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Wahlsystem der DVRK
#1
Guten Tag an alle Foristen,

es ist ja im Namen Demokratische Volksrepublik Korea eben auch das Wort "demokratisch" enthalten. Auch gibt es ja Bilder von Wahllokalen in der DVRK. Doch wirklich an das "demokratisch" glauben kann wohl kaum jemand. Der Personenkult, die Propaganda und die sicherlich nicht allzu angenehmen Folgen bei Ablehnung der Partei und deren Institutionen (wie z.B. die Kinderverbände) machen es doch kaum möglich dies freie Wahlen zu nennen.

Doch was würde überhaupt gewählt werden in Nordkorea (Parteien? Ämter?) und wie oft finden diese Wahlen statt, denn ich hab von diesen noch nichts mitbekommen.

Mit freundlichen Grüßen
NichtHurz
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#2
Hallo, fast jedes Land in dieser Welt redet von Demokratie, gibt sich als demokratisch aus, aber was Demokratie dann wirklich ist, bestimmen die jeweils Herrschenden, die herrschende Klasse oder Schicht. Aber gibt es überhaupt noch wirkliche Demokratie? Wer die Macht hat, sagt, was richtig ist oder richtig zu sein hat. Gibt es also nicht eher Demokratie als Diktatur einer herrschenden Klasse und Partei und auf der anderen Seite die Demokratie als Diktatur der Reichen, der Banken, der Großkonzerne, der Öl- und Waffenlobby, was haben da eigentlich die Wähler und dann auch die gewählten Politiker wirklich zu sagen und zu bestimmen? Der Wähler ist doch eigentlich in Deutschland auch nur am Wahltag gefragt und herzlich eingeladen, zu wählen, ist dann aber abgemeldet, dann sind die Volksvertreter nur ihrem Gewissen verpflichtet. Ich will die Verhältnisse in Nordkorea nicht in Schutz nehmen, aber man braucht nach meiner Ansicht nicht Deutschland als Vorbild für die Demokratie immer wieder darzustellen.
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#3
Hier ein Video von den letzten Kommunalwahlen:



Mich würde mal interessieren, wann wieder mal Wahlen anstehen.
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#4
@umergel

Ich habe Deutschland auch nicht in Schutz genommen oder als Vorbild bezeichnet. In Deutschland ist nicht das Problem, dass es Wahlbetrug gäbe oder ähnliches. Das Problem ist, dass sobald die Wahlen beendet sind der Einfluss der Bevölkerung gering ist und man nicht mehr viel ändern kann, selbst wenn die Wahlversprechen gebrochen werden.
Aber das ist nicht das Thema.

Für wie demokratisch ich Nordkorea halte sollte klar sein, die Frage ist aber trotzdem wie die Wahlen dort ablaufen, deswegen würd ich gern bei dem Thema bleiben.
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#5
eine älterer thread zum Wahlsystem der DVRK:

http://www.nordkorea-info.de/forum/threa...wahlsystem
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#6
(13.01.2013, 14:03)umergel schrieb: Hallo, fast jedes Land in dieser Welt redet von Demokratie, gibt sich als demokratisch aus, aber was Demokratie dann wirklich ist, bestimmen die jeweils Herrschenden, die herrschende Klasse oder Schicht. Aber gibt es überhaupt noch wirkliche Demokratie? Wer die Macht hat, sagt, was richtig ist oder richtig zu sein hat. Gibt es also nicht eher Demokratie als Diktatur einer herrschenden Klasse und Partei und auf der anderen Seite die Demokratie als Diktatur der Reichen, der Banken, der Großkonzerne, der Öl- und Waffenlobby, was haben da eigentlich die Wähler und dann auch die gewählten Politiker wirklich zu sagen und zu bestimmen? Der Wähler ist doch eigentlich in Deutschland auch nur am Wahltag gefragt und herzlich eingeladen, zu wählen, ist dann aber abgemeldet, dann sind die Volksvertreter nur ihrem Gewissen verpflichtet. Ich will die Verhältnisse in Nordkorea nicht in Schutz nehmen, aber man braucht nach meiner Ansicht nicht Deutschland als Vorbild für die Demokratie immer wieder darzustellen.

Ich wollte jetzt Gegenargumente bringen, aber das geht nicht so gut bei einem Text, der überhaupt keine Argumente enthält. Wo manifestiert sich Deiner Meinung nach, dass unsere gewählten Politiker (also die Bundesregierung, die im Auftrag des Bundestags handelt, bzw. der Bundestag selbst), keinen Einfluß haben?
Ich gebe zu, manchmal verselbstständig sich die Regierung etwas, weil der Bundestag nicht genug oder zu spät informiert wird, derlei gelangt dann aber schnell in die öffentliche Kritik, nicht zuletzt weil Abgeordnete sich beschweren, was wiederum zu Verbesserungen führt, auch wenn es manchmal dauert. Wenn es nicht zu Verbesserungen kommt, liegt das daran, dass die öffentliche Kritik nachlässt, und das liegt dann an der Öffentlichkeit.

Das hat aber dann überhaupt nichts mit "Demokratie als Diktatur einer herrschenden Klasse und Partei und auf der anderen Seite die Demokratie als Diktatur der Reichen, der Banken, der Großkonzerne, der Öl- und Waffenlobby" zu tun. Dass kann ich nun wirklich nicht erkennen.

Herrschende Partei? Die CDU, oder wer? Kann man abwählen. Hat man auch schon öfter gemacht, sowohl auf Landes- als auch auf Bundes- als auch auf Kommunalebene. Die nächste Folge dieser Sendung dieser Sendung könnte im September gesendet werden, und Du kannst daran mitwirken: Du kannst 1. eine andere Partei wählen 2. andere überzeugen, ebenfalls eine andere Partei zu wählen 3. Wenn Dir das nicht reicht, selbst kandidieren als Mitglied einer anderen Partei oder als parteiloser Direktkandidat oder 4. Eine andere Partei materiell oder mit Tatkraft unterstützen.

