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Wie würden Sich Koreaner bei einer Vereinigung verhalten?
#1
Ich möchte dieses Thema eröffnen um zu erfahren wie die Menschen in Korea sich verhalten würden, im Falle einer Vereinigung der beiden Staaten.

In Deutschland ist 20 Jahre nach dem Mauerfall unser Land noch lange nicht zusammengewachsen. Ich lebe zur Zeit im Nordwesten Deutschland, bin aber in Karl-Marx-Stadt (DDR Bezeichnung der Stadt Chemnitz) geboren.
Ich kenne hier im Norden einige Leute und kann also einschätzen wie der (Wessi) Westdeutsche Wohlstandsbürger so denkt.

Ich bin im Jahr 2005 also 14 Jahre nach dem Ende des Kommunismus in den Westen Deutschlands gezogen.
Immer wieder ist mir aufgefallen das viele Bürger die hier geboren sind sich abfällig über Ostdeutschland oder auch in meiner gegenward
über in der DDR geborene Menschen äußern.
Sätze wie "Gab´s das auch im Osten?" , oder "Ja Bier hatten sie auch!" habe ich schon oft gehört. Der Wohlstandbürger der hier geboren ist kann sich nicht vorstellen wie es ist in einem System zu Leben in dem es einen gewissen Mangel an Sachen des täglichen Bedarf gibt.

Und es wird sich gern über den Mangel lustig gemacht der damals herrschte. Es ist mir auch oft aufgefallen das sich über die Mundarten die im Osten gesprochen werden lustig gemacht wird. Wobei ich bemerken muss das es sich dabei ausschließlich über die Mundarten im Osten lustig gemacht wird, ich habe auf Baustellen auch Schwaben und Bayern getroffen, über ihre art zu sprechen hörte ich keine Witze der Einheimigen!

Soviel zum Tehma der ´Zwischenmenschlichen Bezihunhgen.

Jetzt zur Politik! Die Politiker unseres Landes machen es sich gern passend. Auch heute wird noch so mancher Skandal über Mitgliedschaften von Politikern des Ostens bei der Staatssicherheit aufgedeckt und im öffentlichen Leben diskutiert.
In Deutschland Interessiert es keinen das der BND SS-Mitarbeiter nach dem Krieg hauptamtlich beschäftigt hat.
Ebenso wird nicht über die Vergangenheit gesprochen die es nach dem Krieg gab! Ich kann mich an eine Sittuation in der Berufsschule erinern. Es ging im Fach Wirtschafts und Sozialkunde um die bisherigen Bundeskanzler der BRD!

Der Lehrer der nicht in der DDR sondern in der BRD geboren war Fragte einiges, er erzählte von Willy Brandt und anderen!

Ich fragte mehrmals laut nach Herren Kiesinger und dem wie es kam das er es zum Kanzler geschafft hatte! Der Lehrer Reagierte in zwei 90 Minuten Blocken nicht auf meine Frage! Er tat so als wäre ich LUFT!

Bis er in dem dritten 90 Minuten Block sagte! " Kiesinger wurde ja auch nicht wiedergewählt!"!

Soviel zum Selbstverständnis der Menschen in unserem Land.


Was mich eigentlich Interessiert ist ob es in Korea auch zu solchem Verhalten kommen würde?
Wenn Korea sich vereinigt ist doch die Frage wie die Menschen miteinander umgehen. Ist es in der Koreanischen Kultur möglich das man sich über den Mangel an täglichen Dingen lustig machen würde??
Wäre es wie in Deutschland mölglich das Nord Korea zur Billiglohnzone wird? In Deutschland ist es so geschehen, dass die Menschen weniger Geld für die selbe Arbeit bekommen!

Meine Frage ist, würden sich die Koreaner genau so verhalten, oder gibt es in Korea ein gewisses Verhalten das es als nicht angemessen angesehen wird wenn es um das eigene Land und seine Mitbürger geht?

Ich würde mich freuen wenn Koreanische Bürger hier etwas schreiben würden, der ein oder andere kann sicher über die Kultur Koreas etwas sagen.

Danke für die Antworten!'

