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Normale Version: Wie würden Sich Koreaner bei einer Vereinigung verhalten?
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Hallo,

wie ich vermutet hatte, eine interessante und sachliche Diskussion.

Ich bin auch der Meinung, dass man die Trennungen nicht verglechen kann. In Korea ist sie viel schärfer. Abgesehen von Rundfunk und Fernsehen gibt es bestimmt keine Südpäckchen (Westpäckchen bei uns).

Bis 1961 gab es wohl Bestrebungen einer Wiedervereinigung. Abgesehen von der Stalinnote 1952 (hier weiß ich allerdings nicht ob es nur Taktik war) wurde auf Streichholzschachteln z.B. teilweise für eine Vereinigung geworben. Ich hatte mal eine Sammlung DDR- ZHE zu fast 80% komplett, desshalb weiß ich das. Die Sammlung ist nicht mehr bei mir.
Außerdem gibt es Abzeichen (mein Sammelgebiet) aus der 50er Jahren zu diesem Thema.

Wir hatten in der Schule 1958 - 1969 im Fach Erdkunde zu Deutschland 2 Lehrbücher. Westdeutschland und DDR. Beides wurde ausführlich in je einem Halbjahr behandelt. Ich glaube in der 5. Klasse also ca. 1962/63.
Da war noch nichts von "bösen" Gedanken gegen die BRD. Später im Stabüunterricht sah das dann anders aus.

Soweit einige Gedanken.

Einen schönen Tag

Gorbatz
Gorbatz' Beitrag habe ich erst nach meinen folgenden Zeilen gelesen.....

Nach einer Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde bestenfalls in den 50er Jahren - ganz aktuell mit dem 17.Juni 1953 - gerufen. Schon mit der Gründung der BRD und folglich der DDR beginnend wurde von einer Wiedervereinigung nur rein rhetorisch gesprochen, denn keiner der beiden Seiten wollte das jeweilige Gesellschaftssystem der anderen deutschen Seite preisgeben. Stalins Note zu einem neutralen vereinigten Deutschland (1952) nach dem Vorbild Österreichs wurde abgelehnt. Vergleiche auch Deutsche Teilung bei Wikipedia

Noch zu DDR-Zeiten haben wir uns in trauter Runde gefragt, wie es denn würde, wenn es denn einmal "andersrum" käme. Fazit des Ganzen: Die Oberen können nicht anders als "dagegen sein". Die darunterliegenden Ebenen würden ihr Mäntelchen in den Wind hängen. Dem Volk wäre ein "andersum" recht. Am schlimmsten sind aber diejenigen dran, die an das System in religöser Art glauben, nicht so sehr die jungen Leute, als eher die alten Kommunisten, die ihr Lebenswerk und ihre Ideale zerstört sähen.
So ist es dann auch gekommen....

Ob es in Nordkorea ähnlich wäre, kann man nur mutmaßen. Dazu weiß man zu wenig vom eigentlichen Volk selbst. Dazu passen vielleicht folgende Fragen, die ich mal abgeleitet vom Leben in der DDR stellen möchte:

Haben die Nordkoreaner eine Art Nischenleben /-kultur in die sie sich bei Bedarf zurückziehen können?
Gibt es wie in der DDR ein verstärktes zwischenmenschlich bezogenes Leben? Trifft man sich sehr gern mit Arbeitskollegen, Bekannten und Verwandten zur Geselligkeit und das in einem Rahmen, in dem man sich sicher sein kann, dass nichts nach außen dringt, also wo man frei weg reden kann, ohne die Zensurschere im Kopf einschalten zu müssen?
Es gibt ja als Religion den Buddhismus in Rudimenten. Wie wird über - wenn nicht religöse - dann seelisch/psychische Dinge und Befindlichkeiten gedacht, denn selbst der stämmigste Materialist hat irgendeine Art Glauben? (nicht gemeint ist die fast religiös anmutende KIS-Verehrung)
Werden in Nordkorea Witze über die Regierenden erdacht und ausgetauscht?
Wird wirklich nicht insgeheim wenigstens südkoreanisches Radio gehört?

Obwohl es offiziell in Nordkorea nicht zugegeben wird, scheint mir vieles dort, wie überhaupt in Ostasien eine konfuzianische Basis zu haben.

