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Verhaltensregeln gegenüber älteren
#1
Hey Ihr lieben,

ich habe bald eine Präsentation in meiner Uni über die Nordkoreanische Kultur. Mein Part besteht zum teil darin zu beschreiben wie man sich als Nordkoreaner gegenüber älteren und Respektpersonen zu verhalten hat. Noch dazu soll ich beschreiben was das Wort NEIN in Nordkorea zu bedeuten hat.

Leider finde ich nur oberflächliche information.
Kann mir jemand von euch weiterhelfen?
Ich wäre euch wirklich dankbar.

Liebe Grüße
julinha
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#2
Ich sag dir zumindest eins: Die Nordkoreanische Kultur ist allererst die Koreanische Kultur, da es eine Halbinsel und eine Ethnie ist. Für mich heißt das: wenn einer mit der Nordkoreanischen Politikk total übereinstimmt, aber allgemein koreanische Regeln nicht kennt, ist er dort auch verloren, mag er sich nun kommunistisch nennen so viel er will. Sprich: Asiatische Kulturen beruhen auf Beziehung, westliche auf Sachbezug. Das heißt: die soziale Ebene ist immer von Harmonie geprägt, solang es nicht ins Eingemachte geht
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#3
was mir im Seoul in der U-Bahn aufgefallen ist, so bald ein Älterer Mensch ins Abteil kam, sprang sofort jemand auf und bot einen Sitzplatz an. Das habe ich in dieser Form sonst nirgends gesehen.
In Pyongyang waren wir nicht zur Stoßzeit mit der U-Bahn unterwegs, die U-Bahn war recht leer, jeder hatte einen Sitzplatz.

Auch im Süden: Bekannte sagten mir, daß z.B. junge Verkehrspolizisten Autoritätsprobleme haben, wenn Senioren bei Rot über die Straße gehen. Ein Senior läßt sich einfach von einem 20+ jährigen nichts sagen.
Die Verkehrspolizistinnen in Pyongyang sind ja auch noch sehr jung, keine Ahnung ob die Probleme mit Senioren haben.
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#4
Beim Neujahr müssen sich die Kinder vor ihren älteren Familienmitgliedern auf dem boden sitzend beugen - ist so ein Brauch Smile
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#5
Die sozielen Beziehungen in Nordkorea sind noch stark vom späten Neokonfuzianismus geprägt. Der Jüngere sei dem Älteren gehorsam, der Untertan dem Herrn, die Frau dem Mann. Gleichheit gibt es nur unter Freunden. Diese Beziehungen ergeben Hamonie, über eine harmonische Familie zu einem harmonischen Staat und einem harmonischem Himmel. Hauptweg der Vervollkomnung zur Harmonie ist Bildung. Sehr kurz und sehr vereinfacht in Schlagworten ausgedrückt.
Durch die jahrhundertlange Isolierung des Landes hat sich dies bis heute im sozialen Gefüge erhalten, auch gewollt und gefördert, den Konfuzius steht für Bewahrung des Alten, nicht für Veränderung zu Neuem.
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#6
Zum "nein" kann ich zumindest folgendes sagen:
Wenn wir unsere Reisebegleiter fragten ob man vielleicht dies oder das spontan noch besichtigen könnte bekamen wir meistens als Antwort "vielleicht" oder "mal schauen". Erfahrenere Nordkorea-Reisende bezeichneten dies dann gern als "das koreanische nein". Beispielsweise wollten wir zum 100. Geburtstag von Kim Il Sung auch die Militärparade sehen und auf Anfrage sagte man uns auch "mal schauen", obwohl es eigentlich von Anfang an klar war, dass wir nicht direkt bei der Parade sein können werden. Anscheinend sagen die Reiseführer nicht gerne klar und deutlich nein.
Ich weiß allerdings nicht inwieweit man diese Erfahrung auf den Rest der Bevölkerung übertragen kann.
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#7
@ml91

Das war natürlich noch eine besondere Situation, weil ihr ja Kunden wart und Nordkorea sich gegenüber Ausländern sowieso immer von der besten Seite zeigen will.

Aber allgemein sagen Asiaten weniger "nein". Auch Leute, die vorübergehend in Japan gearbeitet haben, berichten davon.
Das gilt aber wohl nur gegenüber Höhergestellten oder Fremden. Gegenüber Freunden kann man wohl schon "nein" sagen. Und gegenüber Untergebenen oder sonstwie Niedergestellten erst recht. Zwar habe ich relativ wenig Umgang mit Koreanern; für Chinesen kann ich das aber definitiv sagen.
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#8
(06.12.2012, 19:15)Schwabe schrieb: @ml91

Das war natürlich noch eine besondere Situation, weil ihr ja Kunden wart und Nordkorea sich gegenüber Ausländern sowieso immer von der besten Seite zeigen will.

Woher willst das denn bitte wissen, warst du vor Ort?
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#9
(06.12.2012, 13:17)Rolle schrieb: Gleichheit gibt es nur unter Freunden.

Stimmt nicht so 100% .. sogar Freunde nennen einander "uppa" großer Bruder und "onni" große Schwester
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#10
(07.12.2012, 12:55)Mitleserin2 schrieb:
(06.12.2012, 13:17)Rolle schrieb: Gleichheit gibt es nur unter Freunden.

Stimmt nicht so 100% .. sogar Freunde nennen einander "uppa" großer Bruder und "onni" große Schwester

Richtig, aber das ist mehr eine Anrede denn Ausdruck der sozialen Höflichkeit. Diese wird am Satzende ausgedrückt, und da gibt es unter Freunden keine. Aber du hast auch nicht unrecht, es vermischt sich und Freunde sind immer ungefähr gleichalt.
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