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Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - Druckversion

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RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - S_Germany - 04.10.2008

Das grundlegende Problem besteht in der Nichteinhaltung der von Präsident Bush gemachten Zusagen, eben das Nordkorea von der Liste gestrichen wird, die angeblich den Terrorismus unterstützen. Er selber hat nach der Sprengung des Kühlturms in Yongbyon verkündet, dass Nordkorea binnen dieser 45 Tagesfrist, von der genannten Liste gestrichen wird. Darauf hat sich die Führung in Pyongyang verlassen. Leider zeigte sich wieder, dass man solchen Aussagen kein Vertrauen schenken darf. Ähnlich erging es den Nordkoreanern mit der Zusage, man würde 2 Leichtkraftwasserreaktoren in Nordkorea errichten, wenn sie Yongbyon schließen. Der Bau der Kraftwerke wurde begonnen und kurz vor deren Fertigstellung gab es angebliche Finanzierungsunklarheiten zwischen der ROK und den USA.

Nun hat Nordkorea den Beweis bekommen, dass man sich auf die amerikanischen Aussagen nicht verlassen kann, selbst wenn sie höchspersönlich aus dem Mund des amtierenden Präsidenten stammen!

Die Amerikaner haben nur eine zentrale Frage: Wieviele Atomwaffen hat Nordkorea bereits gebaut und wieviel waffenfähiges Spaltmaterial besitzt das Land. Diese Fragen waren aber nicht Kern der 6 Parteiengespräche. Ziel war es, den Reaktor in Yongbyon zu schließen und das nordkoreanische Atomprogramm zu beenden. Dies wurde von Nordkorea eingehalten und umgesetzt. Erst als es an die Einlösung der Bedingungen ging, nämlich Nordkorea von der "Achse des Bösen" zu streichen, wurden im nachhinein zusätzliche Forderungen gestellt. Diese Verhandlungsweise kann, zu Recht, von Nordkorea nicht akzeptiert werden!


RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - egkr1 - 06.10.2008

SecGermany schrieb:
Die Amerikaner haben nur eine zentrale Frage: Wieviele Atomwaffen hat Nordkorea bereits gebaut und wieviel waffenfähiges Spaltmaterial besitzt das Land. Diese Fragen waren aber nicht Kern der 6 Parteiengespräche. Ziel war es, den Reaktor in Yongbyon zu schließen und das nordkoreanische Atomprogramm zu beenden. Dies wurde von Nordkorea eingehalten und umgesetzt. Erst als es an die Einlösung der Bedingungen ging, nämlich Nordkorea von der "Achse des Bösen" zu streichen, wurden im nachhinein zusätzliche Forderungen gestellt. Diese Verhandlungsweise kann, zu Recht, von Nordkorea nicht akzeptiert werden!

Meines Wissens war die Lieferung von Treibstoff und Lebensmitteln auch ein Teil der Vereinbarungen.
Sind diese denn erfüllt worden?
Oder sind Lebensmittel und Treibstoffe nur Nebensachen und die Hauptsache ist die Anerkennung eines Status als Atommacht ohne Rückbau, bei gleichzeitiger Lieferung von Lebensmitteln und Treibstoff?
SecGermany, wie ist das nun?
Bitte nicht wieder wochenlanges Schweigen von Deiner Seite, SecGermany.


RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - realist - 06.10.2008

Ich will auch was wissen zu der Sache.
Warum baut Nordkorea generell Atomwaffen, anstatt Lebensmittel für seine Bevölkerung zu erwirtschaften. Warum wird 25% des, mehr als armseligen, Bruttonationalprodukts ins Militär investiert? Warum gibt es eine stehendes Herr von über 1,2 Mio Soldaten und Reservisten von bis zu 2,8 Mio, anstatt Medikamente und medizinische Hilfe für die Bevölkerung?
Der einzige Grund der mir dazu einfällt ist politischer Grössenwahn der regierenden Elite. Ausbeutung Ihrer eigenen Bevölkerung um abgöttisch verehrt zu werden und in hemmungslosem Luxus zu leben.
Um den status quo nicht ändern zu müssen und den Sturz des Systems zu vermeiden wird in Waffen investiert um den Fluss von Hilsmitteln aus dem Ausland zu erpressen.
Die ganze Diskussion von Seiten Nordkoreas wer welchen Teil der Verträge einhält ist doch nichts als eine ver****schung der Verhandlungspartner, wenn man die tatsächliche wirtschaftliche und humanitäre Situation in diesem Land in Betracht zieht.
Dass die USA ein Sicherheitspolitisches Interesse daran haben, dass Nordkorea keine Atomwaffen baut ist auch keine einzigartige Position. China, Russland, Japan, Europa - alle haben dieses Interesse. Die USA kann man in vielem kritisieren, aber hier stehen sie nicht alleine da.


RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - ollitirol - 07.10.2008

Wer gelegentlich in der DVR Korea war, bekommt mit, dass sich die Menschen dort von den USA bedroht fühlen - noch dazu, nachdem im Korea-Krieg das Land in Schutt und Asche gelegt wurde. Dazu tragen auch die gemeinsamen Militärmanöver der USA und Südkoreas bei, die unmittelbar vor der Grenze der DVR Korea stattfinden. Nicht nur Südkoreas Armee ist mit modernsten Waffen ausgestattet, nach wie vor befinden sich US-Stützpunkte im Süden, praktisch unmittelbar an der Grenze zur DVR Korea. Daher ist es nahe liegend, dass die DVRK entsprechend in die Landesverteidigung investiert. China und Rußland fühlen sich vom "Raketenabwehrschild", welches die USA in Tschechien und Polen installieren, erheblich mehr bedroht als von der DVR Korea. Der Abzug aller ausländischer Truppen aus dem Süden, die Fortsetzung der gemeinsamen Projekte des Nordens und des Südens, die Beendigung gemeinsamer Manöver der USA und Südkoreas an der Grenze zur DVRK und z.B. ein Friedensvertrag wären sinnvolle Massnahmen, damit die DVRK letztlich weniger für die Landesverteidigung ausgeben muss und das Geld anderwertig verwenden kann. Auch ein Ende der Handelsbeschränkgungen durch die USA wären da hilfreich.


RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - realist - 07.10.2008

Ich versteh ein paar deiner Argumente, aber das stehende Heer der DVR Korea ist das fünft grösste der Welt und übertrifft das von Südkorea (sechst grösste der Welt)gemessen an aktiven Soldaten um das doppelte! (http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_military_expenditures) Bei den Ausgaben gemessen am Bruttonationalprodukt steht Nordkorea an erster(!) stelle der welt! (http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_military_expenditures#List_of_countries_by_military_expenditure_as_a_percentage_of_GDP)
Während Ihr Bruttonantionalprodukt an 155 stelle von 190 erfassten Staaten steht. (http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_GDP_(nominal)) Sorry, aber da stimmt dann was nicht mehr mit deiner Argumentation. Bei den Zahlen ist es nicht mehr so schwer den Agressor auszumachen. Die Menschen dort fühlen sich auch nur bedroht von den USA, weil das Regime das bereits Kleinkindern beibringt. In Südkorea, wo der Lebensstandard ja offensichtlich höher ist und niemand an Hunger stirbt oder bereits mit 6 Jahren erblindent wegen Vitaminmangels und einseitiger Diät, fürchten sie die USA ja auch nicht. Das ist aber das selbe Volk, nicht? Wie gesagt, man kann die USA für vieles kritisieren und sie sind auch für vieles verantwortlich, dann muss man das fairerweise aber auch mit Europa (Afrika, alle ehemaligen Kolonien und die Folgen, Muroroa, Israel,...), Russland (Tschetschenien, Georgien, Afganisthan,...) und China (Taiwan, Nepal, Kadmandu, Vietnam,...) tun. Aber die DVR Korea nicht zu kritisieren geht dann sowieso nicht mehr.


RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - ollitirol - 07.10.2008

es gibt kaum eine Familie im Norden Koreas, in der es nicht Opfer im Korea-Krieg gegeben hat, allein Pyongyang war ein einziger Trümmerhaufen und es wurde überlegt, ob es überhaupt noch möglich und sinnvoll ist, die Stadt wieder neu zu bauen. Die US-Stützpunkte nahe der Grenze sind ebenso Realität wie die Manöver. Da braucht es keine besondere Propaganda, damit sich die Menschen im Norden vor einem Krieg fürchten. Es braucht viele vertrauensbildende Maßnahmen, um zu einer Abrüstung in beiden Teilen Koreas zu kommen und es gab schon gute gemeinsame Projekte des Nordens und des Südens. Gemeinsame Feiern zum 1. Mai der Gewerkschaften des Nordens und des Südens, gemeinsame Projekte z.B. im Sport, der Kultur etc. Auf eine Fortsetzung dieser Projekte hoffe ich, das kann eine Grundlage für mehr gegenseitiges Vertrauen und letztlich auf für eine Abrüstung in ganz Korea sein. Das braucht seine Zeit, die Hoffnung darf man aber nicht aufgeben.


RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - Kuwolsan - 11.10.2008

Bin neugierig, ob es wieder nur bei einer Ankündigung bleibt oder ob nun tatsächlich bald Fakten folgen werden:

http://edition.cnn.com/2008/WORLD/asiapcf/10/11/us.koreas.ap/index.html

Bereits morgen sollten wir also den - neuen ? - Stand der Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA kennen.


RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - egkr1 - 11.10.2008

11/10/2008 15h54
http://www.afp.com/english/news/stories/newsmlmmd.6052acf694b5cc5fb66016362be7e4e8.7b1.html


RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - egkr1 - 02.02.2009

In einem Artikel von Greenpeace heißt es:
Der Generalstab der nordkoreanische Volksarmee warf den USA und Südkorea am Montag vor, noch immer US-Nuklearwaffen im Süden der koreanischen Halbinsel stationiert zu haben. Nordkorea fühle sich dadurch atomar bedroht. «Die Volksrepublik wird niemals 'ihre Atomwaffen abbauen', wenn nicht die Atomwaffen in Südkorea abgebaut werden, um die atomare Bedrohung durch die USA zu beseitigen»
...... Südkorea bestreitet, dass es noch Atomwaffen auf seinem Territorium gebe. Nach US-Angaben wurden Kernwaffen bereits Anfang der 90er Jahre aus Südkorea entfernt.

Sind in Südkorea Atomwaffen stationiert? Gibt es eine seriöse Quelle?


RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - kadarjanos - 15.02.2009

Im zuge der bevorstehenden Asienreise der neuen US Außenministerin Clinton wurden der KDVR interessante Angebote gemacht,bishin zu einem Friedensvertrag was ein historisches Ereignis in den Beziehungen der beiden Staaten darstellen könnte.Gibt es bereits eine Stellungname Pjöngjangs zu diesen Themen?

Eine der Bedingungen die Clinton nannte ist das Nordkorea"wirklich dazu bereit sein solle, sein Atomwaffenprogramm vollständig und überprüfbar abzuschaffen".

Ich frage mich was darunter zu Verstehen ist-nur ein Zulassen von IAEO Inspektionen,eine Einstellung aller atomarer Aktivitäten mit Verbleib der bereits errungenen Sprengköpfe in der KDVR,oder der komplette Abbau aller Atomanlagen mit anschließender Verschiffung in die USA wie seinerzeit in Libyen