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Naturschutzgebiete und Verbeitungsgebiet Amurtiger
#1
Hallo- schön, daß die Politik mal eine kleinere Rolle spielt hier.

Das hier interessiert mich schon länger:
Was weiß man über Bestand und Verbreitungsgebiete es bedrohten Amurtigers in der KDVR?
Gibt es Schutzgebiete/Nationalparks? Hat - wenn ja- die schon mal jemand besucht?
Ist die Art überhaupt geschützt?
Bei Wikipedia gehen die gekennzeichneten Verbeitungsgebiete sogar bis zur Spitze Südkoreas.
Ist das noch real? Ich meine
a) wegen der stärkeren Industrialisierung Südkoreas und wegen der wesentlich höheren Verkehrswege-Bevölkerungsdichte
b) wegen der doch stark befestigten Grenze- da dürfte doch kein Poulationsaustausch mehr möglich sein oder?

Auslöser meiner Tiger-Frage war aber die grund-Frage: Wie und wo angelt man in der KDVR- falls man mal einen Angelurlaub machen sollte? Dabei kam ich auf die Tigergebiete.
Ich mache das halt gern-also angeln.






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#2
(15.03.2012, 15:03)GG1949 schrieb: Hallo- schön, daß die Politik mal eine kleinere Rolle spielt hier.

Das hier interessiert mich schon länger:
Was weiß man über Bestand und Verbreitungsgebiete es bedrohten Amurtigers in der KDVR?
Gibt es Schutzgebiete/Nationalparks? Hat - wenn ja- die schon mal jemand besucht?
Ist die Art überhaupt geschützt?
Bei Wikipedia gehen die gekennzeichneten Verbeitungsgebiete sogar bis zur Spitze Südkoreas.
Ist das noch real? Ich meine
a) wegen der stärkeren Industrialisierung Südkoreas und wegen der wesentlich höheren Verkehrswege-Bevölkerungsdichte
b) wegen der doch stark befestigten Grenze- da dürfte doch kein Poulationsaustausch mehr möglich sein oder?

Auslöser meiner Tiger-Frage war aber die grund-Frage: Wie und wo angelt man in der KDVR- falls man mal einen Angelurlaub machen sollte? Dabei kam ich auf die Tigergebiete.
Ich mache das halt gern-also angeln.

Amurtiger sind auch in der DVRK heimisch. Bei einer Führung in einem Naturkundemuseum in Pyongyang vor ein paar Jahren gab es ein paar Tips. Die Frage ist sehr interessant da durch viele entlegene und sehr ursprüngliche Gebiete im Vergleich zu Südkorea, der Bestand vermutlich deutlich höher sein dürfte als in China oder Russland. Auch vom Lebensumfeld (Vegetation, Klima und Nahrung) ist der Amuriger (eben auch seinem Namen nach) mehr im Norden heimisch. Ganz genau lässt sich das sicher nicht belegen wie hoch die Populationen in der DVRK sind. Wir erfuhren in dem Museum nichts genaues über die Anzahl von Exemplaren aber, das der Tiger in der DVRK unter Schutz steht. Inwieweit sich die wenigen Tiger noch nach Südkorea wagen entzieht sich meiner Kenntnis. Aber theoretisch könnten sie über das Gebiet nahe des Kumgangsan Gebirges eindringen. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht meine ich auch irgendwo einmal etwas von Sichtungen seitens der Grenzsoldaten gelesen zu haben.

Im Lernstoff von Schulen, Instituten, in der nordkoreanischen Literatur und Kunst taucht der Amurtiger oft auf.

Hier noch ein evtl interessanter Link:

http://wwf.panda.org/what_we_do/endanger...mur_tiger/

Zum Angeln. Es gibt sogenannte "Special intrest Tours" die zu bestimmten Themen in der DVRK organisiert werden können. Hierzu würde ich einmal den Webmaster "DPRK" kontaktieren. Sicherlich lassen sich auch Anglertouren ausserhalb der Naturschutzgebiete organisieren. Touren für Botaniker und Geologen hat es in der Vergangenheit bereits gegeben.

