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Nein, so darfst du nicht denken! Dieses Forum ist zwar in letzter Zeit von solchen Leuten "infiltriert" worden, aber dennoch sind auch irgendwann mal die schlechtesten Zeiten vorbei!
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Hallo sepp811,
vielen Dank dafür, dass Du mich so eingeschätzt hast. Ich sehe es übrigens genauso!Big Grin:
Und auch meine Bitte an Dich: "Geh nicht!!"

Ein interessanter Artikel beschäftigt sich gerade mit dem Thema
"Info aus Nordkorea".
http://derstandard.at/1331206811943/Ein-...70000-Euro

Ich glaube grundsätzlich auch nicht allen Quellen. Ich denke, es gibt genug Organisationen und Einzelpersonen, die bestimmte Ziele verfolgen!
Zum Beispiel südkoreanische, (und) christliche Organisationen, die aus finanziellen Gründen ein Interesse haben, die Situation im Norden recht negativ darzustellen. Da hängen viele Menschen schon hauptberuflich drin. Auch Medien wie z.B. DailyNK verdienen gut daran!
Es gibt aber auch genug Berichte von Flüchtlingen oder Hilfsorganisationen. Die sollte man nicht grundsätzlich als Lüge abstempeln.
Hinter jedem Gerücht steckt ein Funke Wahrheit? Ich glaube schon!
Ich wünschte mir von der DVRK mehr Offenheit.
Man möchte in der Staatengemeinschaft als vollwertiges Mitglied aufgenommen werden?
Warum ist es dann so schwer zu sagen: "Was wollt ihr sehen? Wir haben nichts zu verbergen!"
Ich stellte schon mal die Frage, ob es veröffentlichte Anfragen bezüglich der Lager an die DVRK gab und wie die Antwort darauf ausgefallen ist.
Ich weiß es wirklich nicht.
Warum sagt die DVRK nicht: "Guckt euch um!"?
Klar, sie sind souverän, aber dann wäre es aus der Welt. Dann könnte man über das Embargo sprechen. Ich denke nämlich nicht, dass die USA noch viele Unterstützer hätte, wenn man der DVRK nichts nachweisen kann.

sepp811

(13.03.2012, 18:19)micha schrieb: [ -> ]Hallo sepp811,
vielen Dank dafür, dass Du mich so eingeschätzt hast. Ich sehe es übrigens genauso!Big Grin:
Und auch meine Bitte an Dich: "Geh nicht!!"
Nun, wie ich sagte, ich bin nicht weg; aber bald, wenn sich nichts ändert. Ich stehe dazu, dass ich damit bewusst etwas Druck reinbringe. Und ich stehe auch dazu, auch wirklich zu gehen, ich bin schon von manchem gegangen, wenn es mich nervte statt freute.
(13.03.2012, 18:19)micha schrieb: [ -> ]Ein interessanter Artikel beschäftigt sich gerade mit dem Thema
"Info aus Nordkorea".
http://derstandard.at/1331206811943/Ein-...70000-Euro

Ich glaube grundsätzlich auch nicht allen Quellen. Ich denke, es gibt genug Organisationen und Einzelpersonen, die bestimmte Ziele verfolgen!
Zum Beispiel südkoreanische, (und) christliche Organisationen, die aus finanziellen Gründen ein Interesse haben, die Situation im Norden recht negativ darzustellen. Da hängen viele Menschen schon hauptberuflich drin. Auch Medien wie z.B. DailyNK verdienen gut daran!
Also war ich nicht so verkehrt; wer diese Erkenntnis hat, hat sich schon intensiver beschäftigt und ist kritisch im positiven Sinn;-) Andere Schlüsse kann man dann ja ziehen... Wobei ich bei DaylyNK kein Profit- sondern ein Interessens-Streben sehe. Da stecken mehr als offensichtlich die Amis dahinter und lassen Geld fließen. DailyNK hat mehr Informationsgehalt wenn man kritische Augen hat als KCNA ums ganz ehrlich zu sagen. Aber sehr viel ist offensichtliche und wahrscheinliche Lüge. Ich glaube sogar, dass die ein paar gute Drähte ins Land haben wenn ich manches lese. Aber DailyNK ist wie die Kriegs-Propagandasender im Weltkrieg, man vermischt echte Nachrichten mit Halbwahrheiten und Lügen um zu beeinflussen. Also wer das noch mit Geld unterstützt ist blöd. Meine Meinung.
(13.03.2012, 18:19)micha schrieb: [ -> ]Es gibt aber auch genug Berichte von Flüchtlingen oder Hilfsorganisationen. Die sollte man nicht grundsätzlich als Lüge abstempeln.
Hinter jedem Gerücht steckt ein Funke Wahrheit? Ich glaube schon!
Sicher. Mancher Funke ist sehr klein und mancher bedeutender. Selbst für den, der sich damit beschäftigt ist das aber sehr schwer zu unterscheiden. Üblicherweise wird auch das Jahr übersehen. Viele Berichte sind aus der Zeit des schweren Marsches, wenn 10% der Bevölkerung sterben gibt es nichts zu beschönigen. Aber das aufzuwärmen oder warmzuhalten ist unseriös aber Dauerzustand in den Medien; und markant weidet sich daran... Wer Geschichte mit aktuellen Nachrichten vertauscht, lügt!
(13.03.2012, 18:19)micha schrieb: [ -> ]Ich wünschte mir von der DVRK mehr Offenheit.
Man möchte in der Staatengemeinschaft als vollwertiges Mitglied aufgenommen werden?
Warum ist es dann so schwer zu sagen: "Was wollt ihr sehen? Wir haben nichts zu verbergen!"
Ich stellte schon mal die Frage, ob es veröffentlichte Anfragen bezüglich der Lager an die DVRK gab und wie die Antwort darauf ausgefallen ist.
Ich weiß es wirklich nicht.
Warum sagt die DVRK nicht: "Guckt euch um!"?
Klar sie sind souverän, aber dann wäre es aus der Welt. Dann könnte man über das Embargo sprechen. Ich denke nämlich nicht, dass die USA noch viele Unterstützer hätte, wenn man der DVRK nichts nachweisen kann.
Aus meinen vielen Gesprächen mit den verschiedensten Leuten traue ich mir absolut ehrlich zu behaupten, dass die Tür nicht von Nordkorea verschlossen ist, sondern vom Rest der Welt. Das ist eben das, was von Deutschland aus oder von einem "Kurztrip" aus anders gesehen wird. Aber wer mit vielen Nordkoreanern und Ausländern im Land geredet hat, weiß, dass es anders ist. Auch muss man die Mentalität beachten, die Nordkoreaner sind anders als wir; Unhöflichkeiten werden nicht verziehen, siehe die Diskussion zum Reisebericht von Frau Roth. Wer mal einen Draht zu den Leuten gefunden hat, kann auch über manche Sachen offener reden. Ich glaube, dass es ein echter Wunsch Nordkoreas ist, dazuzugehören, aber auf Augenhöhe. Wegen der üblichen Hetze bei uns, wird aber herabgeschaut, dann bleiben die Koreaner lieber außerhalb der Gemeinschaft und verschließen sich auch mal. Mit Nordkoreanern kann man über mehr reden als man glaubt, aber ihren Stolz werden sie immer verteidigen bis zum Letzten. Wer damit falsch umgeht, macht die Tür zu. Die USA konnte manches nicht nachweisen und wird unterstützt, siehe Irak; eigentlich ist es ein Lügen-Land, seit Kolumbus den Boden betreten hat; die USA geht über jede Leiche wenn die Regierung ihre Interesen gefährdet sieht. Ich habe aber auch schon in Deutschland und selbst in Nordkorea nette Amerikaner getroffen; der Idioten-Anteil in dem Land ist weitaus größer als im Rest der Welt, aber es gibt noch genug andere; da sollte man Politik und Menschen nicht zwangläufig auf eine Ebene stellen. Zum Umgucken: Schau dir an, was rauskommt aus den verschiedensten Interessen wenn sich Leute dort umgucken. Horrormärchen. Ich habe genug gesehen bei uns und dort, um zu verstehen, dass man von Inspektoren und Reportern nichts mehr wissen will. Ist wie im Forum, verarschen kann ich mich selbst...
Sehe ich auch so, irgendwann ist die Geduld halt am Ende. Und wenn sich dann halt noch User wie "markant" oder "weiße Taube" anmelden, dann wirds halt eben noch verrückter.

Nochmal an alle: Ich wäre mit meinen Aussagen nie so weit gegangen, wenn es bestimmte User nicht gegeben hätte, die meine (und andere sehr wohl gut gemeinte) Aussagen aber komplett ignorierten, und stattdessen lieber die gleichen Phrasen gefühlte tausend mal wiederholten. Da ist ist es doch klar, dass ich so angegriffen reagiere, meiner Meinung nach, oder wie seht ihr das?
(13.03.2012, 17:46)Juche schrieb: [ -> ]Nein, so darfst du nicht denken! Dieses Forum ist zwar in letzter Zeit von solchen Leuten "infiltriert" worden, aber dennoch sind auch irgendwann mal die schlechtesten Zeiten vorbei!
Überleg es dir nochmal Sad
Da kann ich mich nur ganz sehr anschließen.

Micha, zum Thema Öffnung des Landes.
2002 bzw. 2003 hat ein Land seine Grenzen für Inspektoren geöffnet.
Es wurde trotzdem von den USA angegriffen und die Regierung wurde getötet, Kriegsgründe wurden erfunden.
Ich denke die Regierung der DVRK hat aus diesen Dingen gelernt.


@teardown
Über den Irak Krieg brauchen wir nicht reden. Da habe ich schon Wochen vorher getobt, weil es so durchsichtig war, was die USA da getrieben haben.
Das war eine riesen Sauerei!
Darum denke ich aber auch, dass würden sie sich nicht noch mal trauen. (Ich hoffe die USA belehren mich nicht eines besseren!)
Ich habe trotzdem die Hoffnung, dass man keine Gründe im Fall Nordkorea konstruieren würde.
Ich glaube an das Gute im Menschen..
Außerdem gäbe es ja auch die Möglichkeit jemanden ins Land zu bitten, der nicht der US Administration angehört.
Mein Problem sind die Geschichten über die Lager, dass gebe ich unumwunden zu.
Das Buch "aquariums of pyongyang" hat mich schon bewegt.
Es gibt die Berichte von Flüchtlingen. Auch Aktuelle.
Wäre es nicht im Interesse der DVRK, zu sagen: "Kommt und schaut. Ist alles nicht wahr..."

Und mal so ganz allgemein..
Wir sollten aufhören uns verbal runter zu machen!
Ich bin müde immer diese Grabenkriege zu lesen und finde es schön, wenn Sepp811 anderer Ansicht ist als ich und sich in aller Ruhe damit auseinander setzt. Das tut mal richtig gut, weil es so unaufgregt ist!
Danke dafür, Sepp


Es ist etwas problematisch immer wieder auf Luise Rinser zurückzukommen, aber leider gibt es keine vergleichbaren Berichte aus den letzten 25 Jahren.

Luise Rinser hatte Kim Il Sung direkt nach Lagern gefragt. Kim Il Sung antwortete (sinngemäß), in Nordkorea gäbe es keine Lager, es gab mal welche kurz nach dem Krieg, aber die seien lange aufgelöst.
Wir haben Amnesty International eingeladen sich im Land umzusehen, sie könnten sich frei im Land bewegen. Amnesty International hätte abgelehnt mit der Begründung, wenn sie keine Lager fänden, würde das von der Regierung Nordkoreas für Propagandazwecke mißbraucht werden.

Das ist 25 Jahre her, vor den schweren Zeiten, die Nordkorea durchmachen mußte. Und es ist möglich, daß sich der tiefe Humanismus, der Kim Il-Sung (nach allem was ich weiß zurecht) zugeschrieben wird, in Krisenzeiten nicht durchhalten ließ.
Aber die o.a. Aussagen von Kim Il-Sung persönlich sind immerhin ein starkes Indiz, zumindest für die Zeit der 80er Jahre.
Liebe Leser und Freunde des Forums.

Ich bin ja wie gehabt sehr ehrlich, offen und direkt hier im Forum, so wie ich hiermit zum Ausdruck bringe, daß ich zwar Anti-Kommunist bin, aber gegenüber Nordkorea sehr sehr freundlich gesonnen bleibe und bin, zumal ja dieses wunderbare Land glücklicherweise Anti-US-amerikanisch ausgerichtet ist.

Ich darf ebenso darlegen, neutral gesinnt zu sein, das heißt ich könnte gar nicht verstehen, daß wenn wer mit einer Antihaltung Nordkorea überhaupt besuchen wöllte !

Ich besuche Nordkorea daher gerne und ich meine hierbei, man muss ein Land nicht nach seiner vergegenwärtigten sicher nicht besonders befriedigenden Situation auch noch eindimensioniert einschätzen, sondern vielmehr im Gesamtkontext seines eigenen Geschichtshergangs und es in Gedanken aufstrebend wünschen und vor allem Kim Jong Un viel Kraft für die richtigen Entscheidungen wünschen, anstatt sich in eine Antihaltung zu begeben.

Und daher betone ich, ist es für mich logisch, daß Nordkorea sich so darstellt, wie es derzeit eben aufgrund seines Werdegangs situiert ist und ich wünsche von innerstem ehrlichsten Herzensgefühl das Beste für Nordkorea und auch seiner derzeit gesamtumfänglichen Führung !

Ich wünsche Nordkorea hingegen nicht, daß es von Rotshild, Rockefeller und Co-Oligarchen in irgendeiner Weise kolportiert oder provoziert wird, sondern daß sich Nordkorea authentisch fortentwickeln kann ohne besondere politische Einmischungen von außen !

Unter dieser sehr neutralen und aufrecht wohlgesonnenen Einstellung fühle ich mich dort in der Zeit meines Aufenthaltes wohl aufgehoben, zumal ich mich in einer wunderbar organisierten positiv eingestellten Reisegruppe wiederzufinden glaube und nur daher auch die Reise aus innerstem Herzensantrieb gebucht habe und unter dieser Prämisse antreten werde.

Insofern das Programm und der Ablauf mir im Gesamten behagt und ich hernach die Reise als lohnenswert beschreiben kann, werde ich erneut eine solche Reise nach Nordkorea buchen ! Nordkorea hat ein Riesenpotential, wenn es die Freie Energie Technik für sich nutzen möchte. Ich selber bin auch derzeit im Begriff mich von jedweder Turbo-Kapital-Oligarchie frei zu machen, indem ich Freie Energie Techniken schon in meiner Wohnung einsetze und ein Fünftel weniger Strombedarf abfordere ! Ab Dez 2012 werde ich dann keinen Strom mehr von Stromkonzernen brauchen und das aus Kalter Fusions-Kraftwerk-Technik von Andrea Rossi aus Bologna - 55600 Bestellungen liegen seit Anfang März vor und das kann ein ganzes Land frei und autark vom Ausland machen, das würde auch Nordkorea sehr frei machen !

Mein Reise-Aufenthalts-Visum bekam ich mit noch geringeren Auflagen gestern zugesandt. Verglichen mit China günstiger und leichter, wonach China doch schon einen genauen Aufsatz über mein Reisebesuchsbegehren in Erfahrung ziehen wollte und das für noch wenigere Tage Aufenthalt !

Ich behalte sehr gute Technologien für Nordkorea in petto, ich würde Nordkorea insoweit sogar gerne helfen, wenn es das will.
Ich bin nie da, um jemanden oder gar ein Land zu missionieren oder zu kritisieren.

Ein Land besucht man als Gast, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen und sich zu vergewissern, daß es eben vermutlich nicht so ist, wie es der Westen meint immer wieder propagieren zu müssen !

Ich bin strikt gegen diesen vergegenwärtigten pervertierten Sackgassen-Turbokapitalismus des Westens.

Ich denke, es wird sich mittelfristig alles ändern müssen, sowohl im Westen als auch im Osten, daher erübrigt sich jede politische Einmischung ohnedies ! Mein Wissen bezieht sich aus anderen Quellen als die der Massenmedien-Industrie.

Ich bin daher jedem Treffen aufgeschlossen, selbst gegenüber wahren Kommunisten, denn lieber treffe ich ein von Herzen ehrlich gesinnten Kommunisten, als einen falschen, sich verstelelnden hinterhältigen Freund, der sich womöglich dabei dann noch Christ nennt !

Einen sonnigen Gruß allen aufgeweckten der Zukunft zugewandten Freunden, in vielvölkerfreundschaftlich zugwandter Menschlichkeit

Daniel :-)
Ich möchte hier Sepp811 antworten, dem ich zum einen seine tiefe Zuneigung zum Land Nordkorea abnehme (nicht nur aus linkspolitischem Prinzip, weil die DVRK "antiimperialistisch" ist) und der sich, für mich sogar nachvollziehbar, über die Störung des Forums durch Kritiker des Staates ausführlich geärgert hat- und ich war ja an seinem Ärger anscheinend nicht unschuldig. Und weil ich zwar in vielen Einschätzungen politischer Sachverhalte mit Dir, Sepp811, nicht übereinstimme, Deine Art der Argumentation und Sichtweisen jedoch respektiere, antworte ich auf Deine 2 letzten Beiträge.

Ich nehme für mich in Anspruch, hier keine Hetztiraden gegen Nordkorea veranstaltet zu haben. Die 2-3 mal, in denen ich flapsig oder etwas aggressiv geantwortet habe, war es vor allem den vorherigen Sprüchen bestimmter user geschuldet, über die ich mich genauso ärgern kann wie Du es würdest. Der Ton und das Niveau der Diskussion hier wird nicht nur von den Kritikern, sondern auch von den Fans der nordkoreanischen Regierung bestimmt.

Deine Sichtweise auf Nordkorea scheint mir vor allem von Deinen Erfahrungen bei zahlreichen Besuchen Nordkoreas bestimmt zu sein, wo Du vor allem die Menschen sehr schätzengelernt hast. Andererseits zeigen mir viele Deiner Beiträge, daß auch Du eine grundsätzlich sozialistische und festgefügte Weltsicht hast. Das könnte dazu führen, daß auch Du die politsichen Zustände und Lebensbedingungen für die nordkoreanischen Bürger rosiger und nachsichtiger beurteilst als die, welche unvoreingenommen oder gar kritisch auf diesen Staat schauen.

Vom Austausch dieser Sichtweisen könnte dieses Forum wirklich profitieren. Mein Eindruck ist jedoch, daß dies von vielen gar nicht gewünscht wird. Deren Meinung ist reflexhaft durch eine unbedingte Verteidigung der staatlich- nordkoreanischen bzw. sozialistischen Sichtweisen regelrecht gefesselt, auch nur leichte Andeutungen anderer Meinungen oder sogar Kritik führen zu sofortiger Verhärtung.

Ich habe gar nichts dagegen, daß jemand einen festen moralischen und politischen Standpunkt hat. Ich finde sogar, daß dies sehr wichtig und notwendig ist, um nicht beliebig und teilnahmslos zu werden.
Aber kramphaft alles so schönzureden und so hinzubiegen, daß die moralische und politische Überlegenheit Nordkoreas und seiner Freunde über die Welt an jeder Stelle gewährleistet ist- das funktioniert mit verständigen Menschen nicht. Und daher muss argumentative Kritik und Diskussion erlaubt sein, auch wenn sie unbequem ist.

Ich persönlich finde Nordkorea hochinteressant, weshalb ich auf dieses Forum gestossen bin. Die Landschaften sind, soweit ich sie auf dem Bildschirm betrachten konnte, traumhaft und das Land scheint sehr viel "pittoresker" als Südkorea. Vor den Menschen habe ich hohen Respekt, weil (und jetzt nicht gleich wieder schlagen) sie in ihrem äußerst problembehafteten Umfeld nicht mur überleben, sondern auch noch wirklich leben. Ein Deutscher würde das aufgrund seiner Sozialisierung und "Verweichlichung" gar nicht durchhalten. Hinzu kommt die anscheinend hohe Flexibilität, aus inzwischen fast nichts doch noch etwas zu machen und der vorbildliche Fleiß, den sie mit fast allen Asiaten wohl gemeinsam haben. Alleine deshalb verstehe ich den Respekt und die Liebe zu Land und Leuten und wäre sehr interessiert, Nordkorea zu besuchen (was meine Frau aber zu wenig Beifalsstürmen veranlasst).

Insofern bin ich Nordkorea zugetan und hätte nichts dagegen, einige Wochen in diesem Land zu verbringen.

Schade wäre aber, wenn ich mit den Leuten gar nicht so in Kontakt kommen darf, wie mir dies in anderen Ländern möglich ist. Schade ist, daß ich vermuten muss, daß nicht nur über Politik, sondern selbst über manche Dinge des täglichen Lebens eine Unterhaltung gar nicht offen geführt werden kann, wegen der Gefahr, etwas falsches zu sagen.
Du glaubst, daß Du in Gesprächen viel über das tatsächliche Leben und die wirkliche Meinung von Nordkoreanern erfahren hast. Ich persönlich halte das für so wahrscheinlich wie die Wahrheit der Aussagen Irans über sein Atomprogramm- ich weiss es nicht genau und habe große Zweifel, ob das Gesagte dem Gedachten entspricht. Denn objektiv spricht viel dagegen.

Und jetzt sind wir beim Punkt, für dessen Benennung mich einige hier wieder gerne steinigen oder mir die Fresse polieren würden: Nordkorea ist is seinem Erscheinungsbild nach Aussen und Innen eine Diktatur, nicht des Proletariats, sondern einer herrschenden Machtclique, die sich mit überbordendem Führerkult und harter Hand an der Macht hält.

Wenn es z.B. in Nordkorea echte demokratische Wahlen gäbe, wäre spätestens seit den Hungersnöten in den 90ern vermutlich keiner der Machthaber mehr da- sondern abgewählt, wie in jedem demokratischen Staat.

Wenn es persönliche Freiheit gäbe, wären andere Zeitungen und viele Berichte aus Nordkorea im Umlauf, die uns ein viel besseres und differenzierteres Bild des Landes zeigen würden.

Ich glaube, daß es Wahrheiten gibt, die sich so aufdrängen, daß man sie nicht verneinen kann. Ich muss z.B. einerseits kein Arbeitslager für "politisch Unzuverlässige" sehen, um an dessen Existenz in Nordkorea zu glauben. Denn es gibt soviele Aussagen verschiedenster Coloeur, daß die Frage nur noch darum geht, wieviele es sind und wie schlecht es den Leuten geht.

Und der Führerkult ist derart unverhältnismässig, dass wahrscheinlich nicht einmal Nordkoreaner wirklich noch daran glauben, daß die Kim Jong Familie so viele Bücher geschrieben, so viele trauernde Kraniche an den Himmel gebracht und so viele Produktionsstätten mit ihren Tipps ans Laufen gebracht hätten. Die Bürger sind doch nicht so dumm, wie sie verkauft werden.

Zum Schluß noch etwas zu den Feinden Nordkoreas auf der Welt, und das sind ja nach den Aussagen hier, fast alle.

Ich sehe das etwas anders. Es gibt verschiedene Gesellschaftssysteme, die miteinander schon lange im Wettbewerb stehen. Momentan hat kapitalismus und Martwirtschaft deutlich die Nase vorn, das kann sich aber auch wieder ändern. Nordkorea spielt dieses Spiel "Wettstreit des besten Systems" eifrig mit und liegt somit mit den Gegenspielern deutlich über Kreuz. ich persönlich würde Nordkorea machen lassen und halte nichts von einer Befreiiung der Massen o.ä.- die sollen ihre innere und äußere Ruhe haben.
Allerdings muss ich das ja nicht auch noch fördern- ich habe mal hier im Forum einen Beitrag gelesen, der sinngemäss lautete: die Hilfslieferungen versklaven und knechten Nordkorea, also quasi:Sauerei, daß die freiwillig Nahrung liefern, daß bedeutet was ganz Schlechtes.
Und genau diese Haltung ist symptomatisch: alles von den "Imperialisten" ist schlecht, egal wie gut es wäre, wenn es die richtigen Staaten machen würden.
Soll heissen: abseits aller Dummheiten und Verfehlungen Amerikas und seiner Verbündeten kommt es mir immer so vor, als würde die DVRK und ihre Fans immer zwanghaft nach Feinden suchen, um die eigen Situation zu rechtfertigen- in die man sich aber hauptsächlich selbst gebracht hat.
Das ist, als wenn die USA sagen würden: wir können nichts für unsere Pleite, das waren die Chinesen.
Aber natürlich sind die USA letztlich selbst schuld, sowie auch Nordkorea nicht immer die ominösen Taten der Feinde für die Lage verantwortlich machen können. Natürlich ist das von Nordkorea durchaus geschickt, ihre abwehrende Haltung wird ihnen aber irgendwann das wirtschaftliche Genick brechen.

So, viel zu langer Beitrag- liest sowieso wieder keiner so, wie er gemeint ist. Nämlich kritisch, aber konstruktiv. vielleicht fasst ja Du, Sepp 811, es auch so auf.
Rechtschreibfehler etc. bitte ich zu entschuldigen, "Leser" oder das übliche USA- Bashing werde ich kommentarlos ertragen. Nicht aber die gleiche Phrasendrescherei von manchen, die nicht einmal diese Zeilen richtig gelesen haben.
Ich habs gelesen, verstanden und würde jedes Wort davon mit unterschreiben.
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