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"Korea - Von der Kolonie zum geteilten Land"
#1
Hallo zusammen,

vielleicht kennt dieses Buch schon der ein oder andere, aber für die die es noch nicht kennen, absolut lesenswert und sehr interessant.

[Bild: song_werning_korea_web_340-be3f887d.jpg]
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#2
Der eine Autor ist ein Exil - Südkoreaner, der andere ein Asienreisender, seine koreaspezifischen Kenntnisse stammen aus einer Tätigkeit beim Koreaverband Berlin.
Beides imho interessante Blickwinkel auf Korea, aber leider engen diese den Blick doch auch sehr ein. Wer also bekannte Problemstellungen aus spezifischer Sicht lesen möchte, gerne, empfehlen möchte ich dieses Buch nicht.
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#3
Habe es auch schon gelesen; meine Meinung zu diesem Buch:

- es ist sicher nicht einfach, die wechselvolle Geschichte der letzten hundert Jahre auf der koreanischen Halbinsel in einem doch nicht zu umfangreichen Buch repräsentativ darzustellen; wobei den Autoren das relativ gut gelungen ist, für mich besonders interessant, dass intenisver auf die Vorfälle der letzten zehn Jahre in Korea eingegangen wurde.

- einige Schwachpunkte aus meiner Sicht:
> im Kapitel über die Zeit von 1945 bis 1953 wird fast nur die politische, gesellschaftliche und militärische Entwicklung Südkorea analysiert, was etwa von 1945 bis 1950 in Nordkorea passierte, wird nicht weiter erklärt oder hinterfragt.
> Beim "Pueblo"-Zwischenfall (auf S. 85) übernimmt der Autor unkritisch den Standpunkt der nordkoreanischen Propaganda: "Die Pueblo, erklärten die Verantwortlichen in Pjöngjang, sei innerhalb der Zwölf-Seemeilen- Zone aufgegriffen worden und somit unrechtmäßig in nordkoreanisches Terrain eingedrungen".
(Das Problem liegt darin, dass Nordkorea bis dahin niemanden gegenüber nirgendwo eine Zwölf-Seemeilen-Zone erklärt hatte, diese Regelung bei der "Pueblo" einfach rückwirkend anwandte!)

- die Autoren beschäftigen sich zum Schluss des Buches mit möglichen Zukunftsszenarien, die eine befriedete, vereinte koreanische Halbinsel ermöglichen.
Dabei werden allerlei Vorschläge eingebracht, wie die Südkorea, die USA oder andere Nachbarländer ihre Politik ändern könnten, um dieses Ziel zu erreichen. Vorschläge an Nordkora habe ich in dem Buch keine entdeckt: entweder glauben die Autoren, dort stehe alles schon zum Besten oder aber sie sehen die nordkoreanische Politik als nicht änderbar an.
Bezüglich der Atomwaffen wird die nordkoreanische Standpunkt widergegeben, dass nordkoreanische Atomwaffen nur gegen die USA gedacht seien, weil diese einen atomaren Erstschlag gegenüber Nordkorea nicht ausschließen. Die Autoren erwähnen nebenbei, dass Nordkorea hierbei gegegüber eigenen früheren Verträgen verstößt (Nord-Süd-Vereinbarung von 1992), hinterfagen aber nicht weiter dieses Dilemma.

Lobenswert finde ich die Angaben zur "Weiterführenden Literatur" nach jedem Kapitel.
Und, auf den Seiten 107 und 108 werden zwei Artikel von dieser Website (www.nordkoreainfo.de) als Quellenangabe zitiert!
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#4
Frohes friedvolles Osterfest allen Teilnehmern dieses Forums. Egal nun, was wer in welchen Büchern oder Sendungen schreibt, beide Seiten in Korea müssen zumindest bereit sein, sich gegenseitig zunächst zu akzeptieren, den Weg vom Feind zum ungeliebten Nachbarn wenigstens gehen, miteinander das Gespräch auf verschiedenen Ebenen zu suchen und so sich gegenseitig ein Stück Vertrauen zu schenken. Man muss dazu auf beiden Seiten Koreas bereit sein, egal, wie man es nennt oder verkauft nach außen. Es darf dazu keine Vorbedingungen oder diktierten Zwänge geben. Aber leider habe ich ja oft gelesen auf meine Beiträge, dass das aus Sicht beider Koreas nicht geht, gehen kann, Krieg herrscht......, aber wirtschaftlich geht dann doch noch was, wo beide Seiten gut verdienen.
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#5
Mir fällt dazu noch was ein, als Korea noch insgesamt "Kolonie" war. Ging es da Koreanern nördlich oder südlich der heutigen Demarkationslinie besser oder schlechter, gibt es da nichts verbindendes ins HEUTE hinein, was den gegenwärtigen Hass und die Kriegsstimmung zumindest etwas besänftigen kann? Hat man nicht vielleicht gemeinsam gelitten, wurde gemeinsam gepeinigt, hatte Träume und Wünsche für eine bessere, friedvolle Zukunft? Was ist davon übrig geblieben? Haben die Koreaner auf beiden Seiten der geteilten Insel das vergessen?
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#6
Die Koreaner sind Weltmeister im "Schnell-Vergessen"!
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#7
Sehe ich anders, Kuwolsan, es gibt Dinge aus der Kolonialzeit und dem Krieg die - imho berechtigterweise - bis heute nicht vergessen sind ...
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#8
Sagen wir es so, die Koreaner können, wenn sie wollen, sehr schnell vergessen, ...
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#9
Kann man auch dann den Hass gegeneinander "schnell vergessen", der immer gefährlicher wird für Korea und Umgebung? Kann man nicht zu dem Punkt zurück kehren, wo beide Seiten In Korea schon mal standen, wo es eine vorsichtige Annäherung gab, ein gemeinsamer Industriepark entstand, ........kann man Hass und gegenseitige Kriegsandrohung etwas zurück fahren? Kann Nordkorea seine Stärke nicht auch anders beweisen als nur militärisch und mit Atomwaffen- Raketentests? Gibt es keine besseren Argumente?
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#10
Die heutige Spannungssituation wäre vielleicht auch nicht entstanden, wenn der Kurs, den Südkorea gegenüber dem Norden zwischen 1998 und 2008, unter Kim Dae-jung und Roh Moo-hyun, gefahren ist, nicht durch Lee Myung-bak beendet worden wäre.
In der Zeit gab es große Fortschritte, da hat man die wirtschaftliche Zusammenarbeit begonnen, es wurden Familienzusammenführungen möglich und auch für Nordkorea wurde die Lage besser.
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