Martin
Spannende Fragen...

(18.08.2011, 10:11)Martin schrieb: [ -> ]Wird wirklich nicht insgeheim wenigstens südkoreanisches Radio gehört?

Es gibt - neben den offiziellen südkoreanischen Sendern, die für Südkorea senden und die im Norden vielleicht empfangen werden koennen, vielleicht auch nicht - Radiostationen, teilweise auch Untergrundstationen, die gezielt nach Nordkorea senden und das dortige Publikum anzusprechen versuchen. Die wuerden nicht senden, wenn es nicht Hoffnungen gaebe, dass jemand die Sendungen hoert.



Moin zusammen,

es gibt also wieder kein Korenaer der hier mitschreibt. Naja wie immer die üblichen Verdächtigen!
Ich muss dazu sagen das hier einige sehr wenig über die DDR wissen! Ich kann zum Beispiel aud der roten Provinz Karl-Marx-Stadt weit ab des gut versorgten Berlin Berichten! Punkt eins auch in der DDR war der Empfang von Imperialistischen Radio und Fernsehprogrammen verboten. Anfang der 70er Jahre wurde meist sehr streng Kontrolliert. Je mehr sich eien fernseher der um die 10000 Mark kostete leisten konnten um so schieriger wurde es den Empfang zu Verbieten und zu kontrollieren!
Aber wer von einem Genossen der gerade Punkt 20 Uhr durch den Hausflur lief erwischt wurde wie der Gong der Tageschau zu laut gedreht war und im Hausflur zu hören war, konnte sich auch 1980 noch sicher sein Besuch zu bekommen!

In unserem Haus in dem ich aufgewachsen bin gab es 12x 100qm Wohnungen und nochmal 12 sehr kleien Wohnungen für eien Person! Unsere Familie hatte als einzige Familie ab 1987 oder 1988 ein Telefon. Auch andere Hausbewohner kamen zum telefonieren zu uns!

Wenn mir hier jemand erzählen will das DDR Bürger seit 1985 im C-Netz mit eigenen Handys in der DDR telefoniert haben, der hat keinen blassen Schimmer von der Technik die normalen DDR Bürgern zur Verfügung stand! Ich bin mir sicher das Milke ein C-Handy hatte! Aber der hat auch in Wandlitz ein Haus und 5 Vopos als Bewacher gehabt!

Was ich zu Nordkorea und einigen Erläuterungen zu Lagern anmerken wollte ist, dass jemand der mir erzählt 1985 hätten DDR Bürger mit dem Handy telefoniert, der glaubt eben auch Geschichten von riesigen Lagern! Ich bin mir zu 100 % sicher das es in Nord Korea Lager für nicht Konforme Bürger zur Umerziehung gibt! Aber Schauermärchen von mehreren hunderten Kilometern große, passen ins Bild derer die schon immer im Wohlstand gelebt haben!

Als Kinder hat man uns auch erzählt geht Abends nicht raus der Kinderfänger kommt!
Dabei war die gefahr in der DDR als Kind zu verschwinden und als Leiche im Wald zu liegen wie es in unserem Land alle drei Monate geschieht 500% geringer!

Also an alle die daran glauben das DDR Bürger Handy hatten! Erzählt euch bitte Gegenseitig Schauermärchen von 1000enden Quadratkilometern großen Lagern!

Aber verschont dieses Forum mit eurem Halbwissen!

Der Bär

Hallo Bär,

ich habe die Befürchtung, dass die Sachlichkeit schleichend abhanden kommt.
Die ganzen Ausführungen über Lager und C- Netz kann ich nicht beurteilen.
Aber Fernseher für 10 000 M habe ich noch nicht gehört!

Was soll die Bemerkung mit den "Üblichen Verdächtigen"? Wenn sie ironisch gemeint war, dann Schwam drüber.

Das hier Koreaner mitschreiben, kann ich mir nicht vorstellen, oder gibt es da ev.Erkentnisse?

Noch eine Frage zur Geschäftsordnung:

Der Vergleich zu Deutschland ist zwar naheliegend und auch interessant, könnte aber auf Dauer vom Thema abschweifen!

