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Flüchtige kehrt zurück
#11
(29.06.2012, 14:51)Juche schrieb: Sie ist nicht wegen ökonomischer Gründe gegangen, sondern weil sie ihren Vater wiedersehen wollte. Alle ihre Beweggründe hat sie auf der Pressekonferenz geschildert. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Warum konnte sie ihren Vater nicht auf offiziellem Weg besuchen? Ging sogar in der DDR. Wer Nachdenken kann ist klar im Vorteil.
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#12
Vielleicht, weil es die DVRK ist? Außerdem kann man dieses Land nicht mit anderen sozialistischen Ländern vergleichen, da völlig konträre Entwicklung.

Außerdem denke ich schon mehr als genug nach, dass brauchst du mir nicht vorzuwerfen. Ich würde sogar eigentlich das gleiche von dir behaupten.
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#13
würde wenn?
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#14
Nein, weil es eine Tatsache ist. Ich habe jetzt jedenfalls genug von dieser Polemik, der klügere gibt nach. Bin dann mal Rodong Sinmun und KCNA lesen. Bis bald.
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#15
(29.06.2012, 15:28)Juche schrieb: Nein, weil es eine Tatsache ist. Ich habe jetzt jedenfalls genug von dieser Polemik, der klügere gibt nach. Bin dann mal Rodong Sinmun und KCNA lesen. Bis bald.

Gute Idee, wem sonst nix einfällt. Aber ist ok
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#16
(29.06.2012, 14:51)Juche schrieb: Sie ist nicht wegen ökonomischer Gründe gegangen, sondern weil sie ihren Vater wiedersehen wollte. Alle ihre Beweggründe hat sie auf der Pressekonferenz geschildert. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Danke-Juche- das wollte ich nur mal aus deinem Munde hören.
Die Frage nach dem Warum- ist nun beantwortet. :-)

Da muß also eine Tochter, um ihren Vater zu sehen, ihr Heimatland illegal verlassen, weil dies Land ihr keine legale Reise ermöglicht.
Sie muß eine starke Frau sein.
Schön wäre es ja , wenn sie ab und zu in Zukunft nochmal berichten könnte, wie es ihr weiter ergeht in NK.
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#17
Ich nehme an, viele hier im Forum lesen auch woanders.
jedenfalls ist auf [...] ein sehr differenzierter längerer Artikel zu dem Thema veröffentlicht.
Da wird der Fall recht allseitig beleuchtet.

ich zitiere den Autor mal auszugsweise;
....
"Im Fall von Flüchtlingen muss man sich vor Augen führen, dass sie beide Gesellschaften kennen gelernt haben und wenn dann jemand zurückgeht, dann muss es also im Norden etwas geben, das dem Süden abgeht. Das ist möglicherweise gerade für die Flüchtlinge wahr, die bei ihrer Ankunft in Südkorea häufig große Probleme haben, sich zu integrieren. Das liegt aber nicht nur an der Fremdheit der neuen Welt, sondern auch einer häufig vorzufindenden Diskriminierung, die sich vor allem, aber nicht nur in der Arbeitswelt finden lässt. Außerdem scheinen die Flüchtlinge häufig sehr isoliert in der Gesellschaft des Südens zu sein, da sie von den Südkoreanern nicht als vollwertig akzeptiert werden, während sie ihren Schicksalsgenossen nicht vertrauen können (häufig nicht zu Unrecht, wenn man an Betrügereien und Spionageaktivitäten denkt). Außerdem haben die Flüchtlinge sehr oft ein gestörtes Verhältnis zu Geld (was recht gut in dem Hinweis auf das Leben eines armseligen Sklaven rauskommt, der nur auf der Suche nach Geld ist), was das Leben in einer kapitalistischen Gesellschaft nicht unbedingt erleichtert. Mehr zu den Schwierigkeiten nordkoreanischer Flüchtlinge bei der Integration in den Süden findet ihr in dieser echt tollen Studie der International Crisis Group zum Schicksal dieser Flüchtlinge in Südkorea.
.................
Einen kleinen aber nicht uninteressanten Aspekt finde ich die Tatsache, dass der Sohn der Frau mit auf dem Podium erschien und als Lehrer vorgestellt wurde. Es wird ja häufig darüber gesprochen, dass die Flucht einer Person auch auf ihre Familienmitglieder die im Land zurückbleiben negative Folgen hat. Das scheint hier nicht der Fall gewesen zu sein, denn der Sohn hat wohl eine ganz gute Ausbildung und lebt in Pjöngjang, was ja nicht gerade eine Strafmaßnahme darstellt, sondern eher ausgewählten Leuten zugute kommt. Das kann alles Zufall sein und wer weiß, wie lange der junge Mann schon in Pjöngjang lebt, aber bemerkenswert ist es trotzdem."

usw. usf.

ich finde diesen Kommentar recht ausgeglichen- jedenfalls nicht tendenziös
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#18
Ja- ist ganz brauchbar die Seite.
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#19
@gutbrod: Die Erläuterung der Probleme nordkoreanischer Flüchtlinge finde ih sehr aufschlussreich und logisch.

Ein Aspekt, den ich für sehr wesntlich halte, kommt noch hinzu. Wer sein ganzes Leben in einem völlig anderen System verbracht hat, die dortigen Sichtweisen, Denkweisen, Verhaltensweisen und Abläufe verinnerlicht hat, ist komplett anders sozialisiert als ein Südkoreaner und wird auch deshalb große Probleme mit der Assimilation haben. Ausnahmen bestätigen die Regel, dennoch ist dies neben dem Mißtrauen und der Arroganz der Umwelt für viele Flüchtlinge ein Grund, sich im neuen Umfeld nicht zurechtzufinden und nicht in der Gesellschaft anzukommen.

Bemerkenswert ist die Haltung Nordkoreas, sich ihrer lediglich zur Propaganda zu bedienen statt sie zu bestrafen oder einzusperren. Ist dies ein Zeichen neuer Milde oder ein Einzelfall? Bisher wurde anscheinend anders mit Flüchtigen verfahren.

Oder war es, weil sie freiwillig zurückkam und vorher etwas ausgehandelt hat? Aber wie könnte so etwas funktionieren- Garantie der Straffreiheit gegen Propagandabeiträge müsste ja von ziemlich weit oben abgesegnet sein? Von wem und über wen? Und wer ist auf wen zugegangen?
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#20
Vielleicht gibt es mittlerweile zwischen Südkorea und Nordkorea auch Vermittler und Anwälte, wie Gysi oder Wolf in der DDR, die hinter den Kulissen den Austausch oder Freikauf von Personen organisieren.

Leser hat Recht, ich kann mich noch gut an meine innere Unsicherheit 1989-1990 erinnern, als die eingefahrenen Spuren wegfielen und ich im neuen Sytem mir meinen beruflichen Weg suchen musste.
Allerdings stellt ich schnell fest, daß man in der BRD auch nicht ins Bodenlose fällt. Wohnung und die Grundversorgung mit allen lebensnotwendigen Dingen wurden mir gesichert-ohne Arbeit. Schön war es nicht, aber in Ordnung und fair.
Ich habe an sich recht gut gelebt mit Arbeitslosengeld-jedenfalls nicht schlechter , als vorher.
Die innere Unsicherheit bzw. die subjektiv gefühlte Armut, waren das größere Problem.
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