Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Grüner Besuch in der KDVR PDF-Bericht
#1
Claudia Roth von den Grünen hat zusammen mit DFB-Vertretern die KDVR besucht im April 2011.
Dazu steht der PDF-Reisebericht online zur Verfügung.
Das nenne ich Transparenz.
also hier der Link:
http://www.claudia-roth.de/userspace/BV/...110519.pdf
Zitieren
#2
Das hatten wir hier schonmal irgendwo, wahrscheinlich beim Sport.
In Vorbereitung der Fussball- Frauen WM 2011 in D musste/wollte das Gastgeberland jedes quallifizierte Land/Verband besuchen.

Warum da Claudia Roth involwiert war, keine Ahnung
Zitieren
#3
Warum Frau Roth dabei war steht indirekt drin, jede Parteifraktion hat eine Person mitgeschickt.

Angesichts von "Die Delegation widersetzte sich den angeordneten
Ehrerbietungsgesten im Mausoleum und gab damit ein klares Signal der
Ablehnung für derartige Unterwürfigkeitsgesten" halte ich "Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung mit neuen Initiativen vorangeht und die Eiszeit beendet" für eine Illusion. Damit hat man wieder mal ordentlich Porzellan zerschlagen mit der deutschen Hochnäsigkeit; wer die Nordkoreaner etwas kennt, weiß, was für eine Beleidigung das für sie war.
Zitieren
#4
Oekologisch hatte ich ja immer Symphathien fuer die Gruenen. Aber wenn es um Aussenpolitik geht ...
Vieles Passagen in dem Reisebericht koennten auch direkt so von einem CSU-Abgeordeten uebernommen sein.
Schade, etwas mehr Offenheit gegenueber anderen Gesellschaftssystemen wuerde den Gruenen guttun.
Zitieren
#5
(11.02.2012, 18:24)sepp811 schrieb: Angesichts von "Die Delegation widersetzte sich den angeordneten
Ehrerbietungsgesten im Mausoleum und gab damit ein klares Signal der
Ablehnung für derartige Unterwürfigkeitsgesten" halte ich "Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung mit neuen Initiativen vorangeht und die Eiszeit beendet" für eine Illusion. Damit hat man wieder mal ordentlich Porzellan zerschlagen mit der deutschen Hochnäsigkeit; wer die Nordkoreaner etwas kennt, weiß, was für eine Beleidigung das für sie war.
Ich bezweifle, dass da viel "Porzellan zerschlagen" wurde, einfach weil der Bericht wohl nie in Nordkorea gelesen wird (so wichtig ist Claudia Roth wohl nicht).

Was die Verweigerung der Ehrerbietungsgesten anbelangt, so kann ich dieses Urteil leider nicht ganz teilen. Natürlich ist es in Unding, zum Mausoleum hinzugehen und sich dann wie ein trotziges Kind quer zu stellen. Grundsätzlich halte ich es jedoch für eine große Anmaßung Nordkoreas ("nordkoreanische Anmaßung"?), von jedem Besucher (egal ob touristisch, diplomatisch oder sonstwie "offiziell") dieses Ritual zu verlangen. Wir verlangen ja auch nicht von nordkoreanischen Delegationen, dass sie sich vor Konrad Adenauer niederwerfen.

S., für den dieses Verbeugen ein wichtiger Grund ist, NICHT nach Nordkorea zu reisen.
Zitieren
#6
(12.02.2012, 10:55)Schwabe schrieb:
(11.02.2012, 18:24)sepp811 schrieb: Angesichts von "Die Delegation widersetzte sich den angeordneten
Ehrerbietungsgesten im Mausoleum und gab damit ein klares Signal der
Ablehnung für derartige Unterwürfigkeitsgesten" halte ich "Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung mit neuen Initiativen vorangeht und die Eiszeit beendet" für eine Illusion. Damit hat man wieder mal ordentlich Porzellan zerschlagen mit der deutschen Hochnäsigkeit; wer die Nordkoreaner etwas kennt, weiß, was für eine Beleidigung das für sie war.
Was die Verweigerung der Ehrerbietungsgesten anbelangt, so kann ich dieses Urteil leider nicht ganz teilen. Natürlich ist es in Unding, zum Mausoleum hinzugehen und sich dann wie ein trotziges Kind quer zu stellen. Grundsätzlich halte ich es jedoch für eine große Anmaßung Nordkoreas ("nordkoreanische Anmaßung"?), von jedem Besucher (egal ob touristisch, diplomatisch oder sonstwie "offiziell") dieses Ritual zu verlangen. Wir verlangen ja auch nicht von nordkoreanischen Delegationen, dass sie sich vor Konrad Adenauer niederwerfen.