Herrschende Klasse? Ich weiß nicht, in welchen Klassensystem Du denkst, dass müsstest Du schon genauer erläutern, wenn Du willst, dass man darauf sinnvoll eingehen kann.

Zu Deinen anderen Punkten kann ich nur sagen, dass Du kein passives Element der Marktwirtschaft bist, sondern mit Deinen Konsumverhalten (auch auf dem Kreditmarkt, auch auf dem Arbeitsmarkt) enormen Einfluss nehmen kannst (natürlich nicht Du allein, aber Du mit der Masse - schließlich ist es Demokratie, nicht Autokratie). So kannst Du bewusst bestimmte Konzerne nicht unterstützen, indem Du ihre Waren nicht kaufst, und Ihnen auch Deine Waren (Arbeit, Kredit) nicht anbietest. Wessen Geld verleiht denn eine Bank? Entweder dass der Privatpersonen, oder dass der Firmen, die dort ihre Konten führen, mit Geld, dass wiederum von Privatpersonen kommt, erwirtschaftet durch die Arbeit von Privatpersonen, die dort arbeiten.... etc. etc.

BTT:
Nordkorea hat drei Parteien, die PdAK und zwei Blockparteien, KSDP und "Partei der Jungen Freunde der Chondo-Religion", die sich auch offiziell in einem Bündnis zusammengeschlossen haben ("Demokratische Front für die Wiedervereinigung des Vaterlandes").
Des Weiteren sollen Choryo-Vertreter im Parlament sitzen. Die Nationale Verteidigungskommission steht jedoch über dem Parlament, wozu die DVRK auch steht. Und da dank Songun das Militär in allen Lebensbereichen Vorrang hat, herrscht diese über das Land. Und als erster Vorsitzender der Nationalen Verteidigungskommission sowie als Oberbefehlshaber der Armee herrscht Kim Jong Un, der ja auch als Führer bezeichnet wird.
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#7
Hallo, was ändert sich denn, wenn die Volksparteien an der Spitze der Regierung wechseln, was ändert sich da für Otto Normalbürger wirklich? Nach den Wahlen kommt das dicke Ende und vor den Wahlen wird dann der Wähler immer so oder so gelockt, sanftmütig gestimmt.
Aber jeder soll bitte seine Meinung behalten und vertreten, ich habe viel erleben dürfen und müssen auch in über 20 Jahren ehrenamtlicher Arbeit in einem Verein ohne Lobby und öffentliche Unterstützung. Es ging da nur um den gemeinnützigen Gedanken der Völkerverständigung und einfache menschliche Begegnungen. Ich habe da Politiker aller Volksparteien erlebt, was sie versprachen, unterstützen wollten und dann........kam nichts. Darum finde ich Kontakte über Foren interessant, auch in Richtung Nordkorea. Man schaut auf ein- in ein anderes Land und hat doch mit sich selber im eigenen Land oft genug zu tun.
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#8
Dir steht es frei, keine Volksparteien zu wählen. Du darfst MLPD, KPD, DKP und so weiter wählen.
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#9
(13.01.2013, 20:07)PDPARTEI schrieb: ... Die Nationale Verteidigungskommission steht jedoch über dem Parlament, wozu die DVRK auch steht. ...

Die nordkoreanische Verfassung bezeichnet die Nationale Verteidigungssskommission als die oberste Verteidigungsinstitution Nordkoreas (nicht jedoch als allgemeine oberste Verwaltungsinstitution) ... und ist der Obersten Volksversammlung (= dem Parlament) rechenschaftspflichtig.

Article 106:
The National Defence Commission is the supreme defence leadership body of State power.

und
Article 111:
The National Defence Commission is accountable to the Supreme People’s Assembly.


Die nationale Verteidigungskommission steht in Nordkorea somit außerhalb (neben) der Regierung von Choe Yong-Rim (die sich vor allem um wirtschaftliche, kulturelle, soziale Belange zu kümmern hat), aber immer noch unter dem Parlament.
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#10
Guten Morgen, Papier ist geduldig, viel mag da über Zuständigkeiten, der Zuordnung und Unterordnung von staatlichen Stellen und des Parlamentes stehen, aber mir ist bekannt, dass es in einer Diktatur des Proletariats immer auch die führende Rolle einer Partei oder eines Blockparteiensystems gibt. Das hat man sicher auch in Bezug auf Nordkorea zu beachten, es kann nun aktuell gut sein, wenn junge Funktionäre und Entscheidungsträger in verschiedenen Ebenen und Stellen bis hoch zum Präsidenten und Parteichef was zukunftsorientiert in Bewegung bringen können. Besser, man tut es selber im Rahmen seines Systems selber als wenn es andere einem auf diktieren oder zwingen. Nordkorea wird sich der Welt nicht ganz verschließen können und wollen, die Menschen haben dort einen Kopf zum Denken und Mitgestalten, werden für sich gesellschaftliche Dinge machbar behutsam ändern, werden einen eigenen Weg suchen und finden. Es ist gut, wenn solche Veränderungen sowohl von oben als auch von unten in einem Land erarbeitet und durchgeführt und auch durchgesetzt werden. Hier kann und muss Nordkorea entscheiden, ob man Beratung und Hilfe aus dem Ausland annehmen und beachten will, ob man alles alleine machen will, ob man von Erfahrungen hier und da lernen will oder nicht.
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