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Wieder mehr Kriegsrethorik - Druckversion

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RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Juche - 27.04.2012

(27.04.2012, 13:18)NichtHurz schrieb:
(27.04.2012, 13:04)Juche schrieb:
(27.04.2012, 12:55)NichtHurz schrieb:
(27.04.2012, 12:02)Koreafreund schrieb: @micha

Wieso soll ich aufpassen was ich sage und mir einen Maulkorb von Dir verpassen lassen???
Das ist mal wieder typisch keine Beweise und nur Unwahrheiten verbreiten aber Anderen drohen.
Woher weißt du denn, dass es Unwahrheiten sind? Ich habe mehrere Quellen zu dem Thema angegeben. Du jedoch stellst nur 2-3 zeilige Behauptungen auf. Momentan ist deine Ansicht unbewiesen und basiert lediglich darauf, dass du sagst, dass wir lügen bzw. Lügen glauben.

Ich denke mal, er wollte darauf hinaus, dass Gegner der DVRK die "negativen" Quellen als vollkommene Wahrheit ansehen, während andererseitszum Beispiel die Einweihung von neuen Produktionsstätten als "Propadanda" diffarmiert wird.
So ist dies in keinem Fall. Mein Bild über Nordkorea hat sich im letzten Monat auch gewandelt, würde ich nur auf das negative hören so sähe ich die Dinge anders.
Was uns eben fremd ist, ist so ein trara um neue Fabriken o.ä. Es kommt nun einmal unangemessen groß und komisch vor, wenn da gleich der Staatschef mit Gefolge und allem ankommt und dies als riesiger Schritt in diese oder jene Richtung beschrieben wird. Das ist der Propaganda Teil. Natürlich fragt man sich als kritischer Beobachter, inwieweit diese Produktionsstätten eingesetzt werden können oder ob diese nicht ein Luftballon mit zu viel Luft sind. Nordkorea ist nun einmal auch nicht dafür bekannt, dass es dort was Versorgung angeht immer alles rund läuft (obwohl diese sich ja drastisch verbessert hat).
Was ist Fassade, was nicht? Sind gewisse Handlungen oder Aktionen nicht ein wenig übertrieben? Das sind die Fragen die man sich stellt. Wirklich diffamiert wird damit nichts, man fragt sich eher wozu der ganze Aufriss. Nordkorea neigt (meiner Meinung nach) in so mancher Form der Darstellung, zur starken Übertreibung. Sagt man die Einweihung sei Propaganda so ist damit weniger die Fabrik o.ä. gemeint, als viel mehr das Ganze drumrum.

Nun gut, vielleicht hätte ich auch schreiben sollen, dass es nicht direkt auf dich bezogen war.
Ich denke, dieses "martialische" ist üblich in sozialistischen Ländern (mit Personenkult), weil damit die neuesten Errungenschaften des Volkes präsentiert werden sollen.
Das mag für uns durchaus befremdlich klingen, aber die Verhältnisse sind auch völlig konträr.


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - micha - 27.04.2012

(27.04.2012, 12:02)Koreafreund schrieb: @micha

Wieso soll ich aufpassen was ich sage und mir einen Maulkorb von Dir verpassen lassen???
Das ist mal wieder typisch keine Beweise und nur Unwahrheiten verbreiten aber Anderen drohen.

