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Normale Version: Frauen und Fahrräder, Mobilfunk und mehr
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Ein in unserer Lokalpresse, der Sächsischen Zeitung erschienener Artikel ist Anlass für diesen neuen Thread. Heute morgen las ich ihn und wunderte mich vor allem darüber, dass "Frauen in Nordkorea nicht Fahrrad fahren dürfen"
Weiterhin soll es laut dem Artikel Bewegung bei der Einrichtung von Mobiltelefon-Netzen sowie der größten Invest-Ruine der Welt, dem Ryugyong-Hotel in Pjöngjang geben. Was wißt Ihr darüber? Oder ist das schlechter Journalismus?
Hi Martin!

Zum Mobiltelefon-Netz kann ich sagen, daß, soviel weiß ich, ein reicher Ägypter, in das Netz investiert hat. Er hat angeblich vor kurzer Zeit Kim Jong-Il persönlich getroffen. Hier im Forum gab es auch Berichte darüber, daß die SIM-Karten um die 200 Euro erhältich seien. Ob es nur für Funktionnäre bzw. für Ausländer bestimmt ist, sei dahingestellt. Das Netz ist aber wohl ein "internes" Netz.

Das Hotel wird tatsächlich weitergebaut. Über Google findest du Aufnahmen vom Gebäude was mittlerweile von Glasfassaden gesäumt ist. Sieht toll aus!
Stammen da die Gelder auch nicht aus Ägypten? Die Fertigstellung wäre mit dem 100. Geburtstag von Kim Il-Sung wohl die Krönung!

À propos Geburtstag ... Haben die in Nordkorea z.Z. das 99. oder 100. Kalenderjahr? Laut dem Kalender, den ich in Peking erworben habe, ist Juche 100 = 2011!

Ich dachte Juche 100 wäre am 15.04.2012???

Danke für die Aufklärung!
2011 = Juche 100. 100 Jahre nach der Geburt von Präsident Kim Il Sung (also damals sein 0. Geburtstag).
2012 = Juche 101. Am 15. April der 100. Geburtstag von Präsident Kim Il Sung.
Danke für die Erklärung!

Wir es zu Juche 100 am 15.04 auch "was großes" geben? Oder nur nächstes Jahr erst?

:-D

sepp811

@ Martin: Das mit dem Fahrrad stimmt so nicht ganz, das ist nur in Pyongyang so, außerhalb der Hauptstadt fahren auch Frauen. In der Hauptstadt war das Fahrrad generell lange verboten, ist aber jetzt auch schon häufig. Das Hotel soll bis nächstes Jahr fertig werden, Fakt ist dass die Glasfassade montiert wurde, wie jperazor sagt sehr beeindruckend, über Fortschritte im Innenleben gibt es kaum was rauzubringen. Außer der Nutzung als Mobilfunkantenne. Das war auch noch ne Frage von dir. Das 3G-Netz Koryolink hat sich nach meiner Beobachtung rasend schnell verbreitet beim Handybesitz als auch bei der Netzabdeckung. Selbst in ländlichen und gebirgigen Bereichen scheint die Abdeckung sehr gut zu sein, lediglich das Kumgangsan ist noch senderfreie Zone (Stand 09/2010).
(05.04.2011, 13:06)sepp811 schrieb: [ -> ]@ Martin: Das mit dem Fahrrad stimmt so nicht ganz, das ist nur in Pyongyang so, außerhalb der Hauptstadt fahren auch Frauen.
Aber in Pyongyang gilt das Verbot noch? Warum dürfen Frauen da nicht Auto fahren?

sepp811

Das Fahradverbot für Frauen in Pyongyang gilt meines Wissens noch. Man scheint sich nicht ganz an die offiziellen Stadtgrenzen zu halten, da ich schon Fahrradfahrerinnen nach dem Checkpoint gesehen habe, aber in der eigentlichen Stadt konnte ich das noch nie beobachten. Außerhalb der Hauptstadt fahren die Frauen genau wie die Männer mit dem Rad, das ist ganz gemischt. Als Begründung habe ich mal gekriegt, dass die Frauen nach der Fahrrad-Freigabe in der Hauptstadt soviele Unfälle hatten, deshalb gab es das Verbot.

Autos fahren Frauen in Nordkorea generell nicht, das ist Männersache. Es soll ein paar Traktor- und Busfahrerinnen geben (selbst auch noch nie gesehen), aber Autos fahren nur Männer. Auf meine Frage deswegen hab ich nur einen verwirrten Blick erhalten, daran scheint man noch nie wirklich gedacht zu haben:-) Andere Kulturkreise haben andere Logiken, dafür waren in der Koreanischen Volksarmee schon immer Frauen, da hätte man bei uns an sowas noch nicht mal gedacht. Und das Frauen auf Baustellen arbeiten, was bei uns noch eine absolute Seltenheit ist, ist in Nordkorea normal.