DER BÄR
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#2
(16.08.2011, 08:42)Der_Bär schrieb: Wäre es wie in Deutschland mölglich das Nord Korea zur Billiglohnzone wird?

Das setzt voraus, dass der Sueden den Norden annektieren wuerde. Also ein Szenario wie bei uns, West verleibt sich Ost ein.

In Korea wuerde ich die Lage aber anders einschaetzen, und das erklaert weshalb sich der Sueden in manchem recht paranoid verhaelt: der Norden wuerde gerne den Sueden annektieren und diesen von den amerikanischen "Besatzern" "befreien". Falls es nicht zu "einem Staat, ein System" (System = Juche) kommen sollte, dann waere eine Konfederation denkbar ("ein Staat, zwei Systeme").

Diese grundlegende Frage muss erstmal geklaert werden, ob eine Wiedervereinigung ein grosses Suedkorea oder ein grosses Nordkorea schaffen soll.

Aus unserer westlichen Sicht lautet die Antwort natuerlich "ein grosses Suedkorea". Ich schaetze das "Kraefteverhaeltnis" auf der koreanischen Halbinsel aber als ein anderes ein. Der Norden ist sehr interessiert an einer Wiedervereinigung, der Sueden eher nicht so interessiert (wuerde fuer den Sueden sehr teuer). Dass der Sueden dem Norden beitreten soll (es ein grosses Nordkorea geben wird), davor hat man Angst und erklaert viele Paranoia (z.B. das man im Sueden kein Radio aus dem Norden hoeren darf, in der BRD durfte man ja sehr wohl DDR-Sender hoeren).

An Dich die Frage, da Du aus der DDR kommst: gab es in der DDR jemals Bestrebungen einer Wiederverinigung in dem Sinne, dass die DDR sich den Westen "einverleibt", also Deutschland zu einer grossen DDR wird?



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#3
es gibt gewiss unqualifizierte Äußerungen gegenüber Leuten aus Ostdeutschland. Aber man sollte wohl auch nicht überempfindlich sein.
Einerseits räumst du ein, dass es einen gewissen Mangel and Gegenständen alltäglichen Gegenständen gab; dann regst du dich auf, wenn die Leute fragen, ob es dies oder jendes auch in der DDR gab. Ein bisschen übertrieben, wie ich finde.

Vielleicht ist es ungerecht, wenn die Leute im Osten für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen. Allerdings waren da auch die Lebenshaltungskosten z.T. wesentlich niedriger. Ich erinnere mich, wie jemand aus dem Osten sagte: "Boahh, 11 Euro für einen Kinobesuch. In Leipzig zahle ich da deutlich weniger." Und dabei gehört Leipzig schon zu den teureren ostdeutschen Städten...

Ostdeutschland ist keineswegs ein "Billiglohnland", und war es auch nach der Wende nicht. Kohl phantasierte ja davon, dass sich die Wiedervereinigung durch Investitionen selbst finanzieren würde. Nichts dergleichen war der Fall, und m.E. wusste Kohl das auch von vornherein. Aber das sit jetzt ein anderes Thema...

Wenn Nordkorea sich öffnete, wäre es natürlich ein "Billiglohnland", wie es im Bilderbuch steht. Schon rein wirtschaftlich kann ich mir kaum ausdenken, wie eine Wiedervereinigung nach deutschem Vorbild ablaufen sollte. Meiner Meinung nach wäre Nordkorea dann innerhalb von 48 Stunden menschenleer. Mit allen Folgen, die man sich dazu ausmalen könnte.

Auch der ideologische Gegensatz ist so extrem, dass es auch auf dieser Ebene m.E. zu einem totalen Chaos führen würde. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen.

Ich schätze, der Norden ist sehr bestrebt, den Süden zu "schlucken". Das ganze Trachten Nordkoreas ist ja darauf ausgelegt, das Land zu "vereinen". Aber genau das würde meiner Meinung nach zu einem Untergang führen. Auch dann könnte man die Bevölkerung des Nordens wohl kaum davon abhalten, den Süden zu plündern. Andererseits würden die Südkoreaner sich niemals zu Untertanen Kim Jong Ils resp. zu "Juche-Jüngern" umerziehen lassen. Das würde ebenfalls zu einem Bürgerkrieg führen.