Also, da Du ja vorhin zu aufgeregt warst, um mich zu verstehen oder verstehen zu wollen, versuche ich es noch mal:
Ich hatte mitnichten die Absicht, Dir einen Maulkorb zu verpassen. Redefreiheit und Gedankenfreiheit sind ein hohes Gut und sollten von Jedem in Anspruch genommen werden dürfen. Natürlich auch von Dir und jedem Anderen!
Es ist nur so, dass Du hier eine Behauptung über die Lagersituation in der DVRK in den Raum stellst, von der ich gerne eine Quelle bezüglich ihrer Richtigkeit, genannt bekommen hätte.
Andersherum ist es durchaus möglich, hunderte Quellen und Aussagen zu präsentieren, deren Richtigkeit ich nicht in jedem Fall unterstreichen möchte. Nur ist es bei Gerichtsverfahren so, dass mehrere Indizien eine Indizienkette bilden, weswegen eine Verurteilung möglich wäre. Das ist dann auch kein Schuldspruch zweiter Klasse, sondern ein ganz normal zustande gekommenes Urteil.
Hier handelt es sich ja Gott sei Dank um kein Verfahren, aber was wäre, wenn es die Lager doch gäbe? Du kannst nicht das Gegenteil beweisen.
Was, wenn Unschuldige leiden, noch schlimmer, sterben würden?
Sollte es möglicherweise eines Tages heraus kommen, wäre es besser man hätte jetzt nicht so laut gerufen: "Die gibt es nicht!!"
Das taten schon mal welche.. In Deutschland gab es auch keine Lager...bis man die geschockte Deutsche Bevölkerung durch eben diese Lager hat durchlaufen lassen!
Diese Schuld, die diejenigen auf sich geladen haben, als sie sagten, es gäbe keine Lager, die möchte ich all denjenigen ersparen, die es heute wieder behaupten. Ohne besseren Wissen!
Und
ich interessiere mich für Nordkorea. Für die Menschen, für das Land, die Kultur, die Ideologie, die Politik.
Aber gerade weil ich mich dafür interessiere, blende ich die Menschenrechtssituation nicht aus.
Manchmal kommt es mir so vor, als ginge es hier nur noch darum, die nordkoreanische Politik hoch zu jubeln und alles andere, in erster Linie die USA, zu verteufeln. Wann immer es passt oder auch nicht, USA Bashing.
Pro DPRK Argumente werden nicht besser, wenn man den Westen verteufelt.


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Juche - 27.04.2012

"Menschenrechte" - eine schöne Ausrede des Westens, um unliebsame Politiker/Länder zu diskriminieren.

Achtet eigentlich jemand auf die amerikanisch/mexanische Grenze, wo tägliche mexikanische Flüchtlinge erschossen werden?
Oder auf Flüchtlinge, die übers Mittelmeer von Afrika aus von der UN abgeschossen werden?


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - micha - 27.04.2012

Du raffst es nicht, oder?
Nur weil ich bei der DPRK hin gucke heißt es doch nicht, dass ich woanders weg gucke.
Es wird das Eine nicht besser, weil es das Andere gibt..
und hier geht es um die DPRK und nicht um Mexiko.. schönes Land, übrigens..


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Leser - 27.04.2012

(27.04.2012, 16:45)Juche schrieb: "Menschenrechte" - eine schöne Ausrede des Westens, um unliebsame Politiker/Länder zu diskriminieren.

Achtet eigentlich jemand auf die amerikanisch/mexanische Grenze, wo tägliche mexikanische Flüchtlinge erschossen werden?
Oder auf Flüchtlinge, die übers Mittelmeer von Afrika aus von der UN abgeschossen werden?

Das genau ist der typisch unsinnige, substanzlos diffamierende Ton, der ohne wahre Argumente mit Halbwahrheiten von der eigentlichen Thematik ablenkt. wie soll man denn über solch einen Quatsch diskutieren, wie ich ihn hier lesen muss?

Ja, die ameriaknisch mexikanische Grenze ist teilweise mit einem Zsaun getrennt und die Amis fahren Streife und setzen Luftüberwachung ein, um illegale Einwanderer abzuhalten.
Ich weiss nicht, ob das sein muss und gut ist.

Ich weiss aber, daß dort nicht täglich Menschen erschossen werden, wenn überhaupt jemand wegen der amerikanischen Grenzer zu Tode kommt. Wenn, ist das nicht planmässig und eine Ausnahme.

