordkoreanischen Oberleutnant Lee Kwang Soo fest. Kurze Zeit später fand man in einigen Kilometern Entfernung elf tote Nordkoreaner, die von eigenen Leuten mit einem Sturmgewehr erschossen worden waren.(Der englische Wikipedia Artikel schreibt an dieser Stelle von Selbstmord) Das südkoreanische Militär suchte die übrigen 14 Besatzungsmitglieder. Es wurden bis zum 5. November 13 weitere aufgefunden und bei Schusswechseln mit südkoreanischen Sicherheitskräften erschossen. Dabei kamen 12 südkoreanische Soldaten und 4 Zivilisten ums Leben, weitere 27 Südkoreaner wurden verletzt.Das Schicksal des 14. Nordkoreaners ist unbekannt. Nach Aussagen der Oberleutnants sollte das Unterseeboot, das mit 23 Mann besetzt war, drei Agenten an der südkoreanischen Küste absetzen und nach einer zweitägigen Spionagemission wieder aufnehmen, war jedoch beim zweiten Aufnahmeversuch der drei Agenten auf Grund gelaufen. Nordkoreanische Version: Das U-Boot ist aufgrund eines Maschinenschadens gestrandet, und südkoreanische Soldaten haben 21 Schiffbrüchige aus dem Norden kaltblütig ermordet. Einige Monate später entschuldigte sich der Norden offiziell für den Zwischenfall: Zitat:Announcement of spokesman of DPRK FM Interessant, denn wenige Tage zuvor waren von KCNA noch solche Töne zu vernehmen: Zitat:(...)The South Korean authorities have not returned the submarine and the dead bodies, claiming that improvement of north-south relations is unthinkable without "Apology" from the north. This arrogant behavior is very unreasonable in view of the principle of red cross humanitarianism. It is a never-to- be-condoned inhumane crime in addition to their brutal killing of our guiltless soldiers. It is brigandish for the South Korean authorities to turn down our just demand while urging us to "Apologize." As a matter of fact, it is they who should apologize and ask for pardon for the submarine incident. Although they knew that our submarine was wrecked after an accident, they groundlessly branded our soldiers as "Spies" and brutally killed them with the mobilization of millions of troops and police and helicopters. Their demand for "Apology" from the north, the victim, is a gangster-like logic and the height of shamelessness.(...) hier der ganze Artikel: http://www.kcna.co.jp/item/1996/9612/news1/09.htm#12 Und ein Interview mit dem damaligen südkoreanischen Präsidenten: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9114781.html So, das waren jetzt mal die wichtigsten Informationen die ich dazu fand. Das U-Boot kann heute in einer Art Freilichtmuseum ("Gangneung Unification Park") besichtigt werden. RE: U-Boot Zwischenfall 1996 - kadarjanos - 04.05.2012 Einen Tag nach der Entschuldigungsmeldung veröffentlichte KCNA am 30.12.1996 folgende Meldung in welcher über Gespräche zwischen der DVRK und den USA berichtet wurde.In den Gesrächen sei es um Leichtwasserreaktoren,Treibstoff,Lebensmittelhilfen aber auch um den U-Boot Zwischenfall gegangen.So wurden die Leichen der getöteten Besatzungsmitglieder an Nordkorea übergeben.Weiterhin behauptet KCNA es habe sich um einen Maschinenschaden gehandelt. Zitat:DPRK-U.S. talks held Laut Südkorea begannen 11 der Besatzungsmitglieder Selbstmord, was ich bemerkenswert finde.Entweder es handelte sich wirklich um Fanatiker oder an der Sache stimmt etwas nicht.Andererseits schickt man auf solch eine Mission sicher keine unsicheren Kandidaten los.Doch das mit dem Selbstmord..naja..ist andererseits Asien. Ein Mann wurde überdies lebend festgenommen und dient seither als Militärberater dem Süden.Und ein einziger ist verschwunden.Entweder starb er bei dem Versuch in den Norden zurückzugelangen oder schaffte es tatsächlich zurück.Was dort wohl aus ihm geworden sein könnte? Südkoreanisches Militär, erschossene Nordkoreaner RE: U-Boot Zwischenfall 1996 - kadarjanos - 04.05.2012 Der gefangene Nordkoreaner, Lee Kwang Soo, gab 2010 nach 14 Jahren des Schweigens sein erstes Interview: North Korean Submarine Helmsman Breaks 14-Year Silence http://www.dailynk.com/english/read.php?cataId=nk02500&num=6445 RE: U-Boot Zwischenfall 