Ein Muscheln sammelndes Mädchen - Nordkorea-Information

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Ein Muscheln sammelndes Mädchen

Es trug sich eines Wintertages zu, dass ein Mädchen, das nah an der einsamen Küste des Koreanischen Westmeeres Muscheln sammelte, verschollen wird.

Sie ging mit Dorfbewohnern bei Ebbe Muscheln sammeln. Sie streifte allein weit draußen herum. Ihr war der Rückweg durch die mit der Abenddämmerung in tiefe Kanäle ansteigende Flut versperrt. Es war schon dunkel. Sie trieb, als die Ebbe einsetzte, auf einer schwimmenden Eisscholle ziellos dahin, auf das sturmgepeitschte weite Meer.

An Land riefen die Dorfbewohner, Fackeln in der Hand, schmerzerfüllt nach dem Mädchen. Mehrere Schiffe waren ebenfalls zur Rettungsarbeit im Einsatz. Man hörte auf dem Meer, wo bereits stockdunkel war, nur die Wogen rauschen.

Kim Jong Il erhielt Bericht darüber und leitete unverzüglich die Rettungsaktion ein. Er ließ einerseits Hubschrauber der Volksarmee einsetzen und entsandte Funktionäre des ZK der PdAK an den Unglücksort und traf andererseits Notmaßnahmen dafür, alle Einheiten der KVA und die Volksschutztruppen in der Nähe zu mobilisieren. Zur Rettung eines Menschenlebens wurde in der Luft, auf der See und dem Land eine groß angelegte Operation gestartet.

Aber in der Tat war es so gut wie unmöglich, nachts auf dem Meer mit starkem Wellengang das Mädchen zu finden. Die lange Winternacht verstrich und der Tag brach an, ohne die Vermisste gefunden zu haben.

Kim Jong Il erkundigte sich immer wieder nach dem Verlauf der Rettungsaktion und sagte mit erregter Stimme, dass das Mädchen auf jeden Fall gerettet werden muss und man ihm nicht mehr Bericht zu erstatten brauche, wenn die Rettung nicht gelungen ist.

Als seit dem Beginn der Rettungsaktion 20 Stunden vergangen waren, kam von einem Hubschrauber die Funkmeldung „Ziel gefunden!“ an. Der Helikopter hatte schließlich das Mädchen auf einer Eisscholle, die von wilden Wogen hin und her getrieben wurde, entdeckt.

Sie wurde sogleich ins Krankenhaus eingeliefert und kam auf der Intensivstation zu sich.

Als die Menschen, die an der Anlegestelle waren, darunter die Familie des Mädchens, davon Nachricht erhielten, umarmten sie einander und jubelten.

Nachdem Kim Jong Il den Bericht, dass das Mädchen gerettet worden war, bekommen hatte, breitete er erst jetzt auf seinem Tisch die angehäuften Arbeiten aus, denen er sich nun ohne Sorge widmen konnte.


Naenara, Dez. 2014

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