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Touristen dürfen bald Handys mitnehmen
#11
(20.01.2013, 17:24)K70-Ingo schrieb:
(20.01.2013, 16:08)ml91 schrieb: Schade, bei mir kam es in einen schwarzen Sack, den ich auch nicht mitnehmen konnte. Hätte auch gern so ein Souvenier.

Wieso denn das? Ich habe mein Handy (was ich in Pjöngjang am Bahnhof verpackz in die Hand gedrückt bekam) selber wieder ausgepackt, als wir in Dandong angekommen waren.
Ganz vorsichtig mit dem Taschenmesser natürlich. Damit das Erinnerungsstück nicht beschädigt wird Wink

Ich bin mit dem Flugzeug gereist, und die Handys kamen alle in den schwarzen Sack, der am Flughafen blieb. Bei der Abreise bekamen wir die Handys wieder.
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#12
(20.01.2013, 17:08)ml91 schrieb: Ja. Schon allein wegen der Weckfunktion. Allerdings würde ich es nochmal abwegen, wegen der 50Eur.

Zur Not würde es auch mein Wecker tun. ;-) Aber da in den heutigen Handys ein Radio eingebaut ist, wäre es deswegen schon interessant.
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#13
Lust auf viel Handykontakt beim Reisen hab ich auch nicht (und das sagt jemand aus der Generation whatsapp und iPhone). Big Grin Aber es ist auf jeden gut eins dabeizuhaben, insbesondere wenn man mit mehreren Leuten unterwegs ist oder Hilfe braucht. Inwiefern ich das Handy als solches benötige in Nordkorea kann ich nicht sagen, aber die Nebenfunktionen sind immer ganz praktisch.
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#14
(20.01.2013, 18:58)teardown schrieb: Aber da in den heutigen Handys ein Radio eingebaut ist, wäre es deswegen schon interessant.

Wer braucht den schon die Radiofunktion, wenn man sich jeden Morgen das "Lied über Stalin" anhören kann ;-)
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#15
(20.01.2013, 19:20)Juche schrieb:
(20.01.2013, 18:58)teardown schrieb: Aber da in den heutigen Handys ein Radio eingebaut ist, wäre es deswegen schon interessant.

Wer braucht den schon die Radiofunktion, wenn man sich jeden Morgen das "Lied über Stalin" anhören kann ;-)
Tut mir leid das zu sagen, aber dann besonders. Wink
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#16
(20.01.2013, 19:20)Juche schrieb:
(20.01.2013, 18:58)teardown schrieb: Aber da in den heutigen Handys ein Radio eingebaut ist, wäre es deswegen schon interessant.

Wer braucht den schon die Radiofunktion, wenn man sich jeden Morgen das "Lied über Stalin" anhören kann ;-)

Damit man mal Live und direkt vor Ort "Radio Pjöngjang" hören kann.
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#17
(20.01.2013, 19:36)ml91 schrieb: Damit man mal Live und direkt vor Ort "Radio Pjöngjang" hören kann.