Die einzige Chance besteht meines Erachtens darin, dass der Norden nach dem Vorbild Chinas eine tiefgreifende Reformpolitik durchführt. Wenn sich die Lebensverhältnisse in den beiden Staaten dann ein bisschen angeglichen haben, dann kann man weiter sehen.
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#4
Hallo Klaus,

ich kann Dir nicht genau sagen ob es diese Bestrebungen der DDR gegeben hat. In der DDR war Politisch sehr vieles von der Udssr abhänig. Es gab denke ich die Phantasie das sich die ganze Welt nach den Vorstellungen der Kommunisten verändert, aber ich bin mir sicher das es reale Pläne für eine Vereinigung nie gegeben hat. Schon durch die Abhänigkeit der DDR von der Udssr wären ein eigenes Militärisches vorgehen nicht möglich gewesen.
Um zu verdeutlichen was ich meine kannst Du Dich über die zwei Plus vier Gespräche informieren.
Kohl wäre NIE in der Lage gewesen diese Wiedervereinigung zu gestalten ohne das Gorbatschow sein "JA" zu einem Deutschland in der NATO gegeben hätte! Der Umstand das Gorbatschow die Zeichen der Zeit erkannte und vor allem keine Angst vor Deutschland hatte (was vielleicht auch an den Beziehungen zur DDR lag) ist der Grund für unser heutiges Deutschland.

Hallo Schwabe,

ich weiß das die Aussage der niedrigen Lebenshaltungskosten gern angeführt wird! Man kann in kleinen Dingen erkennen das es geringfügige unterschiede gibt! Diese Unterschiede sind aber auch auf den niedrigen Verdienst der Menschen zurück zu führen. Man merkt es beim Bäcker das man in Chemnitz für fünf Euro fas das doppelte an Brot und Kuchen bekommt, dass stimmt.
Aber erkläre mir doch mal in welchem der neuen Bundesländer die Autos billiger sind, oder gibt es bei deiner Versicherung besondere Tarife weil Du vielleicht in Dresden wohnst??
Auch die Mieten unterscheiden sich nur unwesentlich. Ich kann Dir zum Beispiel sagen das der Baumindestlohn für einen Arbeiter im Bauhauptgewerken bis zu zwei Euro pro Stunde niedrieger ist im Osten. Aber wenn der Bauarbeiter in Chemnitz in eine Edeka Filiale geht und sich dort einel Liter Edeka Saft für 1,09 Euro kauft, bezahlt er ganau so viel wie sein Baukolleg im Edeka in Bremen!
Über die von Dir angeführten Preisunterschiede kann ich Dir noch etwas sagen, selbst zwischen Nord und Süddeuchtschland gibt es diese Preisunterschiede. Ich war vor kurzem in Rheinland-Pfalz und dort bezahlt der Bauarbeiter für die Exakt gleiche Menge des Exakt gleichen Saft im Edeka 1,29 Euro.
Man muss dazu wissen das die Menschen in einer Urlaubsregion wie der Moselregion eine ganz anderes Einkommen haben, als die Menschen in Ostfriesland z.B.!
Also schreib bitte nicht von günstigen Preisen in Ostdeutschland, denn ich könnte mit Dir um 1000 Euro wetten das die Backwaren Verkäuferin in Chemnitz zu einem Wesentlich niedriegrem Lohn für meine fünf Euro das Brot an mich verkauft.


"Zitat Schwabe"
"Einerseits räumst du ein, dass es einen gewissen Mangel and Gegenständen alltäglichen Gegenständen gab; dann regst du dich auf, wenn die Leute fragen, ob es dies oder jendes auch in der DDR gab. Ein bisschen übertrieben, wie ich finde. "



Was ich noch anmerken wollte ist das es 20 Jahre nach der Mauer immer noch Leute gibt die danach Fragen was es vor 30 oder 35 Jahren im Kommunismus gab, ist für mich ein Zeichen von Dummheit!