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#3
Oho, richtig objektive Fragen :-) Dann nehme ich mein "und tschüs" mal zurück und sage doch Willkommen :-) Vor allem weil ich mich mit beiden Themen schon beschäftigt habe, wenn auch nicht sooo erfolgreich.

Tiger: Naturschutz spielte meiner Ansicht bisher in der DVRK keine so große Rolle, durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Neunziger waren andere Schwerpunkte angesagt bisher (es wird interessant ob man im jetzigen Aufschwung diesen Punkt im Blickfeld behält oder nicht), jedoch wie Bulungi richtig sagte gibt es in der DVRK geografisch bedingt größere recht naturbelassene Räume, so dass die DVRK hier trotzdem bestimmt besser da steht als der Süden vermutlich. Historisch war der Tiger wohl in ganz Korea verbreitet und wichtig. Aktuell gibt es vor Ort wenig zu erfahren, ich konnte rauskriegen, dass der Tiger im Myohyangsan schon lange weg ist (ein Tigerfell aus der Revolutionszeit kann im Revolutionsmuseum Hyangsan besichtigt werden, ein Geschenk an Kim Il Sung wenn ich mich recht erinnere) und im Kumgangsan noch in jüngerer Vergangenheit vorhanden war. Die Internetrecherche bringt den Schwerpunkt in Rußland im Grenzgebiet zur DVRK und ganz interessant zunehmende (!) Probleme in China im Bereich Hunchun, das ist der Grenzübergang (auch für Touristen offen) zur SWZ Rason; somit ist der Grenzbereich vom Paektusan bis zur SWZ Rason als Tigerlebensraum zu sehen. Das Internet spricht nur von Zahlen im untersten zweistelligen Bereich, da es jedoch keine echten Infos aus der DVRK gibt ist das mit Vorsicht zu genießen. Dass in den dichter besiedelten Gebieten landeinwärts noch Tiger vorhanden sind, halte ich eher für Illusion; die Halbinsel als Ganzes ist sicher schon lange kein Tiger-Gebiet mehr, auch wenn noch viele andere Naturschätze dort bekannt oder auch versteckt sind. Kumgangsan war wohl noch lange Tigergebiet vielleicht heute noch. Die Grenzzone ist 4km breit, also im Westen ist da sicher auch kein Tiger mehr; jedoch im Osten im Kumgangsan sind die Berichte bestimmt glaubhaft. Das Gebirge ist aus eigener Beobachtung sehr unzugänglich und bestens bewacht; hier ist noch viel unbeeinflusste Natur. Von daher ist es durchaus denkbar, dass hier ein paar Tiere überlebt haben, aber diese Tiere sind sicherlich von der russischen Hauptpopulation abgeschnitten, in Wonsan oder Hamhung läuft schon lange kein Tiger mehr rum traue ich mir zu behaupten. Da könnte auch im Einzelfall dann mal einer ins Seoraksan-Gebirge rüberlaufen in den Süden; wenn auf den Gebiet Südkoreas mal ein Tiger auftaucht ist sicher gerade die Grenze der Grund dafür.