S., für den dieses Verbeugen ein wichtiger Grund ist, NICHT nach Nordkorea zu reisen.

Ich denke das ist kein passender Vergleich. Demokrat Adenauer wurde ja nie in derartiger Form verehrt. Würden bswp. nordkoreanische Delegierte in Berlin ein Gruppenfoto vor dem Reichstag ausdrücklich verweigern? Ansich sollte man sich bei einem Staatsbesuch den landestypischen Regeln anpassen, wie sie auch von Staatsgästen in Deutschland erwartet werden. Der deutschen Delegation wird die Tragweite und Symbolik der Verweigerung ganz sicher bewusst gewesen sein. Was bezweckt man damit? Warum reist man dann überhaupt an? Sicher erreicht man mit dem Gesichtsverlust keine entspanntere Kommunikation und Annäherung. Und nutzt dies irgend jemandem? Ich denke so desinformiert und affektiv handelt ansich kein Regierungsvertreter mit ernsthaften Absichten in Asien.

Generell: Vor Reiseantritt in die DVRK sollte ansich klar sein ob man selbst mit den Landesregeln und Ritualen zurecht kommt. Ansonsten kann man ja gemütlich hinterm Ofen zu hause bleiben und sich alles durchs filtrierte und gefärbte Medienfernrohr ansehen. Es kann niemand zur Erfahrungserweiterung gezwungen werden Wink

Ansich wurde das schon zur Genüge erläutert.
Zitieren
#7
(12.02.2012, 10:55)Schwabe schrieb: Was die Verweigerung der Ehrerbietungsgesten anbelangt, so kann ich dieses Urteil leider nicht ganz teilen. Natürlich ist es in Unding, zum Mausoleum hinzugehen und sich dann wie ein trotziges Kind quer zu stellen. Grundsätzlich halte ich es jedoch für eine große Anmaßung Nordkoreas ("nordkoreanische Anmaßung"?), von jedem Besucher (egal ob touristisch, diplomatisch oder sonstwie "offiziell") dieses Ritual zu verlangen. Wir verlangen ja auch nicht von nordkoreanischen Delegationen, dass sie sich vor Konrad Adenauer niederwerfen.
Wie bulungi sagt, das ist kein Vergleich. Die Regeln der Höflichkeit sind in anderen Ländern anders. Das Verweigern des Gruppenfotos vor dem Reichstag ist noch ein sehr milder Vergleich... Ich bin schon so anmaßend, dass ich von einem Ausländer auch das Respektieren grundlegender Höflichkeiten erwarte.

(12.02.2012, 10:55)Schwabe schrieb: S., für den dieses Verbeugen ein wichtiger Grund ist, NICHT nach Nordkorea zu reisen.
Dann ist das ja auch in Ordnung. Wer mit den Regeln der nordkoreanischen Höflichkeit nicht klar kommt und nicht hinfährt macht nichts schlimmes sondern das Vernünftige. Sollte sich Frau Roth zum Vorbild nehmen, wenn sie für die Reise nicht geeignet ist, sollte sie daheim bleiben. Richtet weniger Schaden an, als sich so zu benehmen.


Zitieren
#8
(12.02.2012, 11:16)Bulungi schrieb: Ich denke das ist kein passender Vergleich. Demokrat Adenauer wurde ja nie in derartiger Form verehrt. Würden bswp. nordkoreanische Delegierte in Berlin ein Gruppenfoto vor dem Reichstag ausdrücklich verweigern?
ich kenne mich nun mit den diplomatischen Gepflogenheiten der Bundesrepublik Deutschland nicht so aus und weiß deswegen nicht, ob und was für eine symbolische Bedeutung dieses Foto hat. Wenn ein offizieller Besucher aus einem anderen Land das aber nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, sollte man das respektieren.