1996 - kalksee - 04.05.2012 Das habe ich damals nur am Rande mit bekommen. Schade um die jungen Leben, die für fremde Machtinteressen geopfert wurden. Die Männer könnten jetzt Väter sein. RE: U-Boot Zwischenfall 1996 - ml91 - 06.05.2012 Höre gerade auch zum ersten mal von diesem Fall und mich wunderts, dass das in der Propaganda des Nordens anscheinend nicht oft erwähnt wird. Die Frage ist natürlich ob es Selbstmord oder Mord war, aber warum sollten sich alle selbst das Leben nehmen ? Ich halte es für wahrscheinlicher, dass irgendwelche fanatischen Soldaten des Südens durchdrehten. RE: U-Boot Zwischenfall 1996 - micha - 06.05.2012 Sinnvoller und für den Süden propagandistisch besser zu vermarkten gewesen wäre es, wenn lebende Nordkoreaner präsentiert worden wären. Vermutlich wird man, alleine schon wegen der medialen Aufmerksamkeit, die Toten vernünftig obduziert haben. Ich glaube eher an selbst Mord. Wenn lange genug etwas eingetrichtert wird, funktioniert das auch irgendwann. In Deutschland brachten sich, bei Kriegsende, auch genug aus Furcht vor den Russen um.. RE: U-Boot Zwischenfall 1996 - Juche - 10.07.2012 (06.05.2012, 20:33)micha schrieb: Sinnvoller und für den Süden propagandistisch besser zu vermarkten gewesen wäre es, wenn lebende Nordkoreaner präsentiert worden wären. Vermutlich wird man, alleine schon wegen der medialen Aufmerksamkeit, die Toten vernünftig obduziert haben. Ich glaube eher an selbst Mord. Wenn lange genug etwas eingetrichtert wird, funktioniert das auch irgendwann. In Deutschland brachten sich, bei Kriegsende, auch genug aus Furcht vor den Russen um.. Du vergleichst Äpfel mit Birnen... Ich möchte gar nicht wissen, wie sehr die Soldaten noch vom Geheimdienst des Südens gefoltert worden wären, wenn man sie entführt hätte. Selbstmord ist schrecklich, keine Frage. Aber die Angst war nicht mal unbegründet. RE: U-Boot Zwischenfall 1996 - NichtHurz - 10.07.2012 (10.07.2012, 20:37)Juche schrieb:Da muss ich dir wohl leider zustimmen. Entweder die Südkoreaner wären supernett gewesen und hätten so versucht Infos zu kriegen und gleichzeitig Propaganda zu betreiben oder eben diese Schiene. Ich denke leider, dass sich die meisten Staaten auf der Welt da nicht viel tun. Wobei ich hier die europäischen Staaten noch gut einschätze.(06.05.2012, 20:33)micha schrieb: Sinnvoller und für den Süden propagandistisch besser zu vermarkten gewesen wäre es, wenn lebende Nordkoreaner präsentiert worden wären. Vermutlich wird man, alleine schon wegen der medialen Aufmerksamkeit, die Toten vernünftig obduziert haben. Ich glaube eher an selbst Mord. Wenn lange genug etwas eingetrichtert wird, funktioniert das auch irgendwann. In Deutschland brachten sich, bei Kriegsende, auch genug aus Furcht vor den Russen um.. RE: U-Boot Zwischenfall 1996 - Schwabe - 10.07.2012 (10.07.2012, 20:37)Juche schrieb:wo ist der Beweis, dass der südkoreanische Geheimdienst foltert?(06.05.2012, 20:33)micha schrieb: Sinnvoller und für den Süden propagandistisch besser zu vermarkten gewesen wäre es, wenn lebende Nordkoreaner präsentiert worden wären. Vermutlich wird man, alleine schon wegen der medialen Aufmerksamkeit, die Toten vernünftig obduziert haben. Ich glaube eher an selbst Mord. Wenn lange genug etwas eingetrichtert wird, funktioniert das auch irgendwann. In Deutschland brachten sich, bei Kriegsende, auch genug aus Furcht vor den Russen um.. Dass Angehörige der Roten Armee Grausamkeiten gegen Deutsche begangen haben, vor allem gegen Frauen, ist eine Tatsache. (10.07.2012, 21:10)NichtHurz schrieb: Da muss ich dir wohl leider zustimmen. Entweder die Südkoreaner wären supernett gewesen und hätten so versucht Infos zu kriegen und gleichzeitig Propaganda zu betreiben oder eben diese Schiene.was macht dich so sicher? RE: U-Boot Zwischenfall 1996 - Rolle - 10.07.2012 (10.07.2012, 21:55)Schwabe schrieb: wo ist der Beweis, dass der südkoreanische Geheimdienst foltert? Mal ehrlich, rechnet ihr hier wirklich Greueltaten gegeneinander auf ? Sorry, ich finde es makaber und verachtend. Ein Verbrechen ist nicht besser als ein anderes. |