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Frage
#11
(04.02.2013, 11:44)Gorbatz schrieb: Die vielen Ströhmungen schwächen sich nur gegenseitig, aber das ist schon immer das Problem der linken Seite.
Die entgegengesetzte Seite und alle anderen Antikommunisten wird es freuen.

Wahre Worte.
So lange dies so bleibt, wird es wohl kein Vorankommen in Richtung Sozialismus in Deutschland geben. Schade das sich die verschiedenen Parteien gegenseitig Revisionismus vorwerfen und jeder sein eigenes Süppchen kocht.
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#12
Uneinigkeit ist ja kein Privileg der linken Gruppen, sondern herscht auch unter demokratischen Parteien und Strömungen. Das ist das Wesen von Menschen, Politik und Gesellschaft.

Ich persönlich glaube nicht, daß selbst ein gemeinsamer Standpunkt aller Sozialisten zu allen wichtigen Fragen den Sieg des Sozialismus in Deutschland bringen könnte. Zum einen hatten wir den schon und zum anderen geht es den Deutschen jetzt zu gut. Wartet doch auf den von Euch prognostizierten Zusammenbruch und das Elend der großen Masse, dann geht es wieder in Eurem Sinne vorwärts. Man soll die Hoffnung nie aufgeben.
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#13
Du meinst, warten wir auf den grossen Ansturm der Ausländer die ihre Heimat notgedrungen verlassen um auch etwas vom " guten Leben " in Germany abzubekommen ? Der hat schon begonnen ...
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#14
Hier mal meine kleine aber feine Bewertung der soz. und kom. Parteien in Deutschland:

DIE LINKE: In diese Partei hatte ich eigentlich noch nie Vertrauen, mehr als irgendwelche Lippenbekenntnisse ist von denen auch nicht zu erwarten. Durch Sarah Wagenknecht wurde die sozialdemokratische Abweichung der Partei nur noch weiter manifestiert.

DKP: Diese Partei hält China für sozialistisch, das sagt doch schon alles aus, oder?

KPD (Ost): Einige der wenigen Parteien, die den Marxismus-Leninismus nicht als Dogma begreifen, sondern als Anleitung zum Handeln. Hochgehalten wird das Erbe von M-E-L-S, was natürlich immer sehr gut ist.

Kommunistische Initiative: Eine der wichtigsten Parteien für mich, kann ich nicht anders sagen. Im Herbst bin ich in Dresden, man sehen, ob ich den Genossen Westphal mal wieder besuchen kann Wink

Ein sehr trauriger Spaltungsgrund ist auch die Suche nach einem fünften Klassiker. Ist dieser nun Enver Hoxha oder Mao Zedong? Meiner Meinung mittlerweile nach keiner von beiden. Beide hatten ihre Vor- sowie ihre Nachteile. Mein "fünfter Klassiker" ist und bleibt aber immer noch M. I. Kalinin.

(04.02.2013, 16:17)Leser schrieb: m.E. sind wir ohnehin schon ausreichend sozialistisch.

Deutschland in heutigen Zeiten als sozialistisch zu bezeichnen, ist in meinen Augen übrigens nichts als eine dreiste Lüge - das gleiche wurde auch schon zu Adolfs Zeiten behauptet. Was war? Pustekuchen!
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#15
(04.02.2013, 11:44)Gorbatz schrieb: Für mich sehr aufschlussreich, dass viele Kommunistische Ströhmungen die Politik der KDVR ablehnen. Das hätte ich nicht gedacht. Ob sie nun wichtig sind oder nicht, oder glauben wichtig zu sein, sei dahingestellt.
Gut, dass es sie gibt, aber in dieser unterschiedlichen Form sind sie Wirkungs- oder Einflusslos.

Die vielen Ströhmungen schwächen sich nur gegenseitig, aber das ist schon immer das Problem der linken Seite.
Die entgegengesetzte Seite und alle anderen Antikommunisten wird es freuen.

Öhm, Gorbatz, entschuldige meinen erneuten Zwischenruf aus dem tiefen Westen, aber bei dieser ganzen Thematik können Ostler etwas Entscheidendes leicht übersehen:
in Westdeutschland stellten, im Gegensatz zur Frankreich oder Italien, Kommunisten, vor allem moskautreue, niemals eine auch nur ansatzweise bedeutungsvolle Bewegung dar, auch nicht die noch bekannteste DKP. Diese Zirkel, bzw. Splittergruppen, bzw. Ab- oder Zersplitterungen dieser Splitterchen, existierten im Prinzip nur in Universitätsstädten, und dann auch nur an den als "links" beleumundeten Unis, bzw.Fakultäten. Im realen Leben waren sie nie im Rahmen irgendwelcher Wahrnehmungs- oder Nachweisgrenzen existent, auch nicht in der Arbeiterschaft. Im Bürgertum erst recht nicht, vom studentischen Nachwuchs (der so gut wie nie aus der Arbeitschaft kam und kommt) mal abgesehen.