Ich weiß nicht wie die "Üblichen Verdächtigen" darüber denken.

Gute Nacht

Gorbatz
Hallo Gorbatz, es ist auch eher IRONISCH gemeint wenn ich von den üblichen Verdächtigen schreibe. Leider ist ja die Beteiligung im Forum auf einige wenige User begrenzt.

Du ich habe nicht angefangen von Lagern zu schreiben ! Lies mal auf der ersten Seite dieses Thema im unteren Bereich !
Du auch wenn Du es Dir nicht vorstellen kannst, ein neuer Buntfernseher hat in der DDR wenn man das Glück hatte jemanden zu kennen der ihn neu besorgen kann um die 10000 Mark gekostet!

Ich habe im oberen Bereich gelesen das es also doch einige Radiosender gibt die in en Norden senden. Vielleicht ist es mit dem Radio so wie in der DDR, der der ein Radio hat hört auch Süd Sender, aber in der Öffentlichkeit spricht man nicht darüber.

Im übrigen wollte ich euch sagen, das die Menschen im Norden sehr wohl wissen wie die Welt außerhalb Nord Koreas aussieht.

Ich habe einige Berichte darüber gelesen das Chinesische und Südkoreanische Schmuggel DVD s im Norden existieren. Auch sind Junge Frauen und Mädchen der Repression der Behörden ausgeliefert wenn sie sich wie die Jugend im Süden kleiden. Also wer mir erzählen will das Der Norden das Tal der Ahnungslosen wie Damals die Region um Dresden isr, weil keine West Sender empfangen werden konnten, der Mutmaßt nur.

Der Bär
(18.08.2011, 22:15)Der_Bär schrieb: [ -> ]Wenn mir hier jemand erzählen will das DDR Bürger seit 1985 im C-Netz mit eigenen Handys in der DDR telefoniert haben, der hat keinen blassen Schimmer von der Technik die normalen DDR Bürgern zur Verfügung stand!

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Ich hatte geschrieben:

Zitat:Natuerlich gab es Handy im Westen. Seit 1985 gab es das C-Netz (Anmerkung: im Westen), welches in der Zeit nach der Wende eine grosse Rolle spielte, da man es auf Grund der vergleichbar hohen Reichweite der Sendemasten in Ostberlin benutzen konnte und auf Grund des schlecht funktionierenden Festnetzes in Ostberlin vieles dort ueber das C-Netz abgewickelt wurde.

Ich sprach davon, dass nach der Wende in Ostberlin das C-Netz eine Rolle spielte. Das ist kein Halbwissen. Ich habe nie geschrieben, dass es seit 1985 C-Netz in der DDR gab!

Ueber Lager sollten wir hier nicht sprechen, da es gegen die Forumsregeln verstoesst (Staatsgeheimnis), ich hatte es lediglich aufgefuehrt, um Dir die Unterschiede zur DDR zu verdeutlichen. Ich denke, man darf dieses Thema auch nicht ganz ausser acht lassen oder ignorieren. Wenn Du Dich naeher mit der Thematik beschaeftigen moechtest, empfehle ich Dir dieses Buch sowie etwas Rechereche in Wikipedia.
(19.08.2011, 05:46)Der_Bär schrieb: [ -> ]Im übrigen wollte ich euch sagen, das die Menschen im Norden sehr wohl wissen wie die Welt außerhalb Nord Koreas aussieht.

Gestern habe ich einen nordkoreanischen Spielfilm (über den Züchter der Kimjongilia) gesehen, der ca. in den 1980er Jahren in Japan spielt und in dem auch das "bunte Großstadtleben", der riesige Flughafen in Tokio u.a. gezeigt wird.
wir wissen nicht, wie viel Nordkoreaner über das Leben außerhalb Nordkoreas wissen. Es mag Filme geben, die teilweise außerhalb Nordkoreas spielen. Aber dort wird eben auch nur das gezeigt, was die Regierung zeigen will.

Soweit ich informiert bin (im Moment habe ich keinen Nachweis), kann man bei nordkoreanischen Radio- und Fernsehgeräten die Suchfrequenzen nicht beliebig verändern, sondern gewisse Sender sind schon voreingestellt. Ohne eine technische Manipulation am Gerät ist es folglich gar nicht möglich, andere Sender zu empfangen (außer wenn sie auf derselben Wellenlänge senden wie der Staatsfunk; aber dann kriegt man auch nicht viel mit).