Hast Du z.B jemals von einen Ostdeutschen eine Frage nach dem Preis für Kinderschokolade von vor 30 Jahren gestellt bekommen?? Sicher nicht !

Solche Fragen sind doch nur eine Belustigung über den Mangel den man in der DDR hatte!
Ich möchte Dir zu diesem Mangel etwas erklären. Ich kenne einige Arbeiter die in großen Kombinaten gearbeitet haben und Hafenkräne hergestellt haben, wenn die Udssr Also 20 Hafenkräne brauchte sind diese geliefert worden, und soweit ich weiß ist dafür nichts oder sehr wenig bezahlt worden. Die Reparationszahlungen der DDR an die Udssr sind mit den Jahren mehr satt weniger geworden! Diese Zahlungen sind wie Du sicher weißt durch den zweiten Weltkrieg entstanden!
Und dafür sind unsere Vorfahren, egal ob im Weste oder Osten geboren verantwortlich!


Aber meine Antworten sind hier nicht so wichtig! Ich wollte erfahren ob es in Korea zwischenmenschlich genau das selbe Befinden gibt wie in Deutschland!
Was mich auch interessieren würde ob in Korea wirklich nur die Lösungen der gegenseitigen Anektierung überdacht werden? Wenn die Koreaner schlau wären würden sie doch einen volkommen neuen Staat gründen! Das hätte Finnaziell sicher viele Vorteile, wenn es kein Südkorea mehr gibt kann die Bank auch keine Zahlungen mehr von Südkorea erwarten. Ich bin mir sicher das auch Südkorea Staatsschulden hatt. Mit Kim Jong Il wäre doch sicher der richtige Partner gefunden den Bänkern klar zu machen das der Neue Staat keine finnanziellen verpflichtungen der beiden vorherigen Systeme übernimmt! Er würde sich sicher freuen den Bänkern dies GUTE NACHRICHT zu überbringen Smile ! Warum entwickelt sich in den Köpfen so wenig Phantasie etwas neues zu beginnen!

Wir wissen von der DDR und der Udssr das der Kommunismus nicht funktioniert! Wir wissen ebenfalls von der USA und den Europa Pleitestaaten das der Kapitalismus wie wir ihn fast 100 Jahre betrieben haben auch nicht funktioniert! Sieh Schulden der USA oder Griechenland!
Wenn also in Korea alles auf den alten Klassenkampf hinausläuft sehe ich schwarz, dann werden sie ewig streiten und selbst Kim Jong Un wird in 40 jahren noch über KCNA nachrichten über die USA Puppet Army verbreiten lassen!

DER BÄR

PS: vor 20 jahren war die DDR und die Udssr pleite, heute sind die USA und die halbe Eurozone pleite, fragt euch mal welches System nun besser ist?? Ist der Unternehmer der nach 40 Jahren pleite geht besser als der, der nach 20 Jahren pleite geht?? Wohl kaum, denn PLEITE bedeutet PLEITE!
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#5
Hallo Der_Bär,

die von Dir aufgeworfene Frage ist interessant und gut, dass Du dieses Thema eröffnet hast. Wird bestimmt eine gute Diskussion.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Koreanische Mentalität eine ganz andere ist, als die unsere. Ich weiß es aber natürlich auch nicht.
Vom alten Klassenstandpunkt wäre natürlich ein Korea unter sozialistischen Vorzeichen wünschenswert. Aber ich befürchte, das wird nicht funktionieren.
Bin vor allem auf die Meinungen der aktiv NK- Reisenden hier im Forum gespannt.

Was Deine Antworten zu den Deutschen Fragen betriff, teile ich sie alle.

