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Wieder mehr Kriegsrethorik - Druckversion

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RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Leser - 26.06.2012

Doch, es ergibt dann einen Sinn, wenn man diesen nordkoreanischen Text als das sieht, was er ist: Geschichtsverdrehung und Propaganda zum eigenen Nutzen.

Denn wie will man denn dauernd so staatserhaltend auf die bösen Amis schimpfen und ein Feindbild pflegen, wenn die den Krieg nicht begonnen haben, sondern man selbst Verursacher des ganzen Schlamassels gewesen ist?

Es gibt keinen einigermassen ernstzunehmenden Historiker, der einen Erstangriff der USA auf Nordkorea behaupten würde. Die Reaktion der Amerikaner, übrigens gedeckt von UNO und unterstützt von UNO Truppen diverser Länder, ist etwas ganz anders.
Da behauptet keiner, die Amis wären dabei ganz lieb und friedlich gewesen und hätten jeden Exzess unterlassen. Nein, da gibt es zahlreiche Quellen für Schandtaten aller Seiten, wie in fast jedem Krieg. Untaten übrigens, die noch erschreckender die Koreaner unter- und gegeneinander begangen haben.

Aber zu behaupten, die USA hätten den Koreakrieg begonnen und den Erstangriff gestartet, ist schon ein sehr impertinentes, allzu durchsichtiges Fälschungsmanöver zur eigenen Verherrlichung.


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Rolle - 26.06.2012

(26.06.2012, 21:28)Leser schrieb: Aber zu behaupten, die USA hätten den Koreakrieg begonnen und den Erstangriff gestartet, ist schon ein sehr impertinentes, allzu durchsichtiges Fälschungsmanöver zur eigenen Verherrlichung.

Ab wann beginnt denn ein Krieg ? Beim ersten Soldaten der die Grenze überschreitet, die erste Gruppe, die erste Division ? Der erste Schuss in Richtung Gegner, oder doch erst eine gehörige Salve der Artillerie ?

Unbestritten ist, dass der Norden besser vorbereitet war auf den Krieg. Aber bei den seit Monaten anhaltenden Grenzscharmützeln ist es nicht sicher welche Seite den Krieg nun wirklich militärisch begonnen hat. Politisch ist auch klar, dass der Süden die ersten Schlachten verloren hat, lag gottbewahre nicht an militärischer Inkompetenz und mangelnder Vorbereitung ( woher sollte man bei den täglichen Grenzauseinandersetzungen auch auf die Idee kommen ? ), sondern am überraschenden Überfall des Nordens. Die perfekte Entschuldigung.

Nee, so einfach sind die Dinge nicht zu beantworten.


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Leser - 26.06.2012

Einen Krieg beginnt man am besten, indem man aufrüstet, haufenweise Truppen zusammenzieht, ohne Kriegserklärung die Grenze überschreitet und den Feind durchs Land ins Meer treibt.

Man verliert ihn, wenn sich der Feind aufrappelt, Unterstützung bekommt und mit einem so lange das gleiche tut, bis man selbst Unterstützung bekommt.

Und wenn sich alle lange genug die Köpfe eingeschlagen haben, trifft man sich in der Mitte und macht einen auf Unschuld auf alle Zeiten.


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - micha - 27.06.2012

@Rolle
Wann der Krieg begann?
Laut eigener Aussage der DPRK begann der Krieg am 25.06.1950..
Da ist der Norden über die Grenze in den Süden marschiert...


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - kalksee - 27.06.2012

Ja, das Thema wurde hier schon mehrmals ausgiebig bearbeitet.
Nordkorea hat die Grenze überschritten und den Großangriff gestartet.
Die Quellen, Beweise und Diskussionen dazu sind hier im Forum auffindbar.


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - teardown - 27.06.2012

Heute lief ein Beitrag der Stimme Koreas indem es um die jüngste Provokation der USA und Südkorea ging, nämlich den Beschuss der Staatsflagge der DVRK. Hier zum Nachhören:
http://soundcloud.com/hans-m-ller-6/sch-sse-auf-die-flagge-der


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Schwabe - 28.06.2012

(27.06.2012, 22:45)teardown schrieb: Heute lief ein Beitrag der Stimme Koreas indem es um die jüngste Provokation der USA und Südkorea ging, nämlich den Beschuss der Staatsflagge der DVRK. Hier zum Nachhören:
http://soundcloud.com/hans-m-ller-6/sch-sse-auf-die-flagge-der
Es ist eine Provokation und sollte unterbleiben. Positiv ist mir der relativ gemäßigte Ton der Verlautbarung aufgefallen (ganz ohne "Rattenscharen", "Marionetten" etc.).

Allerdings sollte sich Nordkorea mal an die eigene Nase fassen. Verwenden sie doch Porträts westlicher Politiker bei Kinderspielen(!) als Zielscheiben.

Atemberaubend finde ich hingegen die Gedankenakrobatik, mit der man aus so einem Vorfall den Beweis ableiten kann, dass es eindeutig die USA waren, die den Koreakrieg begonnen hätten. Na ja, vielleicht bin ich einfach keine guter Fährtenleser Big Grin


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Rolle - 28.06.2012

(27.06.2012, 06:07)kalksee schrieb: Ja, das Thema wurde hier schon mehrmals ausgiebig bearbeitet.
Nordkorea hat die Grenze überschritten und den Großangriff gestartet.
Die Quellen, Beweise und Diskussionen dazu sind hier im Forum auffindbar.