Kompletter Blödsinn ist die Behauptung, die UN würde Leute im Mittelmeer abknallen. Erstens werden dort überhaupt keine Leute erschossen und zweitens schon gar nicht von der UN, auch nicht von den USA oder anderen Deiner Lieblingsfeinde. Die einzigen, die jemals auf Flüchtlinge "Jagd" gemacht haben, waren Gaddhafis Libyer wegen eines Abkommens mit Italien und die Italiener selbst.

Diese Tatsachen kannst Du bewerten, wie Du willst. Aber Blödsinn erzählen ist hier nicht....


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - micha - 14.05.2012

Vielleicht wird es ja jetzt ruhiger.

http://world.kbs.co.kr/german/event/nkorea_nuclear/news_01_detail.htm?No=25920

und

http://world.kbs.co.kr/german/event/nkorea_nuclear/news_01_detail.htm?No=25910


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - PDPARTEI - 26.06.2012

In Seoul fanden/finden Gespräche zwischen russischen Vertretern und südkoreanischen Außenpolitikern statt, in denen es um Nordkorea ging. Insbesondere wurde dort wohl auf eine mögliche Wiederaufnahme der Sechsparteiengespräche eingegangen, nachdem die DVRK Anfang des Monats angekündigt hat, vorerst keine weiteren Atomwaffentests durchzuführen.
http://english.yonhapnews.co.kr/national/2012/06/26/62/0301000000AEN20120626007400315F.HTML

Außerdem spricht der Süden mit Indien über Verteidigungspolitik und Sicherheit in der Region, es war zwar nichts von der DVRK zu lesen, aber darum wird es am Donnerstag (beim Treffen der Außenminister) bestimmt auch gehen.
http://news.xinhuanet.com/english/world/2012-06/26/c_131677262.htm

Außerdem hat der Süden großangelegte Militärübungen zusammen mit den Amerikanern abgehalten, die die DVRK bestimmt bald verurteilen wird (wie üblich).
http://news.xinhuanet.com/english/photo/2012-06/25/c_131675157.htm

(Korrigiert mich bitte falls ich etwas aus den Artikeln falsch verstanden habe - "My English's not so well because I found the Wörter not so schnell" Wink )


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - Juche - 26.06.2012

Natürlich wird man sie verurteilen. Hoffentlich so bald wie möglich, denn der Süden ist somit selbst Schuld, wenn aus dem Norden propagandamäßig scharf geschossen wird.
Außerdem finde ich das Wort "wie üblich" ein wenig abwertend. Warum hat der Süden überhaupt solche Provokationen nötig? Um "Stärke" zu zeigen? Meiner Meinung nach sollten diese Übungen hier von jedem hier abgelehnt werden. Für mich also nur noch ein weiterer Grund mehr, Lee Myung Baks Politik der Konfrontation abzulehnen.


RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - teardown - 26.06.2012

Auf der Homepage der Stimme Koreas fand ich heute folgenden interessanten Bericht über den Beginn des Koreakrieges.
Interessant gerade deshalb, weil in der westlichen Welt die Verantwortung für den Koreakrieg den Nordkoreanern angelastet wird.

Zitat:
Sonntagmorgen

Am 25. Juni 1950 entfesselten die US-Imperialisten, die auf die Gelegenheit zum Überfall auf die DVRK lauerten, den Korea-Krieg. Es war Sonntag. Bei der Entfesselung des Korea-Krieges verfolgten die USA zwei Ziele. Erstens wollten sie die Weltöffentlichkeit irreführen. Die Welt würde glauben, dass die USA, ein christliches Land, nicht am Sonntag einen Krieg entfesselt haben sollen. Zweitens hatten sie vor, das schutzlose Korea, in dem sich alle Menschen in einer friedlichen Atmosphäre ausruhten, überraschend anzugreifen und somit es in einem Zug zu erobern. Durch die Verwirklichung verschiedener demokratischer Reformen dauerte damals in Korea friedliche Tage des Schaffens und Aufbaus fort. Bis zum letzten Tag vor Kriegsausbruch dachte jeder, wie er den Sonntag verbringen soll, und schlief ganz aufgeregt ein. Wie immer arbeitete Kim Il Sung bis tief in die Nacht, um das materielle und kulturelle Leben des Volkes zu verbessern. Er hatte vor, sich am nächsten Tag morgen auf den Weg zu den Dörfern zu machen.