Gorbatz
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#6
Nun, ohne die Richtigkeit des einen oder anderen Weges zu beurteilen, kann man schon sagen, dass Nordkorea sehr, sehr anders ist, von daher werden bei einer Vereinigung auf jeden Fall sehr unterschiedliche Welten aufeinanderprallen. Die Teilung ist viel härter als sie bei uns war, so wird das Aufeinanderprallen zwangsläufig härter ausfallen.
Es gibt auch viele Berichte (auch in westlichen Medien), welcher Diskriminierung und welchen Schwierigkeiten die Nordkoreaner die nach Südkorea gehen, ausgesetzt sind, das ist wohl im Kleinen ein Vorgeschmack auf das Große, das dann passieren wird. Es gibt auch umgekehrt einige Berichte von Südkoreanern oder Japan-Koreanern über ihre Schwierigkeiten bei einer Umsiedlung nach Nordkorea. Problemlos ist das sicher nicht. Anderseits gibt es wohl nicht viele Völker, die einerseits so eine Zersplitterung und anderseits so ein Zusammengehörigkeitsgefühl haben als die Koreaner, der Ein-Volk-Gedanke bestimmt das Denken sowohl in Nordkorea als auch bei den koreanischen Besuchern aus dem Ausland die ich kennenlernen konnte dort. Meine persönliche Einschätzung ist, dass die Koreaner, die eine formelle Vereinigung erleben werden, die tatsächliche Vereinigung in den Köpfen und Lebensumständen nicht erleben werden. Wir in Deutschland haben das nach zwei Jahrzehnten nicht geschafft, also kann es in Korea nur viel länger dauern, weil die Trennung viel größer ist.
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#7
Guten Abend an alle, ich freue mich über eure Antworten!
Ich würde mich sehr freuen wenn vielleicht einige Koreaner die hier mitlesen etwas sagen würden. Ich kann nur für mich und meine Erfahrungen sprechen.
Weißt Du Sepp ich glaube nicht einmal das die Trennung so viel größer ist wie damals zwischen der DDR und der BRD! OK es gab ende der 80 Jahre die Möglichkeiten das DDR Bürger in den Westen Reisen durften wenn Sie Verwandte hatten und ein Geburtstag oder ein Trauerfall anstand!

Aber ich weiß von einigen älteren Arbeitskollegen die mir über die Schule erzählten das die Wahrnehmung eine ähnliche war. Wenn man in der DDR im Staatsbürgerkunde Unterricht sagte die BRD ist ein Faschisten Regiem und wir müssen für alles gewapnet sein, gabs eine 1 !
Ich weiß nicht was Schüler in Korea lernen, wenn Korea ein stärkeres Gemeinsamdenken hat und einen großen Patriotismus, den man übrigens auch Kim Jong Il in seinen Schriften anmerkt ( Kurz angelesen ) ,
müsste doch ein anderes Bild der Jeweiligen Menschen auf der Koreanischen Seite im Süden gelernt werden! Wenn in Nord Korea aber wie damals in der DDR gelehrt wird das, dass eigene Volk einige Kilometer jenseits der Grenze der Feind ist wie es bei uns war, sind die Bedingungen schon mal die selben wie bei der DDR und der BRD!
Im übrigen bin ich mir sicher das die alten DDR Genossen bei weitem großere Patrioten waren als die kiffende 86 Bewegung im Westen. Auch heute wird noch vieles schlecht geredet und so getan als hätte es unser Land nur von 1933-1945 gegeben!
Ich weiß nicht woran das liegt aber Korea hat diese Problem eines zu verantwortenden Weltkriegs schon mal nicht!
Wenn sich eine Kooperatin der beiden Koreanischen Staaten ergeben würde wäre es doch sehr gut möglich das man den Prozess des Zusammenwachsens verlangsamt. Wenn der Norden wie damals die DDR sofort in den Kapitalismus wie er heute ist hereingeworfen werden würde, wäre das der Untergang für die Menschen im Norden. Stellt euch vor das jemand der heute im Norden einen Passierschein für die Reise in eine andere Stadt im eigenen Land braucht hat morgen ein Hand mit Internet Zugang. Das wäre ein Schock. Man müsste in der Zeit der Kooperation langsam veräderungen wie Telefonzellen und erschwingliche Kleinwagen einfüren! Wenn man dann nach einigen Jahren ein Koreanische Netz zur Kommunikation entwickelt hat und Computer zum normalen Leben gehören ist alles möglich.
Aber bedenkt doch mal als die DDR eingegangen ist gab es in der DDR schon eigens entwickelte Computer. Aber so etwas wie Handy gab es auf beiden Seiten noch nicht!