Am Aktivsten waren diese kommunistischen/trotzkistischen/maoistischen etc. Grüpplein in den 70ern, als Nachwehen von 1968. Bereits Ende der 70er waren die meisten zerfallen oder versandet, und mit dem Kollaps des Ostblocks 1990 war für die anderen auch Schluß.

Ich finde es erstaunlich, was es davon heute noch (wieder?) alles gibt. Das hätte ich nicht gedacht. In irgendeiner Art öffentlich vorkommen tun sie trotzdem nicht. Hier im Westen ist selbst Die Linke, die noch eine Art Volkspartei in der ex-DDR ist, eine Splitterpartei, siehe die Niedersachsenwahl neulich.

@Gorbatz: über alle Jahrzehnte bleibt als wichtigster Merkpunkt, daß es sich niemals um mehr als ein paar hundert Leute gehandelt hat. Zusammengenommen.
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#16
(04.02.2013, 14:52)Rolle schrieb: Du meinst, warten wir auf den grossen Ansturm der Ausländer die ihre Heimat notgedrungen verlassen um auch etwas vom " guten Leben " in Germany abzubekommen ? Der hat schon begonnen ...

Nein, das meinte ich mitnichten. Ich meinte tatsächlich, daß fundamentale Änderungen in einem System erst dann geschehen, wenn es den Leuten sehr schlecht geht und/oder Heilsbringer Besserung versprechen. So begann auch das "3. Reich", welches als Sieger aus dem Kampf zweier radikaler Alternativen zur Weimarer Demokratie hervorging.

Die andere Alternative war die KPD, die in Zeiten wirtschaftlichen Elends ebenfalls deutlich zulegen konnte- allerdings hätte sie in Deutschland wohl auch ohne den Gegenpart NSDAP wohl kaum die Macht errungen. Deutsche wählen seit jeher nicht überwiegend kommunistisch, solange Wahlen frei sind. Aber das könnte sich in der Not ja auch ändern, nachdem Nazis nicht mehr salonfähig sind.
Natürlich glaube ich nicht wirklich, daß Deutschland jemals wirklich kommunistisch wird. Ich hoffe es auch nicht, m.E. sind wir ohnehin schon ausreichend sozialistisch.

Du sprichst in Deiner Antwort die Zuwanderung nach Deutschland an, die zum einen aufgrund unserer guten Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage und zum anderen wegen einer umgekehrten Situation in anderen Staaten erfolgt.

Aus deutscher Sicht begrüße ich eine geordnete Zuwanderung ausdrücklich, auch wenn ich deren Gründe aus Sicht der Zuwanderer bedaure. Den Sozialismus wird diese Zuwanderung allerdings nicht beflügeln, zumindest nicht in Deutschland.
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#17
P.S. @Gorbatz: mit dem "Übersehen" seitens des ostdeutschen Betrachters beziehe ich mich darauf, daß die DKP und die SEW (in Berlin-West) in den DDR-Medien eine ganz große Sache waren. Häufig und intensiv wurde dort darüber berichtet, über alle möglichen entschiedenen Proteste gegen irgendetwas, über die unverbrüchliche Freundschaft zwischen Herbert Mies und Erich Honecker usw. usf.

Die Wirklichkeit sah, wie vorerwähnt vollkommen anders aus. De facto waren diese Gruppierungen nicht wahrnehmbar. Nein, nicht weil die allseits bekannten Verschwörer (du weißt schon, wer... Rolleyes ) aktiv waren, sondern weil sich schlicht und einfach absolut niemand dafür interessierte, bzw. überzeugter Antikommunismus in Westdeutschland weitverbreitet, bzw. generell üblich war.

In den DDR-Medien wurden auch Wahlergebnisse der westlichen Bruder-, bzw.Satellitenpartei (SEW) nicht verschwiegen. Tapfer wurden 0,1 % u.ä.verkündet. Ich wartete immer auf ein Zucken im Gesicht des "Aktuelle Kamera"-Sprechers, aber da kam nichts Big Grin
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#18
(04.02.2013, 15:06)Juche schrieb: Hier mal meine kleine aber feine Bewertung der soz. und kom. Parteien in Deutschland:

KPD (Ost): Einige der wenigen Parteien, die den Marxismus-Leninismus nicht als Dogma begreifen, sondern als Anleitung zum Handeln. Hochgehalten wird das Erbe von M-E-L-S, was natürlich immer sehr gut ist.

