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Wie wichtig ist Nordkorea?
#1
Hier ein äußerst interessanter Beitrag einer Wirtschaftsjournalistin zu den wirtschaftlichen Potentialen, der Problematik Wiedervereinigung und den Beziehungen Nordkoreas:

http://www.procontra-online.de/artikel/d...nordkorea/

Nordkorea könnte ausserordentlich wohlhabend sein, wenn die Möglichkeiten genutzt würden- das ist aber nur eine Quintessenz dieses lesenswerten Artikels.
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#2
Das die DVRK enormes Potenzial hat, dürfte jedem klar sein.

Dieses Potenzial sollte Kim Jong-Un nutzen, um den Sozialismus so zu anzuwenden, dass jeder etwas davon hat.

Dann würde er den kapitalistischen Ländern mal ordentlich eins reinwürgen!
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#3
So denn . so denn.
Wenn das bloß nach 60 Jahren endlich mal klappen würde- ich würde es Dir wirklich gönnen Juche.
Ich entnehme deinem Satz aber den frevlerischen Inhalt, daß Kim Jong Un noch nicht dieses Potential nutzt - ?

Genug der Zänkerei- Nordkorea wird nach einer Reformierung und leichten Liberalisierung ( ähnlich wie in China) genauso gewaltige Entwicklungen erleben, wie China. Die Menschen sind hungrig und wollen was vom Leben.
Das Selbstversorgungsprinzip wird dann keine Rolle mehr spielen, wei das Land sich Dinge kaufen kann, die es braucht.
Und am Ende gehört ein Teil der US-Schulden den Koreanern
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#4
(19.11.2012, 20:40)kalksee schrieb: Ich entnehme deinem Satz aber den frevlerischen Inhalt, daß Kim Jong Un noch nicht dieses Potential nutzt - ?

Du wirst sicherlich vom "Schweren Marsch" gehört haben, Nahrungsmittelknappheit, etc. (welche man sich auch nicht scheut, anzusprechen). Die Aufgabe Nordkoreas ist es jetzt, sicher aus dieser Zeit herauszukommen (wobei man ja schon seit 2000 mit dabei ist; mit sichtbaren Besserungen übrigens). Darauf basiert doch das ganze.

Ich erinnere an das Sprichwort: "Jetzt muss niemand mehr den Gürtel enger schnallen". Das meinen die wirklich so, und so sieht Sozialismus auch aus.

Nur gab es halt den "Schweren Marsch" (aufgrund von Überschwemmungen, etc., der musste erst überwunden werden.
Hat man ja auch geschafft, wie man sehen kann.
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#5
Pah- jahrzehntelange Not und Elend wegen dem Wetter- ist ja lächerlich.
Ist das Wetter denächst also besser, wenn es aufwärts gehen sollte?
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#6
(19.11.2012, 20:52)kalksee schrieb: ist ja lächerlich.

Ich möchte dir bitte raten, konstruktiv (und zwar ohne Diffamierungen) zu diskutieren.
Ich tue es ja inzwischen genauso.
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#7
Du solltest bitte den ganzen Satz zitieren- nicht nur das, was Dir paßt.

Aber bitte-
hier die Änderung:

Jahrzehntelange Not und Elend wegen dem Wetter- das ist ja unwissenschaftlich und unlogisch.

Oh Mist- wegen des Wetters...der Genitiv
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#8
(19.11.2012, 20:47)Juche schrieb: Du wirst sicherlich vom "Schweren Marsch" gehört haben, Nahrungsmittelknappheit, etc. (welche man sich auch nicht scheut, anzusprechen). Die Aufgabe Nordkoreas ist es jetzt, sicher aus dieser Zeit herauszukommen (wobei man ja schon seit 2000 mit dabei ist; mit sichtbaren Besserungen übrigens). Darauf basiert doch das ganze.

Ich erinnere an das Sprichwort: "Jetzt muss niemand mehr den Gürtel enger schnallen". Das meinen die wirklich so, und so sieht Sozialismus auch aus.

Nur gab es halt den "Schweren Marsch" (aufgrund von Überschwemmungen, etc., der musste erst überwunden werden.
Hat man ja auch geschafft, wie man sehen kann.

Du hast recht, heute sieht die Versorgungslage in der Tat erheblich besser aus als vor ein paar Jahren. Die Läden sind gefüllt und offenen Hunger sieht man nicht (zumindest nicht im Süden, in dem wir unterweg waren - aber es reicht trotzdem nicht. Dieses Jahr wird die Reisernte nicht ausreichend genug ausfallen, um Nordkorea komplett ernähren zu können. Auch vielen/den meisten anderen Nahrungsmitteln wird es nicht reichen. Es muß viel importiert werden.