Wenn Korea wirklich zusammenhält wird eine Vereinigung sehr langsam aublaufen müssen um eine totale Überforderung der Menschen im Norden zu vermeiden!

So könnte ich mir das vorstellen.

Der Bär
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#8
Guten Abend noch mal,

Hallo Gorbatz,

weißt Du warum ich dieses Thema eröffnet habe? Ich weiß das es große unterschiede zwischen der Asiatischen und Europäischen Kultur gibt. In Russland, Deutschland, Frankreich und anderen Europäischen Ländern gibt es eine relativ gleiche Kultur.
Aber wenn man das Beispiel der Patente nimmt, so fühlen sich die Europäer vor allem von den Chinesischen Firmen stets betrogen wenn Sie kopiert werden.
In China hingegen ist es ein gutes Zeichen wenn ander dich und deine Erfindung Kopieren, denn nur was gut ist lohnt sich nach zu machen. Es muss auch eine ganz andee Arbeitskultur sein. Mir hat ein Kunde im Gespräch auf meiner letzten Arbeitsstelle zum Beispiel erzählt das man in China niemals einen Arbeiter vor anderen Arbeitern laut für seine Fehler Abkanzeln darf! Es ist eine unheimliche Entehrung wenn man vor anderen für Fehler in der Prduktion oder auf der Baustelle Verantwortlich gemacht wird. Wenn jemand Fehler macht sollte man den jenigen in sein Büro rufen und Ihn dort zur Sau machen! Bei uns in Europa ist ein brüllender Vorarbeiter vor den eigenen Kollegen egal. Wenn er seinen Dampf abgelassen hat sagt man nur zu seinem Kollegen, der hatte wohl ein schlechtes Wochenend und alle wissen ob der Vorarbeiter was taugt oder nicht!

Und genau diese Kultuellen Unterschiede müssten doch auch ein anderes zwischenmenschliches Verhalten auslösen!

Wie gesagt die Koreanische Kultur ist eine vollkommen andere als die Europäische.

Der Bär
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#9
Also Bär, du bist witzig.

Einerseits behauptest du, Nord- und Südkorea seien gar nicht so weit voneinander entfernt als die deutschen Staaten damals. Und dann legst du in epischer Breite dar, wie unterschiedlich die Lebensbedingungen in Nord- und Südkorea doch sind, und dass Nordkoreaner mit dem südkoreanischen System auf Anhieb gar nicht klar kommen könnten. Deine Ausführung über die großen Unterschiede kann ich nur unterschreiben. Weswegen ich glaube, dass die Wiedervereinigung viel schwieriger würde als bei Deutschland bzw. nach deutschem Vorbild gar nicht funktionieren würde.

Auch die Ideologisierung ist viel stärker, zumal im Norden. Trotz aller Ideologielastigkeit der DDR wurde Honecker dort wohl nie als Übervater verehrt, vor dem man sich zu verbeugen hatte.
Auch im Süden ist die Dämonisierung des Nordens wohl größer, als es in Westdeutschland jemals mit dem Ostblock gemacht wurde.
Ich würde mal sagen: Ohne dass sich beide Staaten etwas angleichen (bzw. ohne das Nordkorea "lockerer" wird), kann es kaum eine Annäherung geben, geschweige denn eine Wiedervereinigung.


Zu deinem zweiten Beitrag:
Natürlich gibt es Kulturunterschiede, und vielleicht gehört das "Gesicht-Achten" von Untergebenen dazu. Ich kenne die asiatische Arbeitswelt nicht. Im privaten Bereich kann ich allerdings nicht bestätigen, dass Asiaten mit ihren Abkanzelungen grundsätzlich rücksichtsvoller wären.