Kommunistische Initiative: Eine der wichtigsten Parteien für mich, kann ich nicht anders sagen. Im Herbst bin ich in Dresden, man sehen, ob ich den Genossen Westphal mal wieder besuchen kann Wink

Ich wage mal die indiskrete Frage, wie mächtig diese wichtige Partei denn so ist.

Nach einigen Hin- und Hergesuche bei Wikipedia, u.a. nahm ich diesen Abschnitt vom KPD-Artikel als Ausgangsbasis:

Zitat Wiki Anfang:

Kommunistische Neugründungen um 1970 (Auswahl)

→ Hauptartikel: K-Gruppe

Ab 1967 bildeten sich kommunistische Organisationen, die sich zum Teil auf die KPD oder ihre Dissidenten beriefen, und von denen mehrere den Namen KPD führten.

Freie Sozialistische Partei (Marxisten-Leninisten) (FSP (ML)) (1967-1969)
Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten (KPD/ML) (1968-1986)
Kommunistische Partei Deutschlands (Aufbauorganisation) (KPD/AO) (1970-1980)
Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD (KPD/AB) (1973-)
Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands (KABD) (1972-1982)
Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW) (1973-1985)
Kommunistischer Bund (KB) (1971-1991)
Marxistische Gruppe (MG) (1971-1991)
Gegen die Strömung (GDS) (1974-)
Bund Sozialistischer Arbeiter (BSA)
Gruppe Internationale Marxisten (GIM) (1969-1986)

Spätere Neugründungen (Auswahl)

Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) (1982-)
Bund Westdeutscher Kommunisten (BWK) (1980-1985)
Vereinigte Sozialistische Partei (VSP) (1986-1998)
Revolutionär Sozialistischer Bund (RSB) (1994-)
Kommunistische Partei Deutschlands (1990) (KPD) (1990-)
Sozialistische Alternative (SAV) (1994-)

Zitat Wiki Ende
(ich mach das mit dem Zitat deutlich, auch wenn kein Doktortitel dranhängt Tongue )


Demnach ist die Kommunistische Iniative -einen eigenen Wiki-Artikel gibt es wohl nicht- eine Abspaltung der KPD/1990 (161 Mitglieder), bzw.eine der beiden Abspaltungen nach der KPD(B), von der sich wiederum die Kommunistische Alternative Gera 2010 abgespalten hat. Die mit dem (B) machten zeitweilig wieder mit, gingen dann aber wieder raus.

Wenn das alles so stimmt, auch was die Mitgliedszahlen angeht, so scheint es nicht gerade eine Massenbewegung zu sein.

Wobei die im gemeinen Volk noch bekanntesten kommunistischen Parteien, die DKP http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Ko...che_Partei
und die MLPD http://de.wikipedia.org/wiki/Marxistisch...utschlands
, auch nicht gerade ein Stadion füllen können.


Nicht zu allen Parteien/Organisationen/Bewegungen, die rroft in seinem Posting aufgeführt hat, konnte ich etwas finden (also Beschreibungen von außen, keine eigenen Publikationen. Die sagen ja nichts zu Menge, Macht und Masse).

- http://de.wikipedia.org/wiki/Partei_f%C3...rnationale

http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistis...iterjugend

Nichts ist zu den Stalinisten-Hoxhaisten und der Revolutionär-Sozialistischen Organisation zu finden, wie auch, wie vorerwähnt, zur Kommunistischen Initiative (die laut rroft moribund ist). Im Wiki-Artikel zur KPÖ taucht diese Bezeichnung auf, scheint aber etwas anderes zu sein.

(03.02.2013, 23:15)rroft schrieb: Die Organisation für den Aufbau einer kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands

[/align][/font]

Das ist doch nicht http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeiterbun...au_der_KPD , oder?


Zusammengefaßt habe ich den Eindruck, daß irgendetwas Revolutionäres in Deutschland mittelfristig nicht unbedingt ansteht.
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#19
Die Kommunistische Initiative hat eine Homepage: http://www.kommunistische-initiative.de/

Nordkorea ist aber kein besonderes Thema.
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#20
(07.02.2013, 18:39)K70-Ingo schrieb:
(03.02.2013, 23:15)rroft schrieb: Die Organisation für den Aufbau einer kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands

Das ist doch nicht http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeiterbun...au_der_KPD , oder?
Nein, das hier ist der "Arbeiterbund" und das die "Organisation". Der AB wurde 1973 gegründet, die Organisation 2003.

(07.02.2013, 18:39)K70-Ingo schrieb: Nichts ist zu den Stalinisten-Hoxhaisten und der Revolutionär-Sozialistischen Organisation zu finden, wie auch, wie vorerwähnt, zur Kommunistischen Initiative (die laut rroft moribund ist).
Kommunistische Internationale (Stalinisten-Hoxhaisten) – Sektion Deutschland und Revolutionär-Sozialistische Organisation
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