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Prag verwundert über Nordkorea-Besuch von Eiskunstlaufstar Verner
17. Februar 2011, 13:47

Prag - Das tschechische Außenministerium hat sich gestern verwundert darüber gezeigt, dass der tschechische Eiskunstlauf-Europameister von 2008, Tomas Verner, am gestrigen Mittwoch an den Feierlichkeiten zum Geburtstag des nordkoreanischen Führers Kim Jong-il teilgenommen hat. Verner beteiligte sich als Sportler an einer Eiskunstlauf-Exhibition in Pjöngjang.

"Was hätten wir vor dem Jahr 1989 über jemanden aus dem Westen gedacht, der für Staatspräsident Gustav Husak zu seinem Geburtstag gesunden hätte", sagte Ministeriumssprecher Vit Kolar gegenüber der Tageszeitung "Lidove noviny" (Donnerstag-Ausgabe). Husak war damals Chef der tschechoslowakischen Kommunisten (KP) und Staatschef. Man könne aber keinem Sportler oder Künstler eine solche Reise verbieten. "Es handelt sich um eine persönliche Entscheidung", so Kolar.

Lukas Pribyl, Vertreter der Firma Sport Invest, die Verner vertritt, verteidigte die Entscheidung des Sportlers. "Tomas ist in Nordkorea sehr populär. Damit denke ich an normale Leute, nicht an Politiker", meinte Pribyl. Außerdem sei die Reise Verners Bestandteil einer Asien-Tournee, die auch Auftritte in China, Südkorea und Japan beinhalte.

"Ich bin Sportler, kein Politiker"

Verner, der bei der Europameisterschaft in Bern im Jänner 2011 die Bronzemedaille gewann, hatte laut "Lidove noviny" noch vor seiner Abfahrt selbst erklärt: "Ich war dort (in Nordkorea) vor zehn Jahren und will sehen, was sich dort geändert hat". Angesprochen darauf, dass in Pjöngjang ein starres stalinistisches Regime herrsche, sagte Verner: "Ich wollte darüber nicht so viel nachdenken. Ich bin Sportler, kein Politiker."

Das Tschechische Olympia-Komitee (COV) äußerte sich zur Reise Verners nicht. Das COV habe den Eiskunstläufer nicht dorthin geschickt und werde das Thema deswegen auch nicht kommentieren, hieß es seitens des Komitees. (APA)