Du meinst weil es so oft behauptet wird muss es richtig sein ?
Ich bin im Laufe der Jahre mehr zu der Überzeugung gekommen, dass beide Seiten den Krieg wollten, ihn geplant haben, die KDVR nur besser vorbereitet war und entschlossener gehandelt hat. Gibt eine interessante Monographie zu diesem Thema, Autor war glaube ich Dr. Göhler ....


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Leser - 28.06.2012

Die Hypothese, daß bei nicht erfolgtem eigenen Angriff der Gegner angegriffen hätte, kennt man ja schon aus der Diskussion um den Krieg Hitlers gegen die UdSSR. Auch da wird bis heute behauptet, dieser Angriff wäre eigentlich präventiv gewesen, da die Russen später ihrerseits sowieso angegriffen hätten.

Hypothesen ohne nähere Belege bleiben aber Hypothesen. Das gilt für einen Angriff Russlands auf Deutschland in den 40ern wie für einen Angriff des Südens auf den Norden in den 50ern des letzten Jahrhunderts. Den Krieg begonnen haben in diesen Fällen die Deutschen und die Nordkoreaner.


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Juche - 28.06.2012

Hier eine Meldung der KCNA bezüglich diesen Themas:

U.S. Can Never Cover up Its True Colors as Provocateur of Korean War (1)

Pyongyang, June 27 (KCNA) -- It is 62 years since the U.S. ignited the Korean War.
The Korean War ignited by the U.S. on June 25, 1950 imposed unspeakable misfortune and sufferings on the Korean people, causing tremendous human and material losses.

The U.S. has, however, falsified the truth of history and persisted in its moves to stifle the DPRK.

This is a foolish act to evade the responsibility as the provocateur of the Korean War and realize its wild ambition for domination.

Historical facts bring to bolder relief the true colors of the U.S. as provocateur of the Korean War and a war criminal.

The Korean War was an inevitable product of the U.S. strategy for putting the world under its control.

It was pursuant to the U.S. foreign policy for aggression and its direct result.

The U.S. set it as an immediate strategic goal of its foreign policy to establish "leadership over the world" and dominate the world by taking advantage of its favorable position in which it emerged the boss of the imperialists after the end of World War II.

U.S. President Truman in his "message" sent to Congress on December 19, 1945, said that at last it became possible for the U.S. to get the leadership position which U.S. President Wilson had wished to grant to it after the end of World War I, adding that it should assume with pleasure the mission to "lead the world".

In order to realize its wild ambition to dominate the world the U.S. declared the Cold War against the growing socialist countries and world revolutionary forces and came out with what it called "containment strategy."

The so-called Truman Doctrine spelled out by Truman at a joint meeting of the U.S. Senate and House of Representatives in March 1947 was an open declaration of a war against the socialist forces and the world independent forces and a declaration that called for carrying out its strategy for world domination and "containment strategy" in real earnest.

The proclamation of "Truman Doctrine" and the establishment of the above-said strategy meant that the U.S. launched an "anti-communist crusade expedition."

The U.S. attached importance to the Far East in Asia in carrying out its strategy for dominating the world.

MacArthur, commander of the U.S. forces in Fart East and commander of the UN forces during the three-year Korean War, said at that time that Europe had a dying system but Asia having 800 million population would decide on the advance of the world history in 1 000 years to come, adding that the U.S. will lose the whole world if it fails to put Asia under its control.

The U.S. reactionary government ostensively advocated the policy of putting main emphasis on Europe but it enforced the policy of attaching importance to Asia in practice under the influence of "those advocating Asia first" including MacArthur.

They attached great importance to Korea, in particular, among Asian countries,

"Top secret document No. 4849" of the Information Research Bureau of the U.S. Department of State on January 28, 1949 said that in the light of Korea's geographical situation in Northeast Asia to control Korea and its people was of value to any other states interested in the Far East and it was beyond any doubt that Korea was very important for the U.S. from the political point of view.

For its military and strategic position of Korea the U.S. regarded it as a strategic stronghold for making a military strike at any region in the Far East and as a " bridgehead" and a "forefront in the Far East" from which to intrude into China and the Far Eastern region of the Soviet Union.

To cite just an example, MacArthur was reported to say that Korea was like a bridgehead leading to the continent and that conquering the whole of Korea would help the U.S. forces cut off the only supply line linking Siberia of the Soviet Union with its southern parts and put the whole areas between Vladivostok and Singapore under the U.S. control.

The U.S. also said Korea was the forefront in the East where it was standing in confrontation with communism and a political and military confrontational hotspot between the East and the West as the north and the south of Korea were taking quite different paths after the end of World War II.

Much upset by the fact that the DPRK was making a leaping advance toward socialism, bringing about epoch-making changes, the U.S. termed Korea an "ideal battle site on which every possible success of the U.S. in Asia might hinge" and a "testing ground for the confrontation between the U.S.-style democracy and communism."

This finally prompted the U.S. to adopt it as a basic policy toward the DPRK to colonize the whole of Korea by means of war.

The U.S. considered war as an effective lever for bringing down the people's democratic system deeply rooted in the DPRK and imposing aggressive demands upon its people strong in independence.

The U.S. illegally brought the issue of Korea up for discussion at the UN in autumn of 1947, cooking up the puppet regime in south Korea in 1948 and worked hard to build "Asia's best" puppet army. All this was aimed at meeting these demands.

As seen above, the Korean War was an inevitable product of the U.S. brigandish strategy and policy for aggression toward the DPRK, both aimed to colonize the whole of Korea and realize its scenario for dominating the world in the Far East, using it as an outpost.

Quelle: http://www.kcna.co.jp/item/2012/201206/news27/20120627-06ee.html