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Ich finde es sehr mutig von der KCNA, diesen Bericht reinzustellen, denn Dürren sind ein sehr ernstzunehmendes Thema.
Solche Quellen werden dann aber im Westen leider leicht vernachlässigt...
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03.06.2012, 14:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.06.2012, 14:27 von kalksee.)
(03.06.2012, 12:21)Juche schrieb: Ich finde es sehr mutig von der KCNA, diesen Bericht reinzustellen, denn Dürren sind ein sehr ernstzunehmendes Thema.
Solche Quellen werden dann aber im Westen leider leicht vernachlässigt...
Interessante Links und Berichte.
Dank an Teardown und Markant und GG49.
Mit Dürren ist nicht zu spaßen. Mais ist aber auch keine gute Frucht für die Gegend NK.
Wir hatten ja letztes Jahr auch ein extrem trockenes Frühjahr in Deutschland. Den Mais hat es zuerst getroffen.
Juche- sag mal- was ist daran eigentlich mutig, darüber zu berichten?
Das sollte absolute Normalität sein.
Nur wer Schwierigkeiten öffentlich bennent, kann sie auch lösen.
Ansonsten vergeudet er seine Zeit und Ressourcen nur auf deren Geheimhaltung.
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(03.06.2012, 14:26)kalksee schrieb: Mais ist aber auch keine gute Frucht für die Gegend NK.
Wir hatten ja letztes Jahr auch ein extrem trockenes Frühjahr in Deutschland. Den Mais hat es zuerst getroffen.
Grundnahrungsmittel in Nordkorea ist Reis, wie in den meisten asiatischen Ländern. Braucht aber sehr viel Wasser und ein ausgeklügeltes Kanalsystem. Reis wird hauptsächlich in der Ebene zwischen Pjongyang und der Grenze zu Südkorea angebaut.
Mais ist eine sehr genügsame Pflanze, wächst auch in recht trockenen Gebieten, u.a. bei meinen Schwiegereltern in Shandong, die Provinz in China, die auf dem Seeweg ganz dicht an Korea liegt und ein ähnliches Klima hat.
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Du hast recht-Blauer Apfel- da habe ich wohl Fehlwissen gehabt.
Mais scheint wirklich recht genügsam zu sein.
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Mais ist jedoch empfindlich gegen Kälte und insofern in Nordkorea auch nicht sicher bezüglich des Zeitpunktes der Aussaat. Daher werden in Nordkorea die Maispflanzen oft vorgezüchtet und dann ausgepflanzt, statt eine normale Körnersaat zu machen. Sehr teuer und ineffektiv bezüglich des Aufwandes.
Zudem benötigt Mais bessere Böden als z.B. Soja und daher muss Nordkorea die ausgezehrten Böden mit teurem Dünger auffrischen, damit der Mais gut trägt.
Die Nordkoreaner sind, abgesehen von den dort häufig auftretenden Umweltproblemen, dringend auf eine effizientere Landwirtschaft angiesen. Dies betrifft sowohl die Auswahl der angebauten Pflanzenart als auch die Art der Ausbringung sowie Produktivität der Ernte. Vor allem sollte die Landwirtschaft stärker privatisiert werden, weg von den großen Volksagrarbetrieben/Kolchosen.
Nordkorea ist groß und fruchtbar genug, um sich selbst zu ernähren, trotz irgenwelcher Umweltkatastrophen. Dazu müssten sie aber das Agrarsystem reformieren.
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Wieso reformieren? Sie können auch einfach die Planwirtschaft effektiver gestalten, würde dass dann auch unter diese Kategorie fallen? Oder wäre es eine unbeliebte Herangehensweise, weil es nur mal wieder beweisen würde, dass Planwirtschaft durchaus funktionieren kann?
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Lasse uns nicht wieder diese Grundstzdiskussion führen.
Natürlich kann man auch in einer Planwirtschaft optimieren und reformieren.