Auch wieder wahr :-)
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#18
(20.01.2013, 19:09)NichtHurz schrieb: Inwiefern ich das Handy als solches benötige in Nordkorea kann ich nicht sagen, aber die Nebenfunktionen sind immer ganz praktisch.
Wie die Taschenlampenfunktion, bzw. die Displaybeleuchtung. So ein bißchen wackelig ist die Stromversorgung da doch. Oder nicht vorhanden, wie an den Stränden.
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#19
Ich habe bis heute nicht verstanden, warum in ganz Deutschland (ob das ein weltweites Phänomen ist, sollte mal irgendjemand untersuchen) immer wieder geäußert wird, dass man doch eigentlich ganz froh ist, wenn man im Urlaub mal sein Handy abschalten kann. Warum sollte man auch auf sein Handy verzichten wollen? Ein Handy ermöglicht eine ganz enorme Vereinfachung des Alltags. Jederzeit an jedem Ort mit jedem bekannten Menschen telefonieren zu können - das ist doch eine wahnsinnig gute Sache. Ein bewusster Verzicht auf diese Möglichkeit und die regelmäßige Betonung einer grundlegenden "Lästigkeit" dieses Kommunikationsmittels drängt doch einige ganz deprimierende Gedanken auf. Warum wollen die Menschen denn nicht erreichbar sein?
Kann der "Durchschnittsdeutsche" seine Freunde einfach nicht leiden?
Ist das uns umgebende soziale Beziehungsnetz inzwischen so eng geworden, dass Beziehungen zu anderen Menschen nur noch aufgrund von sozialem Druck aufrecht erhalten werden? Eben, um nicht als Außenseiter gebrandmarkt zu werden? Und wenn wirklich der Urlaub immer mehr zur "Flucht vor der Kommunikation" verkommt - bedeutet das dann nicht auch, dass eine andere, sozial ausdrücklich nicht sanktionierte Möglichkeit der alltäglichen Isolation nicht auch genutzt werden würde, um Kontakte zu vermeiden?
Oder sind unsere Leben einfach so langweilig geworden, dass wir uns ständig selbst belügen müssen, indem wir uns immer wieder vorsagen: "So, jetzt aber Urlaub! Hier soll mich keiner erreichen!"?
Ich weiß es nicht, glaube aber, dass jeder solche Aussagen über seine Person von sich weisen würde. Auch deswegen sind mir die Argumente gegen das Handy im Urlaub so unbegreiflich.
Persönlich bin ich perfekt eingewoben in den Kommunikationsdschungel des 21. Jahrhunderts. Ich bin ein Informationsjunkie, und mir bereitet es größtes Unbehagen, wenn mir der Zugang zu Kommunikation und Information einmal verwehrt ist.
Daher kann ich eine mögliche Lockerung der Kommunikationssituation generell - in diesem Fall aber ausdrücklich für Touristen - nur begrüßen.
Stellt euch einmal vor, ihr seid wirklich in Nordkorea. Würdet ihr nicht sofort allen Leuten mitteilen wollen, was ihr so erlebt? Nordkorea ist ein überaus interessantes Land, und gerade aufgrund der sehr speziellen Informationssituation in und um Nordkorea wäre so ein Anruf (den Kostenaspekt jetzt einmal außen vor gelassen Wink ) etwas ganz Besonderes Smile
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#20
(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: Ein Handy ermöglicht eine ganz enorme Vereinfachung des Alltags. Jederzeit an jedem Ort mit jedem bekannten Menschen telefonieren zu können - das ist doch eine wahnsinnig gute Sache.

Nö. Es kann überaus lästig werden.

(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: Ein bewusster Verzicht auf diese Möglichkeit und die regelmäßige Betonung einer grundlegenden "Lästigkeit" dieses Kommunikationsmittels drängt doch einige ganz deprimierende Gedanken auf. Warum wollen die Menschen denn nicht erreichbar sein?

Andersherum wird ein Schuh daraus: es ist ganz deprimierend, Kommunikation über etwas (ein Geschehen, ein Erlebnis, andere Menschen, einen selbst, etc.) als derart wichtig anzu sehen, daß das Objekt der Kommunikation unwichtig wird.

(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: Ist das uns umgebende soziale Beziehungsnetz inzwischen so eng geworden, dass Beziehungen zu anderen Menschen nur noch aufgrund von sozialem Druck aufrecht erhalten werden?

Genau andersherum ist es: durch den Druck der ständigen Erreichbarkeit will man sich einreden, daß man irgendwie wichtig ist, daß man Freunde, soziale Beziehungen hat. Weil man sich im realen Leben dessen nicht sicher ist und Angst vor der Bedeutungslosigkeit hat - die tatsächlich meistens der Fall ist.

(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: Oder sind unsere Leben einfach so langweilig geworden, dass wir uns ständig selbst belügen müssen, indem wir uns immer wieder vorsagen: "So, jetzt aber Urlaub! Hier soll mich keiner erreichen!"?

Wiederum ist das Gegenteil zutreffend: das Leben eines Kommunikationsjunkies ist so langweilig, daß er sich mittels der eingebildeten Notwendigkeit der ständigen Erreichbarkeit belügen muß, wichtig zu sein und Freunde zu haben.