Angeln: Wurde mir angeboten, jedoch bedingt durch das System halte ich das eher für nicht lohnenswert. In Pyongyang wird viel geangelt, kleine Weißfische, vor allem die auch bei uns als Futterfische eingeführten Blaubandbärblinge, die kommen dann gleich auf den Grillspieß. Ansonsten gibt es viele schöne Flüsse, die mich als Forellenangler ansprechen, jedoch ist kaum was rauszukriegen ob da wirklich was geht. Die Guides kommen aus der Stadt und wissen da auch recht wenig. Ich hatte bis jetzt nicht die Motivation für einen Tagessatz von 250 EUR irgendwohin gefahren zu werden mit jemanden der keine Ahnung hat. Im Internet gibt es Hinweise auf eine Gruppe die das Fliegenfischen im Myohyangsan ausprobiert hat, aber nichts ob was dabei herauskam. Beobachten konnte ich bis jetzt noch nie größere Fische, kleine Fische ähnlich Elritzen konnte ich häufig in den Bächen sehen, auch kleine Krebse. Im Sijung-See auch Süßwassergarnelen und seltsame Fische wie Dorsche aber an der Oberfläche, keine Ahnung was das war, aber auch klein. Da ich nach 4 Reisen keinen Fisch über 15 cm gesehen habe, ist die Idee eines Angelurlaubs in Nordkorea eher nicht aktuell :-)
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#4
Irgendwo habe ich letzthin gehört, daß zu den russischen Grenzgebieten noch die meisten Tiger unterwegs sind. Generell wohl da, wo es früher Tiger gab und das Gebiet unzugänglich und nicht besiedelt ist- wie überall haben ja nur dort solche prächtigen Tiere Überlebenschancen.

Ich bin an dieser Stelle ausnahmsweise froh, daß Nordkorea so abgeschottet ist und man nicht einfach rein und raus kann.
Wäre das anders, hätten Wilderer schon längst die letzten Tiger zur Strecke gebracht und nach China verkauft.
Leider sind die Chinesen bis heute nicht wählerisch, was sie essen. Tigerpenis soll ja die Potenz stärken und wird in China mit Gold aufgewogen- ähnlich den Nashörnern.

Gibt es in Nordkorea wirklich keine Naturparks mit Wildhütern/Rangern?
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#5
(15.03.2012, 18:00)Leser schrieb: Irgendwo habe ich letzthin gehört, daß zu den russischen Grenzgebieten noch die meisten Tiger unterwegs sind. Generell wohl da, wo es früher Tiger gab und das Gebiet unzugänglich und nicht besiedelt ist- wie überall haben ja nur dort solche prächtigen Tiere Überlebenschancen.
Hab ich ja geschrieben. Schwerpunkt Rußland. Wobei laut Internet in China der Bestand zunimmt und in Rußland durch Holzfällungen eher ein Abnehmen zu erwarten ist. Von daher könnte (spekulativ) die Zahl der Tiger in Nordkorea entgegen den Gesamttrend kurzfristig sogar wieder etwas zunehmen, zu Rußland ist die Grenze nur ein paar km, die wilde Grenze zu China in dem Bereich Hunchun ist viel bedeutender. Was natürlich nicht davon wegtäuschen kann, dass die Population als Ganzes längerfristig an Rußland hängt, so dass auch in Korea die Zeit der Tiger vorbei sein könnte, wenn sich Rußland da nicht ändert. Bären kommen noch in allen Gebirgen Nordkoreas vor nach meiner Kenntnis, da schaut es besser aus.

(15.03.2012, 18:00)Leser schrieb: Ich bin an dieser Stelle ausnahmsweise froh, daß Nordkorea so abgeschottet ist und man nicht einfach rein und raus kann.
Wäre das anders, hätten Wilderer schon längst die letzten Tiger zur Strecke gebracht und nach China verkauft.
Leider sind die Chinesen bis heute nicht wählerisch, was sie essen. Tigerpenis soll ja die Potenz stärken und wird in China mit Gold aufgewogen- ähnlich den Nashörnern.
China scheint sich in letzter Zeit um seine Tiger besser zu bemühen wie angedeutet. Wir werden sehen ob sie es dauerhaft ernst meinen.
(15.03.2012, 18:00)Leser schrieb: Gibt es in Nordkorea wirklich keine Naturparks mit Wildhütern/Rangern?
Nach meiner Kenntnis gibt es in Nordkorea überhaupt nur ein offizielles Naturschutzgebiet. Für Seehunde bei Rason. Die Notwendigkeit für sowas gabs bisher nicht so, in den dichter besiedelten Gebieten gibt es nichts mehr zu schützen und die unbesiedelten Gebiete schützten sich durch die Unzugänglichkeit bisher selbst. Tiger sind natürlich durch ihre weiten Wanderungen ein Spezialfall; aber ansonsten hat das gut funktioniert wie die Bären zeigen, der Norden hat viele, der Süden fast keine mehr.
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#6
Dann wird es wohl ähnlich sein, wie im ehemaligen Todesstreifen der DDR-Grenze- da wimmelte ja auch alles an Tieren und Pflanzen, was woanders bedroht oder ausgestorben war.
Sind die Gebirge da wirklich so unwegsam in der KDVR?
Ich dachte immer- es sind klassische Mittelgebirge.. sagen wir analog dem Schwarzwald ?