Zumal diese Verbeugung ja durchaus auch einen repräsentativen und bestätigenden Charakter gegenüber dem eigenen nordkoreanischen Volk hat (à la "seht her, auch im Ausland herrscht eine tiefe Verehrung für unseren Großen Führer!"). Wenn man hier eine nordkoreanische Delegation zwänge, die Frankfurter Börse zu besichtigen und dann das so auslegte wie "seht her, auch eingefleischte Kommunisten interessieren sich für unsere kapitalistischen Einrichtungen", dann fände ich das auch äußerst bescheiden.


(12.02.2012, 11:16)Bulungi schrieb: Ansonsten kann man ja gemütlich hinterm Ofen zu hause bleiben und sich alles durchs filtrierte und gefärbte Medienfernrohr ansehen. Es kann niemand zur Erfahrungserweiterung gezwungen werden Wink
Wie das genau zu verstehen ist, weiß ich nicht. Wenn es auf mich gemünzt war, muss ich sagen: Ihr wisst nicht, welche Länder ich bisher besucht habe und welche nicht. Oder gilt nur eine Reise nach Nordkorea als "erfahrungserweiternd"? Zumal man dort ja auch nie genau weiß, was authentisch und was inszeniert ist, bzw. ob das gezeigte Bild auch dem Landesdurchschnitt entspricht.
(12.02.2012, 11:58)sepp811 schrieb: Dann ist das ja auch in Ordnung. Wer mit den Regeln der nordkoreanischen Höflichkeit nicht klar kommt und nicht hinfährt macht nichts schlimmes sondern das Vernünftige. Sollte sich Frau Roth zum Vorbild nehmen, wenn sie für die Reise nicht geeignet ist, sollte sie daheim bleiben. Richtet weniger Schaden an, als sich so zu benehmen.
das ist m.E. nicht eine Frage der Höflichkeit.

Höflichkeit bedeutet allgemein "nichts tun, was den anderen kränkt". Dies bedeutet, sich nicht abfällig über die Führer äußern, nichts in Zeitungspapier einwickeln, keinen Geldschein fallen lassen (oder war das in Thailand? Ich weiß nicht mehr...), sich über die Verehrung der Führer nicht lustig machen.
Das Verbeugen ist nicht "nichts tun", es ist "tun". Und es hat den Charakter eines Gesinnungsdemonstration im Sinne von "ich finde dich toll, ich verehre dich, du bist ein Vorbild". Und da finde ich es nicht hochnäsig von einem nicht-kommunistischen Nicht-Koreaner, wenn er dies nicht tun will, sondern anmaßend von der nordkoreanischen Führung, wenn sie es verlangt.

Wie gesagt, ich unterstütze das Verhalten der Grünen Delegation nicht. Aber einem Europäer, der aus diesem Grund nicht nach Nordkorea reisen will, zu kontern "wenn man mit der nordkoreanischen Höflichkeit nicht klar kommt...", finde ich nicht fair.
Zitieren
#9
Eine Verbeugung ist doch auch für einen Asiaten etwas völlig anderes als für z.B. einen Europäer. Ist ja auch eine Begrüßungsformel, die zwar auch von Respekt zeugt, aber bei weitem nicht ein Niederwerfen, wie es vielleicht hierzulande angesehen wird. Oder verstehe ich da was falsch ?
Zitieren
#10
(12.02.2012, 11:16)Bulungi schrieb: Ansonsten kann man ja gemütlich hinterm Ofen zu hause bleiben und sich alles durchs filtrierte und gefärbte Medienfernrohr ansehen. Es kann niemand zur Erfahrungserweiterung gezwungen werden Wink
Wie das genau zu verstehen ist, weiß ich nicht. Wenn es auf mich gemünzt war, muss ich sagen: Ihr wisst nicht, welche Länder ich bisher besucht habe und welche nicht. Oder gilt nur eine Reise nach Nordkorea als "erfahrungserweiternd"? Zumal man dort ja auch nie genau weiß, was authentisch und was inszeniert ist, bzw. ob das gezeigte Bild auch dem Landesdurchschnitt entspricht.

Nein, das war allgemein gemeint. Der Westen hat einfach eine andere Perspektive genau wie manche Asiaten sicher auch uns gegenüber. Jedoch sollte man sich auf die Gepflogenheiten eines Landes einlassen. Egal wohin man eben reist.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste