(01.04.2013, 10:33)rroft schrieb: [ -> ]Eine Kriegserklärung wäre es gewesen, wenn es konkreten militärischen Handlungen vorausgegangen wäre. Da die Amerikaner aber noch nicht angegriffen haben, ist dem nicht so. Ich sehe die Erklärung eher als "letzte Warnung" und als Dokument, das darüber informiert, dass der Umgang mit dem Süden nun entsprechend dem Kriegsprotokoll erfolgt. Dementsprechend wäre "Kriegserklärung" eine klare Überbewertung.
Wie, du meinst, eine Kriegserklärung sei keine Kriegserklärung, sondern nur eine einfache Erklärung, solange nicht geschossen würde. Erst durch den ersten Schuss verwandle sich die Erklärung dann automatisch in eine Kriegserklärung ?!
Oder andersrum, eine Kriegserklärung ohne nachfolgenden Krieg ist gar keine Kriegserklärung.
Ist das die allgemeine Rechtsauffassung oder deine private Interpretation?
Der Hauptpunkt, den ich als Grund für eine baldige Deeskalation der Kriegsrhetorik auf nordkoreanicher Seite sehe, ist das rasche Herannahen des 15. April !
(02.04.2013, 13:33)rroft schrieb: [ -> ]
Ich lese die Einschätzungen von Rüdiger Frank immer wieder gerne, da ich bei ihm das Gefühl habe dass seine Einschätzungen Hand & Fuss haben.
Zitat aus dem Artikel:
Auf die Frage, warum eine solche Methode eingesetzt werde, um dieses Ziel zu erreichen, erläuterte Frank: "Es ist ja relativ offensichlich, dass in einem System wie dem nordkoreanischen eine Wirtschaftsreform äußerst riskant ist." Wir hätten ja in Europa gesehen, dass das auch schiefgehen könne für die politisch Verantwortlichen. Bestes Beispiel sei Michael Gorbatschow, der letztlich für die ganze Wende verantwortlich sei und heute zu den bestgehassten Leuten in der Ex-Sowjetunion gehöre. "Dieses Schicksal möchte Kim Jong Un natürlich vermeiden. Das möchten auch die Eliten dort vermeiden", so Rüdiger Frank. Kim Jong Un müsse sich also den Rückhalt im Militär und generell im Lande sichern, bevor er sich auf so einen riskanten Pfad begebe. "Und das tut er unter anderem tragischerweise eben auf diese Art, die wir jetzt beobachten konnten in den letzten Wochen."
Dazu passt eigentlich dass mit Pak Pong Ju ein "wirtschaftsfreundlicher" Premierminister ernannt wurde:
http://meta.tagesschau.de/id/71612/nordk...r-ernennen