Der Antrieb der Menschen, die dies tun, ist jedoch größer, wenn sie es für sich selbst tun und direkt etwas mehr davon haben. Insofern würde eine Reformierung der Wirtschaftsform in der Landwirtschaft einen schnelleren und größeren Schub geben als eine Führeranordnung an Lohnarbeiter.
So habe ich das gemeint.
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(03.06.2012, 19:39)Leser schrieb: Lasse uns nicht wieder diese Grundstzdiskussion führen.
Natürlich kann man auch in einer Planwirtschaft optimieren und reformieren.
Der Antrieb der Menschen, die dies tun, ist jedoch größer, wenn sie es für sich selbst tun und direkt etwas mehr davon haben. Insofern würde eine Reformierung der Wirtschaftsform in der Landwirtschaft einen schnelleren und größeren Schub geben als eine Führeranordnung an Lohnarbeiter.
So habe ich das gemeint.
Das sollte keine Grundsatzdiskussion werden, sondern eine sachliche.
Was ich meinte war folgendes: Eine Planwirtschaftschaft ist nicht dazu da, um zu gucken, wie vile jemand individuell verbraucht (und das ist "Gleichmacherei", und somit schädlich), sondern wie viel man man zum Beispiel pro Quartal produzieren soll, es muss also immer ein Soll erfüllt werden, der dann gerne auch überschritten werden darf (Planüberfüllung). Ich erinnere an die Bewegung der Stachanow-Leute, vielleicht könnte es sowas in der DVRK ja wieder geben?
Hier ein kleiner Aufsatz über die Bewegung, von unser aller Lieblingskommunisten höchstpersönlich geschrieben. Bitte sehr:
http://www.stalinwerke.de/band14/b14-004.html
Ich empfehle wirklich diese Schrift zu lesen, auch unabhängig vom Verfasser. Da könnten wirklich gute Tipps für die DVRK mit dabei sein.
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Auch ich denke, dass zur Verbesserung der Landwirtschaft in der DVRK und damit zur Verbesserung der Ernährungssituation keine Privatisierungen notwendig sind.
Auch die Planwirtschaft ist in der Lage, diese Probleme zu lösen.
Die unzureichenden, das Volk nicht zur Genüge versorgenden Ernten sind ja durch einfache landwirtschaftlich-technische Probleme entstanden, das erkennt auch das UNDP, dessen Bericht ich jetzt teilweise überflogen habe. Es ist also keine Systemfrage.
Es ist vielmehr so, dass man durch falsche Pflanzen und Anbaumethoden die Qualität der Böden verschlechtert hat, eine Tatsache, die auch Kim Jong-Un selbst mittlerweile als einen der wichtigsten Gründe für das Nahrungsmittelproblem erkannt hat.
In seiner Rede "Über die Herbeiführung einer revolutionären Wende bei der Landespflege gemäß den Erfordernissen des Aufbaus eines
mächtigen sozialistischen Staates" geht er auch länger auf die Landwirtschaft und die - wie er es nennt - "Nahrungsmittelfrage der Bevölkerung" ein.
http://naenara.com.kp/de/news/news_view.php?22+1494
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(03.06.2012, 19:45)Juche schrieb: (03.06.2012, 19:39)Leser schrieb: Lasse uns nicht wieder diese Grundstzdiskussion führen.
Natürlich kann man auch in einer Planwirtschaft optimieren und reformieren.
Der Antrieb der Menschen, die dies tun, ist jedoch größer, wenn sie es für sich selbst tun und direkt etwas mehr davon haben. Insofern würde eine Reformierung der Wirtschaftsform in der Landwirtschaft einen schnelleren und größeren Schub geben als eine Führeranordnung an Lohnarbeiter.
So habe ich das gemeint.
Das sollte keine Grundsatzdiskussion werden, sondern eine sachliche.
Was ich meinte war folgendes: Eine Planwirtschaftschaft ist nicht dazu da, um zu gucken, wie vile jemand individuell verbraucht (und das ist "Gleichmacherei", und somit schädlich), sondern wie viel man man zum Beispiel pro Quartal produzieren soll, es muss also immer ein Soll erfüllt werden, der dann gerne auch überschritten werden darf (Planüberfüllung). Ich erinnere an die Bewegung der Stachanow-Leute, vielleicht könnte es sowas in der DVRK ja wieder geben?