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#7
(15.03.2012, 18:44)GG1949 schrieb: Dann wird es wohl ähnlich sein, wie im ehemaligen Todesstreifen der DDR-Grenze- da wimmelte ja auch alles an Tieren und Pflanzen, was woanders bedroht oder ausgestorben war.
Es gibt auch Dokus über dieses "minengeschützte Naturschutzgebiet", leider ist mir keine derzeit zugängliche Stelle im Internet bekannt wo man die anschauen kann, wäre auch schon mal auf der Suche gewesen, konnte sie auch noch nicht anschauen. Die schriftlichen Berichte schwärmen vor allem von der Vogelwelt.
(15.03.2012, 18:44)GG1949 schrieb: Sind die Gebirge da wirklich so unwegsam in der KDVR?
Ich dachte immer- es sind klassische Mittelgebirge.. sagen wir analog dem Schwarzwald ?
Paektusan ist Hochgebirge, ansonsten sind es eher Mittelgebirge. Ohne Supermärkte und mit wenig Straßen wär der Schwarzwald auch weniger besiedelt und besucht ;-) Myohyangsan ist gut erschlossen und nah an der Hauptstadt, dürfte kein Zufall sein, dass hier der Tiger schon lange weg ist (trotzdem wunderschön, aber eben zugänglicher als der Rest). Aber studier mal ein bisschen Google Earth im Bereich des Chilbosan und des Kumgangsan, da gibts wirklich in großen Bereichen eben gar nichts. Hunderte qm² mit Wegen und Pfaden und manchmal nicht mal das statt Straßen und nur ein paar kleinen Dörfchen statt Städten. Das meinte ich mit dem vorherigen Post, Nordkorea ist da kontrastreicher als wir das kennen. Das fast schon gnadenlose Nutzen jeden Quadratmeters einerseits, die weite unberührte Natur anderseits; bei uns sind die Besiedlungsstrukturen viel gemischter; auch wenn die Gebirge mit Süddeutschland teilweise vergleichbar sind, da ist es trotzdem ganz anders finde ich.
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#8
China scheint sich in letzter Zeit um seine Tiger besser zu bemühen wie angedeutet. Wir werden sehen ob sie es dauerhaft ernst meinen.

Zumindest bei den Pandas bemühen sie sich sehr. Wilderer von Pandas werden hingerichtet, wobei der Panda natürlich auch ein besonderes Aushängeschild Chinas ist und dessen Schutz und Nachzucht ein echtes Prestigeobjekt.

Bei Tigern ist ja auch nicht der chinesische Staat schuld, sondern das viele Geld, was mit dem Wildern verdient werden kann- deshalb lohnt sich anscheinend jedes Risiko.
Die Abnehmer/Konsumentenin China müssten hart bestraft werden, dann wäre vielleicht der Tiger nicht vom Aussterben bedroht.

Hat jemand eigentlich schon mal was darüber gehört, ob Wilderer in Nordkorea bestraft werden? Stehen dort Tiere unter Naturschutz?
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#9
Wenn ich mich recht erinnere, ist ein bisschen was über das "minengeschützte Naturschutzgebiet" in der Arte Doku "Korea - an der härtesten Grenze der Welt" zu sehen.
http://www.arte.tv/de/2704488,CmC=2704484.html
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#10
mich würd auch interessieren ob es reisen gibt bei denen man tiger beobachten kann
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