Kommen wir aber zum Knackepunkt der ganzen Sache. Den du wieder ums Verrecken nicht einsehen wirst, nicht einsehen wollen wirst:
Die Verbesserung der Vorsorgungslage ist allein und ausschließlich auf Handlungen im kapitalistischen Sinne zurückzuführen. Die sozialistische Plan/Kommandowirtschaft trägt dazu nichts bei. Gar nichts.

Und bevor du jetzt wie gehabt wegen meiner antikommunistischen Verblendung herumnölen und den tatsächlichen Sachverhalt ignorieren oder bestreiten wirst (trotz vollkommen fehlenden eigenen Wissens): hier die klare und deutliche Ansage: Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Das haben uns vor Ort unsere Reiseleiter ganz direkt gesagt.
- Daß die Reisernte 2012 nicht reichen wird
- Daß die Plan/Kommandowirtschaft Problem und nicht Ursache ist
- Daß der Technologierückstand viel zu groß ist, um ihn aus eigener Kraft überwinden zu können
- Daß die Energieknappheit nicht aus eigener Kraft überwunden werden kann.

O-Ton: "Wir müssen und wollen kapitalistische Maßnahmen lernen. Deswegen schicken wir Delegationen in Länder mit sozialer Marktwirtschaft, um von denen mehr zu erfahren."
Sie sagten auch daß das mit der Juche-Ideologie vereinbar sei, denn man wolle kein fremdes System übernehmen, sondern sich aus allen System das Beste herauspicken, so daß man die eigene ideologisch verankerte Autarkie beibehalten kann.
Dennoch wurde gesagt, hier noch ein O-Ton: "Wir haben eingesehen, daß eine völlige Autarkie nicht möglich ist. Dafür sind unsere Ressourcen zu begrenzt."

So, und was die unmittelbare Versorgung der Bevölkerung angeht: die privaten Kleinhändler, etwa die Frauen mit ihren Tischchen an den Straßenecken und Feldrändern, spielen da eine wichtige Rolle, ebenso die in den kleinen privaten Gärten angebauten/gezüchteten Produkte, vom Maiskolben bis zum Schwein -die dann privat(!) unter kapitalistischen(!!!) Gesichtspunkten weiterverkauft werden. Die auf eigene Rechnung tätigen größeren Kaliber ebenfalls, Stichwort "Tong Ri-Markt". Nein, ich nehme jetzt weder das schlimme "Sch-Wort", noch das ebenso verwerfliche "K-Wort" in den Mund, aber beides ist eine definitiv vorhandene Tatsache. Auf jeden Fall.

Gewiß, man tut sich schwer mit einer offiziellen Sprach- und Verhaltensregelung -deswegen dürfen wir Touristen ja auf keinen Fall den legendären Tong Ri-Markt besuchen, den Diplomatensupermarkt auch nicht, noch nicht einmal die offiziellen Geschäfte für die Einheimischen, auch das Fotografieren der Marktfrauen ist nicht erwünscht- aber daß es all das gibt, wird nicht verleugnet. Kann es auch nicht, weil es einfach zu viele Ausländer schon gesehen haben, und wenn es nur die wenigen Botschaftsangehörigen sind.

Und daß man mehr Kapitalismus wagen will, ist kein Geheimnis, auch nicht Auftrag und Zielrichtung der besagten Delegationen. Unser Reiseleiter gehörte bereits zu einer 2004, die Schwägerin der Reiseleiterin (beider Familien arbeiten im Außenministerium) zu einer diesen März.

@Juche, es wird dir weh tun, du wirst es auch nicht wahrhaben wollen, aber es ist nun mal so, daß in Nordkorea derzeit so einiger sozialistischer oder kommunistischer Ballast über Bord geworfen wird. Die reine Lehre, sie zählt nicht mehr so.
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#9
(08.12.2012, 00:34)K70-Ingo schrieb: O-Ton: "Wir müssen und wollen kapitalistische Maßnahmen lernen. Deswegen schicken wir Delegationen in Länder mit sozialer Marktwirtschaft, um von denen mehr zu erfahren."

Sind solche Aussagen auch gegenüber anderen Nordkoreareisenden gemacht worden? Denke da an ML91...

(08.12.2012, 00:34)K70-Ingo schrieb: So, und was die unmittelbare Versorgung der Bevölkerung angeht: die privaten Kleinhändler, etwa die Frauen mit ihren Tischchen an den Straßenecken und Feldrändern, spielen da eine wichtige Rolle, ebenso die in den kleinen privaten Gärten angebauten/gezüchteten Produkte, vom Maiskolben bis zum Schwein -die dann privat(!) unter kapitalistischen(!!!) Gesichtspunkten weiterverkauft werden.

Haben dir deine Reiseleiter auch gesagt, wie die Gewinne der Händlerinnen und Fahrradreparaturdienste besteuert werden?
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#10
Wie hoch die Besteuerung ist, weiß ich nicht, aber daß diese Kleingewerbe anmeldepflichtig sind und besteuert werden, haben sie gesagt.
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