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Nordkoreas ethnische Homogenität - Druckversion

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Nordkoreas ethnische Homogenität - Balkonskij - 18.11.2010

"Nordkoreas ethnische Homogenität = rassistisch?" .... so ungefähr hörte ich das kürzlich von jemandem, der sich selbst als Sozialisten bezeichnete. Allerdings offenbar eher dem karibischen "easy living" Lebensstil zugewandt ist, was er durch Klamotten und Haarpracht eindrucksvoll zum Ausdruck brachte.

Tatsächlich ist Nordkorea ja unglaublich ethnisch homogen, sieht man von einer kleinen chinesischen Minderheit ab. In Zeiten der Globalisierung ist Nordkorea da wirklich eine große Ausnahme. Es existieren meines Wissens nach kaum Mischehen, wie sie heutzutage alltäglich geworden sind.

Wie beurteilt ihr diese Politik Nordkoreas? Haltet ihr sie für gerechtfertigt? Oder haltet ihr den Vorwurf (s. o.) für richtig? Wie denkt ihr darüber?


RE: Nordkoreas ethnische Homogenität - Kuwolsan - 18.11.2010

Zur Rassenreinheit der Koreaner und ähnlicher gescheiter Sprüche aus Nord- und Südkorea folgender (von beiden Seiten gerne verschwiegener) Hinweis:

Etwa 99% aller in Nord(?)- und Südkorea geborener Babys haben bei der Geburt am Rücken etwa in Höhe der Lendenwirbelsäule einen meist handtellergroßen blauen Pigmentfleck, der zwischen dem 7. - 10 Lebensjahr langsam verschwindet !

In Europa gibt es dieses Phänomen kaum, deshalb ist es bei uns weitgehend unbekannt !

Der Name dieses blauen Fleckes auf koreanisch ist "MONGO ZOMM", dass heißt auf Deutsch "Mongolischer(!) Fleck (oder Punkt)" !

(Oh, welche Schande !)

Mit dieser genetischen Gegenbenheit kann man Nord(?)- und Südkoreaner regelmäßig verwirren:

Man muß sich aber vorsichtig nähern, weil die Koreaner skeptisch sind:

Zunächst muss man fragen, ob das Kind (jemand, ein Koreaner) nach der Geburt hinten am Rücken in der Lendenwirbelgegend einen blauen Fleck hatte !
Darauf können die Koreaner fast nur mit "Ja" antworten. Die nächste Frage muß dann sein: "Wie heißt dieser Fleck (Punkt) auf koreanisch? "
(Und damit sitzen die Koreaner in der Falle)
Weil eben die Antwort "Mongolischer Fleck" heißt.

Und warum sollten die Koreaner gerade einen "Mongolischen" Fleck haben (nicht etwa einen "Koreanischen" Fleck)?

Antwort: Weil sie so eine homogene Rasse sind, ... oder doch nicht ?

Einen Mongolischen Fleck haben: die Mongolen, die Koreaner, die Tungusen, die Nordostsibirer, die nordamerikanischen Indianer, ein kleinerer Teil der Japaner, kaum Chinesen ...

Kim Il Sung ist also eher mit Winnetou verwandt als mit Mao Tse-Tung !

So viel zum Thema Rassenhomogenität in Korea !



RE: Nordkoreas ethnische Homogenität - Balkonskij - 18.11.2010

Grandioser Beitrag, herzlichen Dank Kuwolsan! :-)


RE: Nordkoreas ethnische Homogenität - dprk - 21.11.2010

Zum besseren Verständnis dieses Themas aus nordkoreanischer Sicht hier zwei Texte von Kim Jong Il:

- Zum richtigen Verständnis des Nationalismus

- Zur Herstellung einer dem Songun-Zeitalter entsprechenden sozialistischen Lebenskultur


RE: Nordkoreas ethnische Homogenität - Balkonskij - 21.11.2010

Vielen Dank dprk, ich werde mir das morgen mal zu Gemüte führen.


RE: Nordkoreas ethnische Homogenität - Mathias - 23.11.2010

Ich denke, Balkonskijs Frage zielte auf eine ethnische Homogenität ab. Ethnisch ist das nordkoreanische Volk wohl eines der homogensten, schon wegen der extremen Isolation und ideologischen Gleichschaltung. Nationalismus ist zwar einer der Grundpfeiler der Juche Ideologie, rassistische Elemente (wie z.B. im Nationalsozialismus) fehlen jedoch. Genetisch ist das koreanische Volk weniger durchmischt, als viele andere Völker, da eine sehr lange Isolation bestand und in Nordkorea noch bis heute besteht, von einer genetischen Homogenität kann aber keine Rede sein.


RE: Nordkoreas ethnische Homogenität - Kuwolsan - 23.11.2010

Ist schon lange her, aber vor eta 1000 Jahren, zur Zeit der Koryo-Dynastie, war Korea eher ein offene Gesellschaft, allein schon wegen der langen Anwesenheit von Bevölkerungsgruppen des zuerst chinesischen, dann mandschurischen, schließlich des mongolischen Souzerains. Damals kamen sogar Araber nach Kaesong.
Die koreanischen Könige der Könige mußten dauernd mongolische Prinzessinnen heiraten, bis sie nur mehr 1/64 oder weniger koreanisches Blut in ihren Adern hatten.
Während der japanischen Kolonialherrschaft kamen neben den Japanern zigtausende Chinesen ins Land. Und auf der Flucht vor dem Bolschewismus schwappte auch eine Flüchtlingswelle von (Weissen)Russen nach Korea.
Der Großteil der Chinesen und Europäer wurde nach Ende der Kolonialzeit hinausgeworfen.

Zum Nationalimus in der DVRK:
dprk hat dankenswerterweise Kim Jong Il's Aufsatz "Zum richtigen Verständnis des Nationalismus" hier ins Forum reingstellt. Darin weist Kim Jong Il besonders auf zwei Nationalisten hin, die in den Norden gekommen sind: Kim Ku und Choe Tok-Sin. Kim Jong Il schrieb zwar, dass Kim Ku in den Norden kam, nicht mehr aber, dass der schnell wieder in den Süden zurückkehrte. Aber wirklich bemerkenswert sind einerseits die Biographie und dann das politische Verständnis von Choe Tok-Sin. Sein in Pyongyang 1989 erschienenes Hauptwerk: "The Nation and I" ist eine informative Lektüre. Ein Auszug davon:
"Eine enorme Zahl an illegetimen Kinder gemischten Blutes wurde im Süden Koreas geboren und zwar aufgrund der Präsenz der US-Truppen; die Anzahl der "internationalen Ehen" wuchert züggellos und das ungestraft!" ... und weiter über die koreanische Sprache in Südkorea: "unsere reine nationale Sprache wird von englischen und japanischen Fremdwörtern geschändet. Diese Zerstörung unserer Sprache, einer Quelle der Homogeniät unserer Nation, ist schrecklich !" ... dann zitiert Choe auch Kim Il Sung: "Wir sind zwar Kommunisten, aber nationale Interessen stellen wir über alles. Egal ob Kommunismus oder Nationalismus, wir setzen den Kommunismus an die zweite Stelle und nationale Vereinigung an die erste Stelle."

... und so endete auch Kim Jong Il seinen Aufsatz "Zum richtigen Verständnis des Nationalismus" mit dem Aufruf: "Es ist eine historische Sache durch den nationalen Kampf die Vereinigung der Nation um jeden Preis zu verwirklichen"