Dass hier praktisch keine Koreaner schreiben, ist verständlich.
Südkoreaner interessieren sich wohl nicht für das, was Deutsche über Nordkorea denken. Und sie haben vielleicht eine Abneigung dagegen, sich über Nordkorea auszutauschen, aus verschiedenen Gründen.
Leute in Nordkorea haben keinen Zugang zum Internet (von der Familie Kim und einigen anderen Spitzenfunktionären spreche ich hier nicht). Und die nordkoreanischen Diplomaten, die in Deutschland oder Österreich stationiert sind, haben wohl anderes zu tun, als hier im Forum zu schreiben (und dürfen es vielleicht nicht einmal, von wegen diplomatische Verschwiegenheit o.ä.).

Jedenfalls ist es für mich klar, dass die Lebensumstände zwischen Nord- und Südkorea extrem unterschiedlich sind. Vielleicht größer als sie jemals in einem geteilten Land waren. Und zwar in allen Bereichen. Deswegen kann ich nur meine These wiederholen: Wenn es jetzt von heute auf morgen zu einer Wiedervereinigung käme, dann KANN es nur im absoluten Chaos und Untergang enden. Eine Wiedervereinigung kann es m.E. nur dann geben, wenn sich die Systeme zumindest ein bisschen annähern. Und das muss wohl in erster Linie von Nordkorea ausgehen. Dass Südkorea sich selbst ein bisschen "juche-mäßiger" und ärmer macht, ist wohl utopisch. Und man kann es den Leuten nicht verübeln, dass sie es nicht wollen.
Hallo Schwabe, Hallo Klaus,

Klaus Deine art und weise zu Beschreiben das in Westberlin C-Netz Handys verwendet wurden ist etwas verwirrend!

Ich bin ebenfalls wie der Schwabe der Meinung das es ein großes Chaos geben könnte wenn es eine Vereinigung wie bei uns damals geben würde. Aber ich muss sagen das eine Annäherung wahrscheinlich doch auf beiden Seiten beruhen müsste. Es ist falsch zu sagen das der Süden sich "ein bisschen Juche mäßig und ärmer machen müsste!" genau das ist die Überheblichkeit des Westens mit dem man in Verhandlungen geht! Es geht um die Belange des Staates DPRK. Nur den Umstand der isolation zum Westen zu betrachten und sich über die Einfachen Verhältnisse und das für West Menschen unverständliche Politische Leben zu amüsieren und dann zu lachen ist der Falsche weg! Wer einen Staat der im Besitz von Atomwaffen ist immer noch belächelt dem könnte das GRINSEN irgendwann vergehen! Über die Russische Föderation macht sich auch keiner lustig obwohl es dort viele Menschen gibt die von Naturalientausch leben und nicht einmal ein Konto haben!

Also bevor es zur Annäherung kommt, sollte man sich Gegenseitig ernst nehmen! Und an den Äußerungen des Schwabe

Zitat Schwabe

"juche-mäßiger" und ärmer macht, ist wohl utopisch.

sieht man die Überheblichkeit die ich meine wenn ich über die DDR und ihre Bürger spreche die sich in Westdeutschland Sprüche anhören müssen!

Bevor man sich annähert muss man versuchen den anderen zu akzeptieren und seine Belange ernst zu nehmen. Wer von oben herab belächelt wird, schaltet auf Durchzug und wenn es ganz schlecht kommt Schaltet er auf "Ich werde Dir zeigen wer zuletzt lacht"!

Das alles muss bedacht werden. Und gerade deshalb habe ich dieses Thema gestartet.

Was mir noch einfällt ist, dass ich hier im Forum gelesen habe das die Koreaner im Süden sagen, "Der Norden hat ein starkes Militär und der Süden eine starke Wirtschaft wir könnten zusammen viel erreichen!" So ähnlich habe ich es gelesen!

Vielleicht gibt es ja doch noch einige Koreaner die sich in die Diskussion einschalten und mit Deutschen über Korea und seine ganz eigenen Probleme schreiben wollen.

Der Bär
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