Jang Ok Byol, Führerin im Revolutionsmuseum Jonsung, sagte: "Bei Tagesanbruch vom Sonntag, dem 25. Juni 1950, begannen die US-Imperalisten überraschend einen bewaffneten Überfall auf die DVRK. Angesichts dessen berief Kim Il Sung am Vormittag eine Notsitzung des Ministerkabinetts ein. Dabei sagte er laut lachend, die Amerikaner irren sich in den Koreanern. Man solle durch einen entschiedenen Gegenangriff die militärischen Invasoren vernichten." Diese Worte zeugten von seinem starken Mut und Courage und seiner Siegeszuversicht. Er galt als Tiger vom Gebirge Paektusan, der den japanischen Imperialimus, der sich für Herrscher über Asien ausgab, zerschlagen hatte. Die US-Imperialisten, die mit Weltherrschaftsambition den Korea-Krieg entfesselt hatten, mußten vom Anfang an durch die erbarmungslosen Schläge der Koreanern bittere Niederlagen erleiden, die sie zum Untergang führten. Der Sonntagmorgen vom 25. Juni 1950 war auch ein Tag, an dem der Mythos von der Stärke der US-Imperialisten zu zerbrechen begann.



RE: Wieder mehr Kriegsrethorik - tobid001 - 26.06.2012

Dieses Dokument spricht gegen diese Darstellung: http://legacy.wilsoncenter.org/va2/index.cfm?topic_id=1409&fuseaction=home.document&identifier=5034BF66-96B6-175C-911EAEC95D486CF7&sort=Collection&item=Korean%20War

Zitat:Report from Shtykov to Zakharov detailing North Korean advances on the first day of the Korean War. Included is a list of conclusions drawn up by Shtykov regarding the conduct of Northern and Southern forces thus far.



Top Secret
To Comrade Zakharov
([transmit] in person only)

I report about the preparation and course of the military operations of the Korean People's Army.

The concentration of the People's Army in the region near the 38th parallel began on June 12 and was concluded on June 23, as was prescribed in the plan of the General Staff. The redeployment of troops took place in an orderly fashion, without incident.

The intelligence service of the enemy probably detected the troop redeployment, but we managed to keep the plan and the time of the beginning of troop operations secret.

The planning of the operation at the divisional level and the reconnaissance of the area was carried out with the participation of Soviet advisers.

All preparatory measures for the operation were completed by June 24th. On June 24th divisional commanders were given orders about "D"[day] and "H"[hour].

The political order of the Minister of Defense was read to the troops, which explained that the South Korean army had provoked a military attack by violating the 38th parallel and that the government of the DPRK had given an order to the Korean People's Army to go over to the counterattack.

Wenn Kim Il Sung nicht mit hellseherischen Fähigkeiten gesegnet war, ist ein entsprechender Verlauf der Geschichte nur schwer zu erklären.
Ist immerhin aus einem KGB-Archiv übersetzt. Wie das zur Theorie der Geschichtslüge passen will, erschließt sich mir nicht ganz. Wer sich relativ unabhängig aus Quellen über historisches zu Nordkorea informieren will, der sollte ein bisschen hier stöbern. http://www.wilsoncenter.org/program-publications/North%20Korea%20International%20Documentation%20Project Direkt zum Koreakrieg und der Vorgeschichte (vor allem aus sowjetischer Sicht) hier: http://legacy.wilsoncenter.org/va2/index.cfm?topic_id=1409&fuseaction=home.browse&sort=Collection&item=Korean%20War