(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: Persönlich bin ich perfekt eingewoben in den Kommunikationsdschungel des 21. Jahrhunderts. Ich bin ein Informationsjunkie, und mir bereitet es größtes Unbehagen, wenn mir der Zugang zu Kommunikation und Information einmal verwehrt ist.

Das ist bedauerlich und ein wenig traurig obendrein. Du fokussierst dein Leben auf die Kommunikation, aber nicht auf das Leben an sich. Schade.
Die Informationen, nach denen du süchtig bist, sind zu 99,9% völlig unerhebliches Blabla und es ist verschwendete Lebenszeit, sich damit zu befassen.

(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: und mir bereitet es größtes Unbehagen, wenn mir der Zugang zu Kommunikation und Information einmal verwehrt ist.
...
Stellt euch einmal vor, ihr seid wirklich in Nordkorea. Würdet ihr nicht sofort allen Leuten mitteilen wollen, was ihr so erlebt? Nordkorea ist ein überaus interessantes Land, und gerade aufgrund der sehr speziellen Informationssituation in und um Nordkorea wäre so ein Anruf (den Kostenaspekt jetzt einmal außen vor gelassen Wink ) etwas ganz Besonderes Smile

Dann darfst du auch nicht woanders hin verreisen. Es gibt reichlich Gebiete ohne Mobilfunkempfang. Etwa Kanada. Als wir 2011 dort unterwegs waren, gab es Handyempfang nur in und um Ortschaften herum. Dasselbe in Chile, selbst in Schottland. Eigentlich überall, schon Täler in deutschen Mittelgebirgen reichen aus.

Weißt du was? Ich habe schon viele Urlaube und Reisen ohne Handy und Internet unternommen - und ich habe es genossen. Die Notwendigkeit, erreichbar zu sein, gibt es nämlich nur äußerst selten (sie ist immer nur eingebildet)
Zum einen war ich schon in Internet- und Handy-losen Zeiten unterwegs, aber auch als ich schon ein Handy hatte, konnte ich es auf Reisen trotzdem nicht nutzen. Mein erstes Gerät (oder die ersten beiden) waren Dual-Band-Handys, d.h.sie funktionierten weder in den USA, noch in Japan. Dann funktionieren Prepaid-Karten nicht überall, manchmal auch nicht im europäischen Ausland (meist, wenn nicht mehr genug Guthaben drauf ist)


Zur der anderen Frage: nein, dieses Mitteilungsbedürfnis habe ich in Nordkorea nicht verspürt. Auch nicht an anderen Reisezielen, noch nicht einmal auf der Osterinsel.
Einmal machte meine Frau sich den Spaß, ihren Bruder anzurufen, als wir auf der chinesischen Mauer standen und der an einem thailändischen Strand lag. Einmal und dann wars auch gut damit.

Ich pflege die Reise, mein eigenes Erleben, mein Leben überhaupt zu genießen - und nicht belanglose Kommunikation darüber oder über noch belanglosere Sachen.
Meine Erinnerungen beziehen sich auf echte, eigene Erlebnisse, in meinen Schränken und Vitrinen habe ich echte, selbst gefundene, erworbene oder geschenkt bekommene Andenken verwahrt - wie armselig ist dagegen das Kommunikationsgedöns...

Übrigens, im Extremfall kann man sich auch von Nordkorea aus zuhause melden. Wenn eine Leitung zustandekommt:

[Bild: img1886z.th.jpg]

Die Situation bei DDR-Reisen war übrigens nicht viel anders. Mobiltelefone (damals die klotzigen A-Netz-Autotelefone) waren verboten, die örtliche Telefonnetz war vollkommen verrottet und funktionierte seltenst, die wenigsten Leute hatten einen eigenen Anschluß -man mußte darauf jahrelang warten, wie auf ein neues Auto- und das Telefonieren nach Westdeutschland war sehr langwierig, noch mit Anmeldung beim "Fräulein vom Amt" und Weiterstöpselei per Hand. Zudem gab es nur wenige Leitungen in den Westen, die immer überlastet waren. Wartezeiten von mehreren Stunden kamen vor.
Einmal machten wir uns den Spaß, von einem Interhotel aus unsere Eltern anzurufen - je Anruf wurden 5 D-Mark verlangt. Selbst für einen einmaligen Gag war das schweineteuer.
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