Das mit dem Kopieren, das angeblich eine Ehre sei, ist meiner Meinung nach nur vorgeschoben. Zumindest oft ist es so.
in den 80-er Jahren stand Japan an der Stelle, an der China jetzt steht. Massenproduktion mit mittelmäßiger Qualität. Und die Japaner haben damals auch kopiert auf Teufel komm raus.
Als japanische Firmen dann aber ihre ersten eigenen Entwicklungen und Innovationen hatten, hat das mit dem Kopieren sehr schnell aufgehört. Ich würde das nur sehr bedingt an der "Kultur" festmachen.
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#10
(17.08.2011, 22:16)Der_Bär schrieb: Weißt Du Sepp ich glaube nicht einmal das die Trennung so viel größer ist wie damals zwischen der DDR und der BRD!

Oh doch, das glaube ich sehr wohl. In der DDR wusste man, wie die Lebensumstaende im Westen sind. Nordkorea ist so dermassen von der Aussenwelt isoliert und die Menschen so indoktriniert, dass ich die Vermutung habe, sie wissen nicht wirklich, wie die realen Lebensumstaende im Ausland sind. Okay, man liest manchmal, dass die Menschen mehr wissen als wir vermuten, das kann sein. Aber trotzdem ist die Isolation weitaus groesser. In der DDR hat praktisch jeder West-Radio gehoert oder West-TV gesehen. Man hat hohen Aufwand betrieben, um diese empfangen zu koennen. In Nordkorea haben die Menschen keinen Zugang hierzu, zumal steht es unter Strafe. In der DDR wurden Menschen m.W. nicht bestraft (oder doch?), wenn sie West-TV sahen (auf Grund auswuchender Antennenkontruktionen auf den Daechern konnte man diese leicht ausfindig machen).

Und man kann noch eine Stufe weiter ins Extreme gehen. In Nordkorea gibt es Menschen, die im "Resozialisierungslager" geboren werden. Diese wissen ueberhaupt gar nicht, wie es ausserhalb dieses Lagers *) aussieht. Manchmal frage ich mich, ob jemand, der dort geboren wird, annimmt, dass dieses eine "normale Lebensform" ist oder seine Instinkte ihm sagen, dass dieses nicht der normale Lebenszustand sein kann.

Ich erinnere mich einen Bericht gelesen zu haben, wo jemand der im Lager geboren wurde, im Lager auf jemanden gestossen ist, der das Leben ausserhalb des Lagers kannte (er wurde nicht im Lager geboren). Der, der die Aussenwelt kannte, hat demjenigen, der dort geboren wurde, erzaehlt, wie "frei" das Leben draussen ist. Der, der im Lager geboren wurde, hatte Schwierigkeiten, sich ein derart "freies" Leben vorzustellen. Der, der ins Lager kam, hat denjenigen, der im Lager geboren wurde, zur Flucht ueberredet, und beide sind geflohen. Der, der lebend ins Lager kam, hat die Flucht nicht ueberlebt, der der im Lager geboren wurde, hat die Flucht ueberlebt und hatte zunaechst grosse Probleme, sich in der "freien" Welt (ausserhalb des Lagers) zurechtzufinden. Er ist dann aber Richtung Norden gelaufen, zur chinesischen Grenze und dann ueber den Fluss...

(17.08.2011, 22:16)Der_Bär schrieb: Aber bedenkt doch mal als die DDR eingegangen ist gab es in der DDR schon eigens entwickelte Computer. Aber so etwas wie Handy gab es auf beiden Seiten noch nicht!

Natuerlich gab es Handy im Westen. Seit 1985 gab es das C-Netz, welches in der Zeit nach der Wende eine grosse Rolle spielte, da man es auf Grund der vergleichbar hohen Reichweite der Sendemasten in Ostberlin benutzen konnte und auf Grund des schlecht funktionierenden Festnetzes in Ostberlin vieles dort ueber das C-Netz abgewickelt wurde.


*) Das Wort "Lager" beschreibt nur unzutreffend die Groesse. Es handelt sich um Regionen, die von der Groesse dem Rhein-Main Gebiet oder dem Rheinland (Bonn - Koeln - Duesseldorf) entsprechen und ueber Infrastruktur wie Kindergaerten, Schulen etc. verfuegen. Solche Regionen, also quasi ein "Land im Land" gab es in der DDR meines Wissens nicht.

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