Hier ein kleiner Aufsatz über die Bewegung, von unser aller Lieblingskommunisten höchstpersönlich geschrieben. Bitte sehr:
http://www.stalinwerke.de/band14/b14-004.html
Ich empfehle wirklich diese Schrift zu lesen, auch unabhängig vom Verfasser. Da könnten wirklich gute Tipps für die DVRK mit dabei sein.
Ich halte ja nicht viel von Stalin, aber in diesem Text sind einige grundsätzliche Zusammenhänge ganz gut dargestellt.
Dort wurde auch recht klar definiert, was zu einem Übergang vom Sozialismus zum Kommunismus nötig ist (nämlich der Überschuß von selbst produzierten Gütern einer Volkswirtschaft).
(Aus dem "Übergang" ist bekanntlich nichts geworden, also sind diese Aussagen wohl eher von theoretischem Wert).
Außerdem geht es um den technischen Stand, den die Arbeiterschaft (insbesondere wohl in der Landwirtschaft) dazu erreichen muss. Stalin nennt es die "Annäherung" derer, körperliche Arbeit leisten, an jene, die geistige Arbeit leisten. Er befindet sich hier noch in dem Glauben, dass die Stachanowleute diese Annäherung mit der endgültigen Angleichung erreichen können. Er sagt auch, warum:
Zitat:In der Tat, seht euch doch die Genossen Stachanowleute näher an. Was sind das für Menschen? Das sind hauptsächlich Arbeiter und Arbeiterinnen in jungen und mittleren Jahren, technisch beschlagene Kulturmenschen, die Muster an Genauigkeit und Pünktlichkeit in der Arbeit liefern, die den Zeitfaktor in der Arbeit zu schätzen wissen und gelernt haben, die Zeit nicht nur nach Minuten, sondern sogar nach Sekunden zu messen. Die meisten von ihnen haben die Prüfung im so genannten technischen Minimum abgelegt und fahren fort, ihre technische Bildung zu vervollkommnen. Sie sind frei von dem Konservatismus und der Unbeweglichkeit gewisser Ingenieure, Techniker und Wirtschaftler; sie schreiten kühn vorwärts, brechen mit den veralteten technischen Normen und schaffen neue, höhere Normen, sie korrigieren die von den Leitern unserer Industrie projektierten Leistungsfähigkeiten und aufgestellten Wirtschaftspläne, ergänzen und korrigieren immer wieder die Ingenieure und Techniker, belehren sie nicht selten und treiben sie vorwärts; denn sie sind Menschen, die die Technik ihres Faches völlig gemeistert haben und verstehen, aus der Technik das Höchstmaß dessen herauszuholen, was aus ihr herauszuholen ist.
(Wahrscheinlich waren es wohl eher Arbeiter, die zur Steigerung der Arbeitsmoral zu Helden stilisiert wurden, aber erneut ist der theoretische Wert der Aussage für die DVRK hoch.)
Gibt es denn solche "Experten" in der DVRK? Nein, die größte Universität des Landes konzentriert sich - dank "Songun" - auf das Militär. Auch wenn es dort Fakultäten wie "Automation", "Geologie" und Geographie" gibt, echte Landwirtschaftsfachleute werden dort nicht ausgebildet, und auch wenn es die Kleinbetriebe nicht mehr gibt und alles in große VEBs zusammengefasst ist, bezweifel ich, dass dort in etwas höheren Positionen Leute sitzen, deren Qualifikation der eines deutschen Dplom-Landwirts gleichkommt.
Ich hoffe sehr, dass sich unter Kim Jong-Un auch die Bildungsstrukturen und -qualität ändert.
Eindeutige Andeutungen einer Zusammenarbeit mit ausländischen Fachleuten macht er zum Ende der oben verlinkten Rede auf Naenara.kp.
Er sagt allerdings nicht, um welche Wissenschaftsbereiche es sich handeln soll.
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